Einordnung junges Eisenschwein ES 125 BJ?? Detailsfragen...

Fragen zu bestimmten Modellen?!

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Einordnung junges Eisenschwein ES 125 BJ?? Detailsfragen...

Beitragvon Ex-User MZ Freund » 17. Januar 2009 22:33

Hallo,
heute habe ich meinen jüngsten Neuzugang abgeholt. Eine ES 125.
Der Motor fehlt, sowie Blinker und Auspuff, ist aber nicht so schlimm.

Leider hat sie wohl mal einen Unfall gehabt, und so hat sie eine neuere Vorderradschwinge bekommen, und irgendeiner fand es als unbedingt notwendig auch die rechts am Sattelträger angenietete Plakette zu ersetzen, welche nun Baujahr 1967 ausweist.

Zu den Details, von hinten nach vorn:

- "ES 125" Schriftzug im Heckkotflügel nicht Kunstoff sondern aus Guss
- Farbkombination Schwarz - Elfenbein
- Tank mit auflackiertem "Latz" und Streifen entlang seiner Unterkante
- Keine Schnappbleche am Tank, die Kniekissen sind schwarz, scheinen mal Elfenbein mitlackiert gewesen zu sein
- Bremslichtstreuscheibe von außen aufs Rücklicht gesetzt
- Bremsankerplatten mit 45° Seilzugeingang
- hintere Ankerplatte durch Zusatzschraube in Schwinge gesichert
- Dünne Hinterradschwing, mit Schweißverstärkung auf der linken Seite oberhalb der Achse
- Einzelsitze
- Soziusrasten oben mit Gummi, Metallhalterungen in "Wagenfarbe" schwarz lackiert
- Zündschloss mit Schraubkontakten
- kleine Knubbelsicherungen
- runder tacho, leider TS Modell
- barocker Chokehebel, entgegen der Fahrtrichtung
- glatter leerer Tankdeckel
- unterstes Heckkotflügelendstück aus Blech und mitlackiert
- Heckkotflügelendstück mit Rücklicht ist ohne Übergangsgummi an den Sattelträger geschraubt

Das wirkt auf micht jetzt alles wie recht frühes Baujahr. Tacho und Vorderradschwinge samt Träger sind offensichtlich getauscht, daher können sie zu keiner Baujahreszuordnung herangezogen werden. An sich wirkt der gesamte Heckbereich auf mich unverändert. Allerdings wurden leider hinten die MZ TS Stoßdämpferverstellhebel verbaut, nicht die wohl zugehörigen gelochten welche mittels Bolzen verdreht werden müssen.

Im Nachbarort hat wohl jemand eine ES125 BJ64 (Erstbesitzer sein Vater, daher glaubhaft 100% original) welche bereits keinen Latz auf dem Tank mehr trägt, sondern seitliche Doppellinierungen welche auf der Tankmitte vor dem Fahrer zusammenlaufen. Daher meine Frage, gab es diese Variante Parallel zur Latzlackierung, oder folgte diese der Latzlackierung und wurde von den "nur" seitliche Doppellinierung abgelöst???

Als Fußbremspedal ist bereits eines wie bei meiner 68er 150er verbaut, also keins wie von der RT125, ab wann gabs das neue Pedal?? Noch im Tanklatzzeitalter??


Einige generelle Fragen zu den frühen ESsen:

Es gibt einige Aufnahmen auf welchen das MZ Symbol nicht auf dem scheinwerfergehäuse sondern bei Latztanks vor dem Kniekissen aufgeklebt ist, allerdings dann das alte gekrümmte Logo wie von RT und BK und nicht das spätere gerade der ESsen... gabs das, oder ist das nur ein Vorserienfoto und wurde nie so ausgeliefert?
Zu finden zum Beispiel auf dem Buch "Mein Motorrad"

Auf der KFT 10/62

Bild

sieht man wie auf wenigen anderen Fotos auch das die vorderen Stoßdämpfer unten eine gegabelte Befestigung haben, und nicht die "Öse" wie später, gabs die kleinen ESsen je so mit Gabelfußvorderradstoßdämpfern?

Ab wann wurde hinten von der Lochverstellmuffe der Hinterradstoßdämpfer auf Heblmuffe umgestellt?

