von Munin » 12. Juli 2024 10:31
Wie bei allen Erstlingen aus Zschopau ist bei den 67er Modellen eine ganze Menge anders, als bei den späteren Modellen.
Dieses Betrifft folgende Teile:
-Blinker mit schmalen Steg gab es nur die ersten 5 Monate bis Anfang Juni 67, was etwa die ersten 9.800 ES 250/2 brifft.
-Reifenprofil K5 (anstelle K27)
-Tankdeckel entsprechend mit Trophysiegen bis 66 (nur die Späten 67er hatten dann schon den 67er Sieg mit drauf)
-dreiteilige Fußrastenanlage
-Fußbremshebel mit Längsverrippung
-Motorendeckel und Radnabendeckel immer aus Kokillenguss
-keine Linierung
-kein Trophy-Schriftzug und keine DeLuxe
-daher Tank und Lampenkasten immer in chreme
-Tacho mit durchgängigen Schacht für Kilometerzähler, mit 6 kleinen Zahlenwalzen und einer 10tel Km Walze
-Rückbremsstrebe mit Splint gesichert
-Kippständeranschlag mit Gummi vom Kickstarteranschlag
-untere Motorhalterung mit M8-Schrauben (bis 7/69)
-Vergaserblech mit Wulst am Ende und ohne Dreieckausschnitt vorne
-Sitzbank mit umlaufenden Keder und angedeuteten Sitzmulden ohne Rautenmuster
-Noch kein L-Motor, also MM 175/2 bzw. MM 250/2 (bis 4/69), somit auch Zigarrenauspuff und anderer Vergaser (26 N1-1 bzw. 28 N1-1)
-Zylinderkopf 8,5:1 verdichtet mit 4 seitlichen Rippen
-Zylinder mit Schlitz für Dämpfungsgummi (später Bohrungen)
-Die ganz frühen /2 auch noch einen Schlitz für das Dämpfungsgummi im Zylinderkopf, das wurde aber schon nach kurzer Zeit gegen die bekannte Bohrung getauscht
-Ansaugstutzen anders und mit anderem Querschnitt (auch am Zylinder)
-Auspuffkrümmer mit Klemmschelle am Zylinder befestigt
-anderer Ansaugkasten (Klemmung des Luftfilters mit separater Lasche)
-Zusätzlich zu den Farben schwarz-creme und hellbaublau-creme, petrolblau-chreme, gab es noch oliv-creme & blau-grau-creme (danach nur noch schwarz-creme, petrolblau-chreme und rot-schwarz)
-Lange Soziusrasten ohne Stahldeckelabschluss
-2. Schaltwalzenarritierung
-Hupe mit Rosettengitter
-Bremslichtkontaktstecker anstelle Kabelschuh
-Griff- und Schaltgummi fast immer in chreme ausgeführt
-Bremslichtkabeldurchführung durch hinteren Kotflügel befindet sich in vorderen Teil (später nach hinten versetzt, um das Kabel nicht so lang am Rad zu führen.
-Die Lichtmaschinen hatten bis Oktober 1969 immer eine automatische Zündzeitpunktverstellung (Fliehkraftregler)
-Vorserienmodelle der /2 hatten noch eine Alukappe am vorderen Kotflügel und ein Gummi zwischen der Vergaserabdeckung und den Seitenverkleidungsblechen, sowie eine Linierung.
Einige der gelisteten Besonderheiten wurden erst im Laufe des Jahres 1968 geändert bzw. bis April 1969 noch beibehalten, sind aber Teile, welche meist bei den frühen /2 fehlen.
Eine genaue Stückzahl, wie viele ES 250/2 in Jahr 1967 gebaut wurden ist mit nicht bekannt, aber es sollten etwa 17.000 gewesen sein, also bis etwa FIN 1317000 bzw. Motornr. 4617000. Die letzten /2, (Zeitraum Dezember 67) haben auch schon 1968 auf den Typenschild stehen.
Gemäß deiner FIN, sollte die ES Ende April/ Anfang Mai 67 gebaut wurden sein und ist daher ein recht fühes Expemplar.
Die Einzelsitze gab es von anfang an als Alternative zur Sitzbank, wobei die Sitzbank noch komfortabler ist und besser zu Linie der /2 passt. Allerdings sind originale 67er Sitzbänke extrem selten, da der Schaumstoff eine schlechte Mischung hatte, so dass fast alle Bezüge sehr schnell gerissen waren.
Die Kniebleche sind originales MZ Zubehöhr und waren ab 1967, wie auch der Heckpäckträger erhältlich.
Später (ab 1968/69) gab es dann auch noch die Seitenstütze und die Seitengepäckträger.
Viele Grüße
Georg
Fuhrpark: RT 125/1 (Bj.54), RT 125/1 (Bj.55), BK 350 (Bj.56)+Stoye SM (Bj.56), IWL Berlin (Bj.59),
ES 250 (Bj.60, BRD Export), ES 300 (Bj.62)+Stoye EL-ES (Bj.62), ES 250/1 (Bj.65, zerlegt), 4x ES 150 (Bj.63, 63, 67, 68), ES 250/2 (Bj.67), ETS 250 (Bj.69), ETS 150 (Bj.71, BRD Export),
TS 150 (Bj.74), TS 250 (Bj.75), ETZ 250 (Bj.82, BRD Export)
Ansonsten: diverse Vorkriegs DKWs, AWO 425 S (Bj.56) & die komplette Vogelserie v. Simson +S50/S51