Guten Morgen!
Klaus P. hat geschrieben:Ich denke, du hast da einen ES Antrieb.
Nur nochmal zur Klarstellung: Das ist NICHT mein Antrieb und auch NICHT mein Bild! Ich habe es hier im Forum gefunden... in einem Thread, in dem es darum ging, dass wohl eine Firma Wildschrei/Didt/MZ-Laden(?) mal solche Dinger umgebaut hat. Keine Ahnung, ob das nun auch ein genau solches Exemplar ist...
Klaus P. hat geschrieben:Und zu den Antrieben, wenn du die in der Hand hast, auch abgedrehte, dann fällt es dir leichter die Unterschiede zu sehen/messen.
Sonst wird es eine Abhandlung wo auch Bilder von nöten sind.
Ja, eben. WENN man die in der Hand hat. Setzt voraus, mal eben alles mögliche dazuhaben, ggf. auch in schon bearbeiteter Form. Wenn ich das hätte, würde ich hier ja nicht nachfragen...

Ich bin gespannt auf deine Bilder.
-- Hinzugefügt: 10. Oktober 2012 10:14 --So, nochema...
Hier mal drei Bildchen, schnell-und-dreckig mit Paint gebastelt.
Hinterradantrieb_mz-laden.png
Das erste: Die "MZ-Laden"-Lösung, oben schon beschrieben, die Probleme hat Klaus benannt. In meinen Augen suboptimal und wenn ich's richtig verstehe, auch allgemeiner Konsens.
Hinterradantrieb_g-spann.png
Das zweite: Lösung von G-spann, so wie ich sie bislang verstanden habe bzw. interpretiere. Hier wird als radiale Zentrierung "ein Bund weiter innen" genutzt. Ob das Kettenblatt abgesetzt ist oder nicht (könnte ebenso noch ein Adapterring dazwischen sein)... naja, es ist nur eine Skizze. Was ich - grundsätzlich, d.h. "auf den ersten Blick", ohne praktische Erfahrungen mit dieser Lösung und ohne hier irgendwas schlechtreden zu wollen - dabei für Probleme sehe:
1. Der Zentrierbund wird recht dünne. Hm, er soll ja wirklich NUR zentrieren, das Kettenblatt stützt sich auf ihm nicht ab, denn alle radialen Lasten werden durch Reibschluss zwischen Kettenblatt und Kettenblattträger übertragen. Dann wäre es eigentlich kein "Problem".
2. Gewinde im Alu. Gerd schrieb von Muttern, also denke ich, dass Stehbolzen dort hineingeschraubt werden (ggf. mit Schraubensicherungslack), die dann dort auch bleiben. Würde man Schrauben nutzen, müsste man die für jeden Kettenblattwechsel raus- und wieder reindrehen. Ich sehe hier Parallelen zur "neuen" Bremsscheibennabe, insbesondere wenn das Fahrzeug als Gespann auch im Winter bewegt wird - ich befürchte Gammel zwischen dem Alu und der Schraube, irgendwann ist vom Gewinde nix mehr da. Deswegen interpretiere ich Gerds Ausführungen so, dass er eben Stehbolzen eingeschraubt/eingeklebt hat und dann das Kettenblatt mit selbstsichernden Muttern befestigt. Das ist zwar besser, als Schrauben zu nutzen, aber dennoch bleiben die Gewinde im Alu. Er hat dafür 12 genommen anstelle von 6 (wie bei der "MZ-Laden-Lösung" oben). Na gut. Frage: Könnte man nicht auch "Durchschrauben", also eine Schraube mit Kopf von (in der Zeichnung) links durchstecken und rechts eine Mutter aufschrauben? Ja, da ist noch der Dämpfungsgummi, aber dort sind doch teilweise Aussparungen vorhanden... ginge da was? Oder kann man sich diese "Aussparungen im Gummi" nicht einfach machen? Flache Innensechskantschrauben nutzen und diese Versenken... da wird's dann aber schon recht dünn an der Stelle, die gegenüberliegende Fläche sollte als Anlagefläche ja auch überdreht sein...