Im "MZ Kultbuch" ist auf Seite 13 auch ne kleine alte ES abgebildet, angeblich auf Kuba, nach Farbe und Blinker auch ein recht frühes Modell, allerdings ist hinter den Knieblechen schon die tanklinierung zu erkennen. Diese hat kein Emblem auf dem Lenker, ist dort völlig glatt, gabs das???

Angeblich ist bei den alten der Übergangsgummi von Tank auf Lampe glatt und nicht wie z.B. bei meiner 68er mit einigen Streifen erhaben geprägt, stimmt das?

Das wars erstmal. Morgen mach ich dann mal Bilder, versuch mal etwas zu säubern ...
Hätte nämlich vor sie lachsrot auferstehen zu lassen...
Zuletzt geändert von Ex-User MZ Freund am 18. Januar 2009 16:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon wolf60 » 18. Januar 2009 01:17

Da hast du ja ein ziemliches Sammelsurium von Teilen unterschiedlicher Baujahre an deiner ES. Ein paar Details deuten tatsächlich auf ein frühes Baujahr hin, wie Typenschild auf der rechten Seite (gab es m.E. nur bis 1963, evtl. noch Anfang 1964) sowie die Lochstoßdämpfer (bis 1964). Der Latztank wurde schon sehr früh abgeschafft, irgendwann im Lauf des Jahres 1963.

Ob diese Teile aber tatsächlich schon von Anfang an am Motorrad waren oder später als Gebrauchtteile drankamen, lässt sich aber kaum klären, wenn kein Brief mehr existiert, ein Ersatzrahmen eingebaut wurde und auch sonst über die Vorgeschichte des Motorrades nichts bekannt ist.

Eine wirklich "baujahresreine" ES läßt sich in diesem Fall nur mit erheblichem Aufwand und Austausch vieler Teile herstellen, wobei man sich vorher natürlich überlegen muß, ob man nun das Baujahr der ältesten Teile oder das des Rahmens als Grundlage nehmen will. Die erste Variante ist sicherlich reizvoller, aber auch mit höheren Kosten verbunden. Dann müsste wohl oder übel erst mal ein Rahmen mit passender Nummer her, und das wird wohl nicht so ganz einfach werden.

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Beitragvon wolf60 » 18. Januar 2009 01:37

Ach ja, ich wollte noch Bilder meiner ehemaligen 63er ES 150 (weitgehend original) als Vergleich mit hochladen, hat aber nicht funktioniert. Kann mir da mal jemand helfen? Ich weiß einfach nicht, wie ich das anstellen soll....

Ansonsten kann ich die Bilder natürlich auch per Mail schicken, dann einfach PN an mich mit Angabe der Mailadresse.

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Beitragvon Ex-User MZ Freund » 18. Januar 2009 09:24

Hallo,
um sie auf "lupenrein" 63 umzubauen fehlt an sich nur eine 1 Schraubenvorderradschwingenträger, ein RT Bremspedal und ein Bernsteintacho. Da die alten Teile bzw der ganze Heckbau komplett "stimmig" und auch in einem einheitlichem "Verwitterungsgrad" ist tendiere ich mal dazu...
Ich werd nachher gleichmal nach einer Produktionszeitangabe auf den Reifen suchen, wenns noch die ersten sind, sollte das zumindest grob helfen. Bilder folgen.
Edit: natürlich nix auf den Reifen zu finden... auf den Barums stehts drauf...
MfG
Zuletzt geändert von Ex-User MZ Freund am 18. Januar 2009 16:47, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitragvon Ex-User MZ Freund » 18. Januar 2009 11:43

sooo, Bilders und Erkenntnisse:

Die Einzelsitze sitzen sich richtig super, da man etwa 3-4cm tiefer sitzt als auf einer Sitzbank ist der Lenker relativ dazu höher, und man sitzt fast so entspannt wie auf einer kleinen TS, die Sitze bleiben definitiv.

mal im ganzen:

Bild

Heckbereich, Aluschildchen, kein Kedergummi

Bild

Alte dünne Schwinge, Soziusrasten mit Gummikappe und lackierten Blechteilen, Blechkotflügelfrontstück, auspuffhalterung wohl improvisiert, da sollte wohl der Ausleger von den Soziusrasten dran, der war original lackiert, richtig?

