Mal eine andere Frage zu den 250/251ern:
Wenn ich statt einen BVF N2 einen BVF N3 (wir vergleichen jetzt mal originale, nicht ausgeschlagene BVFs, welche sinnvoll bedüst sind) einbaue, sinkt dann der Verbrauch oder verbessert sich Anzugsverhalten oder Laufkultur des Motors spürbar?
Meine Theorie ist: Der Motor braucht zur Optimalen Verbrennung bei allen Drehzahlen und Lastzuständen ein bestimmtes Kraftstoff-Luftgemisch. Und dies kann ich über die Düsen und Nadeln zumindest bei allen neueren Vergasern (ab BVF 30N2 oder vergleichbare Fremdprodukte) rel. gut einstellen, egal ob da jetzt BVF, Bing, Mikuni, Keihin oder sonstwas draufsteht. Das einzige Argument, was ich in Bezug auf den Verbrauch gelten lassen würde ist, dass Vergaser x besser zerstäubt als Vergaser y. Da die BVF N2, N3 und Bing 84 aber trotz allem ein rel. ähnlich funktionierendes Zerstäubungssystem (nämlich Nadel-Düse) haben, ist meiner Theorie nach keiner der Vergaser sparsamer als der andere (und inwieweit eine bessere Zerstäubung in einem 2T-MZ-Motor spürbare Verbesserungen bringt, wage ich auch zu bezweifeln).
Deshalb vermute ich, die Verbrauchsunterschiede kommen aus unterschiedlichen Fertigungsqualitäten (bei meiner TS 150 sind in den Überströmern zwischen Zylinder und Gehäuse Kanten, da kommt mir das Grauen (wir reden hier nicht von 1...2mm Kanten, das ist strömungsmäßig alles, aber niemals günstig)) und verschiedenen Fahrstilen und Körperhaltungen (Breitlenker und auftrechtes sitzen braucht auch Sprit). Weiterhin habe ich festgestellt, dass der Motor mit einen um einen Zahn kleineren Sekundärritzel zwar besser läuft und durchzieht, aber eben auch ca. 0,5L/100km mehr Benzin frisst bei sonst gleicher Fahrweise.
Und auch ein nicht zu vernachlässigender Einfluss: Kaum ein MZ-Motor ist optimal eingestellt und abgestimmt. Oder wart ihr alle auf dem Prüfstand und habt eure Motoren sauber mit der Lambdasonde eingestellt

? Es wird wohl der Großteil so wie ich gemacht haben, nämlich so lange dranrumgespielt, bis der Motor schön läuft und gute Leistung bringt. Ob der Motor aber jetzt in manchen Lastbereichen 5 oder 10% zu fett läuft, kann keiner feststellen

. Oder man lässt einfach die Originalbedüsung. Die ist aber auch nicht 100% optimal, weil jeder Motor andere Fertigungstoleranzen hat (Kanten in den Übersttrömern z. B.).
Ob das Leerlaufsystem nun vom Teillastsystem abgekoppelt ist oder nicht ist meiner Meinung nach egal. Der Motor braucht bei jedem Betriebszustand eine bestimmte Gemischzusammensetzung. Und ob das Benzin nun übers Leerlaufsystem oder Teillastsystem kommt ist dem Motor egal. Wenn der Leerlauf in das Teillastsystem reinspielt, stellt man eben das Teillastsystem magerer (so man kann).
P. S.: Ich bin weder Strömungsexperte noch Motorenbauer und will hier auch keinen auf die Füße treten. Allerdings wurde bis jetzt noch nirgends im Forum meine Theorie widerlegt. Ich würde mich freuen, wenn auch ich noch was dazulernen kann und mir das mal jemand vernünftig erklären kann.