Hallo Forumisti,
Kurz zur Vorgeschichte:
Am 1.11.2007 habe ich in der e-Bucht für 302 Euro eine ES250/2 erstanden, die vor 5 Jahren totalrestauriert wurde.Blinker, Batterie und Spiegel war das einzige, das noch fehlte und neue Reifen sind auch über kurz oder lang fällig, nicht wegen Profiltiefe, sondern wegen Alterungsrissen.
Unmittelbar nach der Restaurierung ist der Restaurator schwer erkrankt und 2 Jahre darauf gestorben und so stand die Gute insgesamt 5 Jahre im Heizungskeller herum, bis ich sie abholte.
Aufgrund anderer Baustellen hab ich sie nun am Freitag vor Pfingsten von meiner Blechgarage in den Keller geschafft.
Erst mal die Blinker rangebaut, die ich bereits den Winter über beschafft hatte. Dann Batterie aus meiner TS125 reingebaut und die elektrischen Einrichtungen überprüft. Alles klappte, bis auf die Tatsache dass die Schalterstellungen sowohl für Fern- und Abblendlicht als auch für Blinker rechts und links vertauscht waren.
Nun gut, Kleinigkeiten, die man später noch machen kann. Der Sohn des Vorbesitzers riet mir, den Motor nochmal auseinanderzunehmen und komplett neu abzudichten wegen der langen Standzeit und da sie bereits Getriebeöl verloren hatte.
Inspektion der Tropfstellen zeigte eindeutig, dass sie aus der Getriebedeckeldichtung leckte und Überprüfung ergab, dass sich alle Getriebedeckelschrauben locker um nen 3/4 Gang weiterdrehen liessen.
Also Deckel nachgezogen, Getriebeöl nachgefüllt und 5 Liter Gemisch in den Tank (Maschine hatte nach Restaurierung noch nie Sprit gesehen, Tank roch immer noch nach Lack), 5 mal getreten und das vertraute Reng-Teng-Teng vernommen, wenn auch mit Zündaussetzern.
Dann ein bisschen ohne Kenzeichen im Dorf und den angrenzenden Land-und forstwirtschaftlichen Wegen rumgedüst. Hat zwar zunächst ein wenig arg gequalmt, aber das liess irgendwann nach. Nur die Zündaussetzer gingen irgendwie nicht weg. Und auf einmal hab ich sie zum Verrecken nicht mehr anbekommen, bis ich dann die Kerze gewechselt hab (alte sah reichlich nass aus), worauf sie sofort ansprang und auch weniger Zündaussetzer hatte.
Dann nach Pfingsten neue Battterie eingebaut, Vollabnahme in die Wege geleitet und seit gestern, Freitag, den 16.5.2008 ist sie nun endlich zugelassen und trägt ein kleines Kennzeichen 255 x 130 (Dazu mehr in nem anderen Thread).
Während des gesamten Abnahmeprocedere lief sie auch ganz gut.
Gestern also nach der Arbeit der erste Weg zur Garage, Schild rangeschraubt und mit kleinem Umweg von der Garage nach Hause gefahren. Dabei zunächst Startschwierigkeiten gehabt und hier und da auch mal Zündaussetzer gehabt.
Zuhause angekommen, fiel mir ein, dass mir beim Batterieeinbau aufgefallen war, dass die Steckverbindung an der Zündspule (zum Kerzenstecker). Also fix bisschen dran rumgewackelt undmit Kontaktspray behandelt. Vorher und nachher gekickt wie ein Blöder und nix passierte.
Nun gut, ich hatte eh noch nen anderen Termin, den ich zwangsläufig mit der Dose wahrnehmen musste und hab die Emme erst mal links liegen lassen.
Wieder daheim angekommen: 1 Tritt und die Mühle läuft. Direkt zur Tankstelle gefahren (150 Meter Höhenunterschied auf 3 km Strecke und beim Blick in den Rückspiegelnur ne grosse weisse Wand gesehen (Der arme Cabriofahrer an der roten Ampel hinter mir
).
Nach dem Tanken nur mittels Rollen bergab ans Laufen bekommen und dann kurz überlegt: Na ob vielleicht die KW-Dichtringe hin sind und sie deshalb so qualmt? Solltest du besser auf direktem Weg heimfahren oder doch noch nen kleinen Umweg riskieren, um sie nem Kumpel vorzuführen?
Hab mich dann für letzte Alternative entschieden (3 km bergab, 3 Kilometer Ebene) und festgestellt: Sie qualmt ja gar nicht mehr. Nun ja, sollten es die KW-Dichtringe sein, könnte es ja auch sein, dass mittlerweile alles Getriebeöl aus dem KW-Raum verbrannt ist.
Auf einmal merke ich: Oh Schreck, du hast ja gar kein Licht an. Wenn das mal die Trachtengruppe sieht.
Also Licht angemacht und nun das kurioseste erlebt:
Standlicht = Zündaussetzer nahmen zu
Abblend-und Fernlicht = Motor geht aus.
Dann dort 2 Stunden zugebracht und heimgefahren mit folgender Streckenfolge:
1.) 3 km Ebene
2.) 3 km bergauf
3.) 3 km bergab
und dabei auf die Rauchentwicklung geachtet.
Sollten es die KW-Dichtringe sein, wären ja 2 Stunden Zeit genug, dass die Suppe wieder nachgelaufen ist und ich gleich wieder ne weisse Wand hinter mir herziehe. Aber in der Ebene war davon nix zu sehen, erst wieder bei Bergauffahrt und mit abruptem Ende bei der letzen Etappe, der Bergabfahrt.
So, nun weiss ich, dass ich vor der nächsten Fahrt erstmal wieder Werkzeug in die Hand nehmen muss (Schade, ich wollt sie eigentlich morgen stolz in Burscheid-Hilgen präsentieren
)
folgende 3 Schritte schweben mir zunächst vor:
1.) Kabelbaum komplett prüfen
2.) Kaltstartvorrichtung auf dichten Schluss bei geschlossenem Choke prüfen
3.) Zündzeitpunkt sowie Kontaktabstand prüfen und ggf. nachstellen
Ich werde über Fortschritte berichten.
Aber auch wenn ich das im Bereich Erfahrungsberichte poste, bin ich für jeden Tipp der "alten Hasen" dankbar.
Gruß,
Päule
NACHTRAG vom 18.05.08:
Ständige Zündaussetzer und Nichtansprigen des warmen Motors sowie extremer Hang zum Qualmen sind Geschichte. Alle vier Schrauben zwischen Vergaseraustritt und Zylindereintritt liessen sich fast 1 Gewindegang nachdrehen. Also folglich Überfettung durch Falschluft. Mal sehen, ob ich morgen an die Geschichte mit dem "Motor aus, wenn Abblendlicht an" rangehen kann bzw. ob ich die Zeit dazu find. Danach ist der Zündzeitpunkt dran, das wird aber wohl wegen diverser Reisen nichts werden vor Juni. Ich halt euch aber weiterhin auf dem Laufenden.
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