Bild

Tank mit Latzlackierung, Kniekissen offensichtlich überlackiert gewesen, keine schnappbleche nur aiufgeklebte Kniekissen, Tankdeckel blank ohne Prägung.

Bild

KnubbeliKnubbeli:

Bild

45° Ankerplatte, alter Bremslichtschalterkontaktstecker, dünne Schwinge, geschraubte Ankerplattenfixierzung

Bild

wer suchet, der findet auch nen passendes Schildchen und Brieflein scanne ich später ein. Werksausgang 15. November 1962, Erstzulassung 4. 1. 1963

Bild

Lachsrot ich komme :twisted:

Also: suche Bernsteintacho, Einschraubenschwingenträger, Auspuffhalterung
Zuletzt geändert von Ex-User MZ Freund am 18. Januar 2009 16:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon daniman » 18. Januar 2009 11:59

Da hast Du Dir ja richtig was vorgenommen. Ob da mal nicht die Anschaffung einer besseren Basis eine lohnenswerte Alternative wäre?
Zumal ja Motor, Auspuff, Brief etc auch noch fehlen. Nur so ein spontaner Gedanke.
Mal zur Orientierung: Hab vor einiger Zeit das abgebildete Exemplar von 1964 komplett original für unter 150€ erworben. Allerdings auch ohne Brief. Der ist allerdings auch das einzige was wirklich fehlt.
Grüße
Jürgen

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Beitragvon Ex-User MZ Freund » 18. Januar 2009 12:13

Ok, aber wozu bessere Basis, lackiert wird eh neu, Auspuff kommt neu, Vergaserabdeckung hab ich da, Wabbel Lampengummi kann ich evtl bekommen, Motorblock hab ich auch da...
Hat deine 64er ES schon ein veripptes Kurbelgehäuse?
Für 50€ konnte ich wohl kaum was falsch machen, zumal ich viele der Fehlteile da habe, bis eben auf Tacho, Schwingenträger usw...

Lackmäßig waren einige Blechteile meiner 150er ES auch in keinem besseren Augangszustand, das macht nix...
Zuletzt geändert von Ex-User MZ Freund am 18. Januar 2009 16:44, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitragvon wolf60 » 18. Januar 2009 14:07

Wenn du die restaurieren willst, musst du dich darauf einstellen, dass es deutlich mehr kosten wird als die ES nachher wert sein wird. Ich stimme daniman voll zu, zum Restaurieren ist die eigentlich zu schlecht, und es fehlen zu viele Teile. Guter Teileträger, als Restaurierungsbasis aber eher nicht geeignet, es sei denn, man ist ein echter Hardcore-Schrauber und betrachtet es als Herausforderung.

Falls du das Projekt dennoch angehen möchtest, brauchst du neben Rahmen, Vorderradschwinge und Tacho zuerst mal Motor und Auspuff. Der Motor der frühen Modelle hat den kleinen Aluzylinder und einen gewölbten Kupplungsdeckel wie bei der RT und wird in dieser Ausführung nicht häufig angeboten. Enspricht dein Motor dieser Ausführung, oder ist es einer der üblichen ES-Motoren mit Breitwandzylinder und abgeflachtem Kupplungsdeckel?

Dann brauchst du noch die Lochfederbeine, den Seitenschwimmervergaser mit dafür passender Vergaserverkleidung, den alten Fussbremshebel, evtl. noch ein altes Rücklicht mit gelber Scheibe (auf den Bildern ist nicht zu erkennen, ob das Rücklicht original und noch rettbar ist), neue Gummidecken für die Sitze, die ovalen Ochsenaugenblinker und sicherlich noch einiges an Kleinteilen. Und dann kommt die Vollrestaurierung mit sämtlichen anfallenden Kosten für Lackieren, Verchromen, Räder neu einspeichen, Brief neu beantragen, Vollabnahme und...und...und....

Wird auf jeden Fall richtig teuer, und gute frühe ES 150 zum (Fast-)Losfahren gibt es mit Brief und teilweise sogar mit TÜV für 600 bis 800 €....