Hinterradantrieb_mzkay.png
Das dritte: Lösung von mzkay, so wie ich sie interpretiere. Ich fragte ja, ob dort schon alles fertigbearbeitet ist, denke nämlich, dass das nicht der Fall ist. Analog zu oben wird hier einfach noch ein Bund weiter innen genommen, also fast bis zum Absatz der Tachoschnecke alles abgedreht. Dann folgt der Adapterring, geschraubt. Auf diesen dann das Kettenblatt geschraubt. Probleme, die ich sehe:
1. Was das Bild zeigt (und so habe ich es auch eingezeichnet!): Keine Zentrierung des Kettenblattes auf dem Adapterring! Gaaanz schlecht. Kann ja aber auch gut sein, dass der Ring auf der Seite, die man auf dem Foto nicht sieht noch einen Absatz hat...
2. Was ich auf dem Bild zu erkennen glaube (aber so nicht eingezeichnet habe!): Es sieht so aus, als sei eben nicht bis auf den besagten Absatz alles abgedreht, sondern als wäre der Radius im Kettenblattträger nach wie vor vorhanden. Auch hier keine Zentrierung? Nun gut, es könnte ein Absatz in der großen Fläche gedreht worden sein (kann man auf dem Foto nicht erkennen), allerdings wird diese dadurch dünner.
3. Mir fehlen da im Bild ein paar Bohrungen, ich habe ja zwei Teilkreise für die Verschraubung eingezeichnet. Vielleicht verschraubt Kay ja aber Kettenblattträger, Adapterring und Kettenblatt mit denselben Schrauben durch den Adapter. Im Kettenblattträger sehe ich aber gar keine Bohrungen... schon merkwürdig. Sollte der Adapterring zum Anschweißen sein? Das wäre aber eine Lösung, die ich mir gaaanz zuletzt überlegen würde, vor Allem wäre der Ring ja NACH dem Schweißen zu bearbeiten, nicht vorher. Oder zum Aufschrumpfen? Gut, wäre eine Möglichkeit - schraubbar fände ich aber besser. Gründe für eine Bevorzugung der Schraubvariante: Entkoppelung von Zentrierung und Fixierung möglich, Kontrolle der Verbindung möglich, kein (mehr oder minder definierter) Wärmeeintrag in die Aluteile notwendig, Montage/Demontage/Kontrolle mit "Hausmitteln", lediglich zur Fertigung benötigt man einen Dreher.
Letztlich denke ich, dass sowohl das Foto von Gerd, als auch das von Kay zu wenig Informationen bieten, um die Lösungen vollständig und abschließend zu bewerten. Zu wenig "was wird wie gelöst". Sicher, diese Informationen "muss" man nicht preisgeben, wenn man nicht will oder schlichtweg nicht die Muße dazu hat. Ich respektiere das, fände es aber dennoch gut, mehr Informationen zu erhalten - sonst erfindet jeder das Rad neu und macht "seine Erfahrungen", statt von anderen und deren Erfahrungen zu lernen.
Hinterradantrieb_wolle69.png
So, abschließend noch ein Vorschlag:
-Abdrehen des Kettenblattträgers bis in den Radius hinein => Zentrierbund
-Adapterring auf diesen Zentrierbund, verschraubt mit Schraube/Mutter, also "durchgesteckte" Schrauben. Ob die mit dem Gummi harmonieren? Alternativ Stehbolzenvariante wie oben bereits beschrieben...
-Adapterring hat einen Zentrierbund für's Kettenblatt
-Kettenblatt ebenso mit Schraube/Mutter-Durchsteckmontage befestigt
Vorteile:
-keine Gewinde im Alu
-Zentrierung sollte bei entsprechender Fertigungsgenauigkeit hinreichend sein
-Nutzung von Kettenkasten inkl. Tachoantrieb nach wie vor möglich (wenn das dann auch so passt, wie ich's gemalt habe)
-Ansatz sollte übertragbar zwischen TS und ETZ sein
-Kettenblatt muss nicht zwingend eine Sonderanfertigung sein, kein Absatz o.ä. notwendig, lediglich Innendurchmesser (als zur Zentrierung geeignete Fläche!) und Teilkreis der Verschraubung müssen passen
Nachteile:
-Schraubenköpfe vs. Dämpfungsgummi?
-Naja, die Fertigungstoleranzen der doppelten Zentrierung (1: Kettenradträger/Adapterring, 2: Adapterring/Kettenblatt) addieren sich natürlich, nur eine Zentrierung wäre hübscher. Die Frage ist, was man hier tolerieren kann...