von Peet0071 » 5. August 2016 15:45
Hiermit möchte ich mich mal im Forum vorstellen.
Seit mindestens einem Jahr dürfte ich bereits angemeldet sein, nur hatte ich aus meiner Sicht noch nix beizutragen. Das ist jetzt anders! Erstens habe ich einen Führerschein und zweitens bin ich auch schon auf meiner MZ gefahren
Also der Reihe nach:
Vergangenen Sommer habe ich – Peter, 44 Jahre alt – über Ebay Kleinanzeigen eine ETZ gefunden, Hellblau und Bj. 1983. Meiner Frau zeigte ich die Anzeige und Sie sagte „ja“, was ich als ähhhh „Ja“ wertete. Gekauft! Dann erzählte meiner Frau, dass ich diese schöne ETZ, die ja zur Zeit der Endachziger das Nonplusultra war und welches mein Kumpel als Neumaschine fuhr, gekauft hatte. Sie guckte komisch und dann ging es los. „Du hast diese alte Karre gekauft, wie teuer war das?“ „Was willst Du damit?“ Ich beschrieb mein Jugendtrauma, denn nach dem Bestehen der Theorieprüfung bei der GST noch in Berlin kam die Wende und ich wand mich nach Westdeutschland und der Lappen war vergessen. Da schaltete meine Frau und fragte, ob ich wirklich ein Motorrad gekauft habe, für welches ich gar keinen Führerschein besitze. Das „Ja, aber den mache ich nächstes Jahr“ war teuer, denn immer, wenn ich Spielzeug kaufe, muss ich die Hälfte des Einsatzes abgeben, damit dies gegenüber allen Familienmitgliedern gerecht ist. Stellt Euch vor, ich hätte was richtig Großes gekauft Mann… Jedenfalls schraubte ich das weitgehend original erhaltene Teil über den Winter und erneuerte die Reifen, Bremsen, Licht, Batterie usw. Mein Garagennachbar war total neidisch, denn die Kiste sprang bereits nach 5min schrauben (Batterie rein) an und lief wie früher.
Im Januar 2016 sollte nach meiner Planung die Führerscheinsache losgehen. Ich suchte mir eine Fahrschule in Cottbus, wo ich arbeite und durch meinen Hauptwohnsitz in Berlin (ja, ich kam nach einer Weile wieder zurück, diesmal Westteil von Berlin) musste ich den Lappen in der Berliner Behörde beantragen. Die Terminvergabe findet ausschließlich elektronisch statt, 3 Monate im Voraus werden an guten Tagen Termine angezeigt und Du nimmst irgendeinen, damit Du überhaupt einen bekommst. Meiner war am 23. März…. Eine Beschwerde beim Senat (ja, ich bin keine Nummer, ich bin ein Bürger!) brachte mir eine Erläuterung mit tollen Textbausteinen ein. Also, Sehtest, Erste Hilfe und Sondergenehmigung für die Fahrschule in Cottbus und dann sagte die Dame am Schalter „Sie werden in 6-7 Wochen die Genehmigung haben“ Baff!
Fahrschule ging also los auf ner völlig übermotorisierten Honda CBF 600, der ich den Kupplungsbowdenzug auf Fahrt eins abriss (ich=unschuldig). Danach musste ich auf so eine Enduro von Honda, noch mehr PS (46) und die ging ganz gut. Die MZ wurde dann mit einer Vollabnahme Mitte Juni angemeldet und stand. Gefahren bin ich nur auf dem Hof für Einstellarbeiten, zum TÜV hab ich Sie geschoben und zurück auch. Insgesamt habe ich 4mal nach meiner Genehmigung bei der Behörde gefragt, es hat 12 Wochen gedauert und mit nun 45 Jahren habe ich seit einer Woche den Führerschein, einen Tag vor dem Urlaub! Nicht unerwähnt soll bleiben, dass ich vor der Prüfung nochmal die Maschine wechseln musste, weil man die Klasse A nur mit mehr als 48PS machen darf. Da bekam ich eine 86PS-Bude, wer sowas braucht, will sterben – aber schön hat Sie sich gefahren und bestanden hab ich ja auch.
Ich bestieg die MZ am Nachmittag mit Helm, Lappen, Protektoren-Sachen, Werkzeug und ner Club Cola. Runtergefallen bin ich Abends gegen halb Zehn. Sowas geiles! Ja, Sie fährt! Naja, nach 2 Stunden und dem ersten Versuch mal über 100 zu fahren (ich bin 45, da denkt man länger drüber nach…), ging Sie aus! Peter hat Pause und guckt mal. Kein Funke. Batterie OK, Sprit war eh nicht das Problem. Und dann war es wie 1988 mit meinen Kumpels. Du sitzt mit ner auseinandergebauten Kiste an einem Container und Leute halten an zum Fragen nach dem Weg oder zum Helfen wollen. Als die Cola alle war, checkte ich geistesgegenwärtig alle Kontakte, denn die hatte ich überwiegend erneuert (never change a running system). Siehe da, der eine Anschluss der Zündspule war locker. Also schien der 8km lange Heimweg nicht durch „heimschieben“ vollzogen zu werden… Beim Befestigen gelangte – wie 1988 – der Schraubenschlüssel ans Eisen „PAFF“ – die Sicherung. So! Die hatte ich nicht dabei und ja, Centstücken auch nicht. Thomas, mein Garagenfreund kam mit Brause und der Sicherung…
So ein cooler erster Tag! Bilder folgen gleich, bin ja im Urlaub…
Gruß,
Peter
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Fuhrpark: ETZ 250 Bj. 1983