Wenn ich dich aber doch nicht abschrecken konnte, einen originalen Tacho und ein originales Rücklicht hätte ich noch über, wenn du Interesse haben solltest, schreib mir eine PN.

Gruss

Wolfgang

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Beitragvon Ex-User MZ Freund » 18. Januar 2009 14:34

Ich hab schonmal nen Motorrad restauriert ;-)
Hm, verstehe diese Haltung nicht so ganz. Diejenigen die nur ganz komplette Motorräder in recht gutem Erhaltunsgzustand kaufen kann ich nicht so verstehen. Man will doch beim restaurieren noch etwas zu tun haben, gerade das selbermachen, aufarbeiten und auf Teilemärkten nach ein zwei Fehlteilen zu suchen macht die Sache doch so spannend... Fertige oder gut erhaltene Motorräder kaufen und dann damit rumfahren kann jeder...

Aber hier mal eine Auflistung was in den letzten 2h passiert ist:

- Im Teilelager einen unverrippten /0 Motorblock hervorge zaubert, mit rundem Kupplungsdeckel und Schmalrippenzylinder
- 22er Nebenschwimmerkammer Vergaser samt Ansaugstutzen drangestöpselt
- Einzelsitzbezüge mittels Waschmaschien gereinigt, geht echt toll, hab ich damals schon beim berlin gemacht
- RT125 Fußbremspedal samt Gummi mit Splint draufgebastelt
- Luftfilterkastendeckel drangeschraubt

Zu dem 4114er Rahmen habe ich auch Papiere für die Fanatiker, und eine alte Bremslichtkappe liegt auch da, leider mit kaputter Streuscheibe (auf dem Motorrad ist eine normale rote innere Streuscheibe außen aufgeschraubt).
Breite Vergaserabdeckung liegt auchnoch rum, muss ich noch raussuchen.

Damit sieht die Geschichte doch schon freundlicher aus, oder? Wenn man weiß das man einen Großteil der fehlteile lagern hat, kann man doch ruhig eine Maschine mit diesen Fehlteilen nehmen, zumal sienur 11km von mir weg stand.
Auspuff kommt ohnehin neu, denke die schmalen Ochsenaugen auch.

So fehlen eigentlich erstmal nurnoch Einzelschraubenschwingenträger, Tacho und alte Stoßdämpfermuffen... Im Frühjahr kommen ja wieder die Teilemärkte, da wird sich das schon klären lassen.

Edit: hab grad noch entdeckt, das batteriespannband ist an beiden Enden umgeschlagen um den kleinen Bolzen zu fassen (wie immer), dann aber Zentral je einmal mit einer großen Niete genietet, auf dem batteriespannband ist eine sehr große Zahlenfolge 00112..... hab ich so auchnochnie gesehn. Das Hauptmassekabel von der Batterie zum Massepunkt neben dem Regler ist Stoffummantelt...

MfG
Ex-User MZ Freund

 

Beitragvon wolf60 » 18. Januar 2009 15:31

Stimmt, dann sieht es schon anders aus. Ich konnte halt nicht wissen, dass dein privates Teilelager so gut bestückt ist. Dann viel Spaß beim Restaurieren, der nächste interessante Teilemarkt ist schon Ende Januar in Erfurt.

Was das Restaurieren an sich betrifft, meine ich nur, dass man sich bei Motorrädern mit einem relativ geringen Marktwert (und dazu gehört leider die ES 150) darüber im klaren sein muss, dass bei einer solchen Basis die Restaurierungskosten den späteren Marktwert erheblich übersteigen werden. Mal ein oder zwei Jahre fahren und dann wieder verkaufen geht nicht.

Wenn man aber vorher weiss, dass man dieses Modell wirklich über einen längeren Zeitraum hinweg behalten will, ist das kein Problem. Allerdings gibt es dann immer wieder den Fall, dass einem ein noch interessanteres Modell über den Weg läuft und der Sprachfehler sich meldet....

Mir ist es jedenfalls so passiert: 63er ES 150 gekauft, zwei Monate später eine schöne ES 250/0 für kleines Geld angeboten bekommen, und kein Platz für beide. Da war ich doch schon einigermaßen froh, dass ich nicht mehr Geld in die Kleine investiert hatte als es ihrem tatsächlichen Wert entsprach. Dass sie dann noch im unmittelbaren Bekanntenkreis blieb, war natürlich noch besser. So ist sie mir dann doch noch teilweise erhalten geblieben.

Schönen Sonntag

Wolfgang

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Beitragvon Ex-User MZ Freund » 18. Januar 2009 16:33

Hast recht, so sehe ich das auch. Der Unterschied ist aber auch das es eine 125er ist, von denen es ja in den "vor-Trophy Varianten" etwa 3mal weniger gibts als von den 150ern.

So, für unsere Brief und Nummern Fetischisten:

Da isser: amtliches Kennzeichen RV 49-27

Bild

Eigentümer hans-Jürgen Palme
geboren am 23.12. 1941
Landwirt
Schillerstraße 20 in Heidenau
Ersatzulassung 4. januar 1963 im Kreisamt Pirna

Am 28.1. 1968 folgte der Umzug nach Langenhennersdorf Nr.47

Am 15. April 1969 wurde sie verkauft, und zwar nach Königstein an:

Harry Strohbach
geboren 35.08.1949
Agrotechniker
Goethestraße 9

Bild

ES 125, BJ 1963
Fahrgestellnummer 5104114
8,5 PS
Motornummer 7204372
Originalfarbe schwarz
Bild

Werksausgang Zschopau den 15.11. 1962

Bild

endgültig stillgelegt 21. Februar 1991 im Kreisamt Pirna

Bild
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Beitragvon Harald » 18. Januar 2009 18:07

verstehe ich dich jetzt richtig: du hast eine sehr frühe ES125 ohne Nummer & Brief aufgetrieben. Und irgendwo hast du ein annährend passendes Typenschild samt Brief bekommen - und daraus möchtest du jetzt ein "neues" Motorrad bauen. Richtig?

Diese Rahmenummer hatte Lothar schon vor etlicher Zeit in seiner Nummernliste angegeben: HIER

Fuhrpark: ES 125 (Bj. '63), Trek 520 (Bj. '92), M5 (Liegerad, Bj.'95)
Harald

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Beitragvon Ex-User MZ Freund » 18. Januar 2009 18:29

Hallo,
ja ich weiß.
Diesen Rahmen habe ich samt Brief vor etwa 2-3 Jahren in Dresden gekauft. Damals benötigte ich einige Blechteile für die 150er ES meines Vaters, und da gabs dann noch 2 weitere Rahmen mit Briefen und Krimskrams dazu, eben auch das Typenschild.
Da er ohne weitere Anbauteile herumsteht, sozusagen übrig ist und sich von der Nummer sehr gut mit den Details des Motorrades deckt wird er dort wohl gleich zum Einsatz kommen.
Hab die Rahmengeschichte jetzt erstmal aus dem Thema genommen, die anderene Details sind erstmal wichtiger. Haben die Lochmuffenstoßdämpfer z.B. unbedingt auch immer geschraubte untere Stoßdämpferhülsen? Davon zhab ich nämlich noch 1-2 rumliegen.

Tolle seite hast du Haraldt, wenn man sich durch die KFT und DDS Literatur die du bereitgestellt hast durcharbeitet kann man noch viele Änderungen auf Monat/jahr Fahrgestellnummer eingrenzen...
MfG
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Beitragvon Ex-User Ronny » 18. Januar 2009 19:30

Hallo,
ich verfolge diese Diskussion interessiert. Eine Frage hätte ich, auch wenn es nicht direkt zum Thema gehört, kennt jemand eine original rote Maschine mit Latz? Ich kenne sie nur von Fotos, finde diese Farbvariante wunderbar. Aber wenn alte Teile auftauchen, sind sie immer schwarz/beige. Also,- sind rote ES in relevanter Anzahl in den Handel gekommen?
Ronny
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Beitragvon lothar » 19. Januar 2009 10:50

@MZ Freund: Zunächst mal herzlichen Glückwunsch zum Neuerwerb. In diesem Thread sind innerhalb kurzer Zeit sämtliche Probleme
kompetent und ausführlich behandelt worden, so dass ich gar nicht weiß, wozu ich noch meinen Senf dazugeben soll (du hattest mich per PN darum gebeten).

Wenn der Rahmen 51 04114 (den ich tatsächlich schon in der Liste habe, die ES-Welt ist eben klein...) in guten Zustand ist, dann flugs den Rest drumherumbauen!
Schade ist, dass 1963 als Bj aufs Typschild gekommen ist, obwohl die ES eigentlich 1962 produziert wurde. Ob es Typschilder/Papiere mit
ausgewiesenem Bj 62 überhaupt gibt, entzieht sich momentan meiner Kenntnis

MZ Freund hat geschrieben:So fehlen eigentlich erstmal nurnoch Einzelschraubenschwingenträger, Tacho und alte Stoßdämpfermuffen...

Die Federbeinversteller sollten aufzutreiben sein, habe erst letztens übers Forum ein Paar auftreiben könen. Der Tacho ist sicher auch beschaffbar,
der Preis dafür könnte allerdings einen Schock auslösen. Beim Schwingenträger wird es wohl eher problematisch werden, einen zu finden.
Als fahrwerksrelevantes Bauteil sollte er auch keine diesbezüglichen Mängel haben.

Na dann, viel Erfolg! Die Farbe hat unser doccolor schon gemischt! Meine lachsrote ES ist technisch fertig, auf die Lackierung wird sie
warten müssen, bis auch ihr hellblaues Schwesterchen so weit ist.

Gruß
Lothar
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Beitragvon Ex-User MZ Freund » 19. Januar 2009 19:04

Lothar, kannst du noch etwas zu diesen Dingen sagen: ??

- schwarze Kniekisssen nur Elfenbein überlackiert (mir schienen die hellen Kniekissen immer einen Touch dunkler als hellelfenbein, wobie die Griffgummis im Laufe der Zeit ja auch viel "gelblicher" werden
- geschwungenes ES Logo auf dem Tank?
- glatte Übergangsgummis zwischen Tank und Lampe
- 63er Stoßdämpferhülsen immer geschraubt?

Das der Tacho bissl mehr Geld kostet ist ni so wild, Einschrauibenschwingenträger hab ich schon 2 besessen, denke da bekomm ich auch einen ran, selbst wenn nicht könnte der 2er erstmal bleiben bis ein 1er auftaucht....

Mein Vater meinte in der fahrzeugbranche ist es gängig das Fahrzeuge welche im Oktober/November/Dezemver gebaut werden im Brief/Plakette als Baujahr schon das Folgejahr eingeprägt bekommen, da sie erst sehr spät im alten bzw Anfang des neuen Jahres in den Verkauf geraten und ansonsten zu Jahresbeginn schon ein "Vorjahresmodell" bzw als 1 Jahr alt gehan delt werden würden... klingt halbwegs logisch....
MfG
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Beitragvon lothar » 20. Januar 2009 08:43

MZ Freund hat geschrieben:- schwarze Kniekisssen nur Elfenbein überlackiert (mir schienen die hellen Kniekissen immer einen Touch dunkler als hellelfenbein, wobie die Griffgummis im Laufe der Zeit ja auch viel "gelblicher" werden


Merkwürdig. Es gab ja damals die cremefarbene Gummimasse. Vielleicht meldet sich vogelklaus zu dem Thema, bei dem sind cremefarbene dran.
Ich hab noch nie welche in der Hand gehabt... :cry:


MZ Freund hat geschrieben:- geschwungenes ES Logo auf dem Tank?


Es ist fast sicher, dass es sich dabei um Fotos aus dem Designstadium handelt. Wenn überhaupt, dann dürften nur ein paar Stück davon ausgeliefert worden sein.
Meine ES ist mit 15.11.1962 datiert und hat auf der Originallampe die Embleme.

MZ Freund hat geschrieben:- glatte Übergangsgummis zwischen Tank und Lampe

Eher nicht. Vielleicht waren mal die Originalen wegen Knieblechmontage entfernt worden und dann ersatzweise das Profil worden,
dass eigentlich zwischen Schutzblechhinterteil und Sattelträger gehört.

MZ Freund hat geschrieben:- 63er Stoßdämpferhülsen immer geschraubt?

Es ist bislang keine Schwinge mit angeschweißten Augen aufgetaucht. Die Abbildungen, die dieses Detail so zeigen, erscheinen oft wie kolorierte Zeichnungen,
also möglicherweise schon aus einer Zeit, wo es noch gar keinen Prototyp zum Fotografieren gab.

Gruß
Lothar
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Beitragvon Ex-User Ronny » 20. Januar 2009 09:38

Hallo,
also meine Kniekissen der Nr. 16 sind nicht überlackiert! Es scheint genau das selbe Material zu sein, welches auch bei den Griffgummis verwendet wurde. Ich mache mal ein paar Bilder.
Und ich denke auch, dass die Schwinge auf dem Tank nichts mit der Serie zu tun hatte.
Ronny
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Beitragvon Ex-User Ronny » 20. Januar 2009 19:37

Ach noch etwas zu der Farbkombination rot/beige. Normal ist doch der Latz oben rot gehalten und der Mittelteil des Tankes beige, wie auch die Lampe. Es gibt aber auch Aufnahmen, da ist das genau anders rum! Wie wollt ihr eure Maschinen den lackieren? Ich habe dazu etwas gefunden, schaut mal rein- Artikelnummer ebay: 270331686200 . Sieht doch toll aus oder?
Ronny
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Beitragvon lothar » 21. Januar 2009 11:26

vogelklaus hat geschrieben:... Es gibt aber auch Aufnahmen, da ist das genau anders rum! Wie wollt ihr eure Maschinen den lackieren? ...

Interessanter Fund! Ich meine mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, dass es sich dabei um ein Motiv aus dem Farbdesign-Phase handelt.

Ich habe vor 2 Jahren im Schloss Wildeck/Zschopau an der Posterwand (rechts vom Eingang an der Wand) eine mindestens A3(?) große Farb(kopie?) gesehen, auf
der noch mehr Varianten zur Lage der farbigen Flächen zu sehen waren. Das Poster hätte ich am liebsten von der Wand gerissen, um es mitzunehmen... :oops:
ging natürlich nicht.

Eine Nachfrage beim Aufsichtspersonal brachte (natürlich) Null-Ergebnis, wer dieses Objekt wohl aufgetrieben habe und woher es stammen könnte.
Eine Nachfrage bei Chr. Steiner brachte auch kein Ergebnis, offensichtlich stammt es auch nicht aus seiner Sammlung. Bei der MZ-Sternfahrt,
die im Herbst 2008 auf Wildeck endete, habe ich mal wieder nachgesehen. Da war genau dieses Poster verschwunden. Schade, dass da nichts rauszubekommen war,
um eine Kopie anzufertigen. M. E. ist diese Farb-Studie ein sehr schönes Dokument zum Thema "frühe kleine ES-Serie".

Wirklich genommen wurde dann "bunter Latz oben auf dem Tank". Beim Lenker bin ich unsicher und tendiere im Moment dazu, dass sowohl der
beigefarbene als auch der bunt lackierte ausgeliefert wurden. Ich werde den Lenker auch rotorange bzw. hellblau machen.


Gruß
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Beitragvon Ex-User MZ Freund » 31. Januar 2009 18:43

So, Beute:

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... 0334941389

Da mein gelbes Glas kaputt ist, und an der kleinen ein rotes aufgesetzt wurde... Preislich ist`s wohl so angenehm ausgefallen weils als TS Rücklicht betitelt wurde und auch das Vorschaubild nicht ganz eundeutig war.

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... 0334362152

Hier eine Auktion die vor einigen Tagen auslief mit korrekter Bezeichnung. Preistreiber kann ja nur die Scheibe gewesen sein, jedes verrostete Gehäuse kann man fix silbern lackieren und das Innenleben ist auch baugleich mit den späteren...

MfG
Ex-User MZ Freund

 

Beitragvon Ex-User Ronny » 31. Januar 2009 21:39

Preistreiber der zweiten Auktion wird wohl eher der unglaublich gute Originalzustand gewesen sein! Denn der ist nicht reproduzierbar, solche Teile gibt es fast nicht mehr. Und wird es auch in Zukunft nicht mehr geben. Irgendwelches rostiges Zeug "mal fix silber lackieren" will eben nicht jeder.

Ronny
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