Der Kolbenboden und der Zylinderkopf sind auch meines Erachtens deutlich zu "ölig"

. Die fehlende Kopfdichtung hat meines Erachtesn hierauf aber keine Auswirkung. Sollte der Motor zwischen Zylinder und Zylinderkopf undicht sein, so würde der Motor dort Falschluft ziehen, was zu einer Abmagerung des Gemisches im Zylinder führen würde. Auch sehen die Dichtflächen des Zylinders nicht "ölig" aus, so dass der Motor dort wohl nichts rausdrückt.
Die Ölkohle auf dem Kolbenboden kann bei vielen Zweitaktern der Tod für das obere Pleuelauge bedeuten, da sich im Kolbenboden ein winziges Loch befindet zur Schmierung des Kolbenbolzens, welches bei aufsteigendem Koben aus dem Gemisch "gepresst" wird (wie es beim RT-Motor ist weiß ich ehrlich gesagt gerade nicht

). Das mit den Anlaufscheiben kann ich nicht beurteilen. Ich habe allerdings noch in keinem meiner RT-Motoren solche Scheiben am Kolbenbolzen vorgefunden.
Ich glaube auch nicht, dass der Vergaser schuld ist. Wenn Du bisher nur wenig gefahren bist, der Motor aber vorher sauber war, dann müsste für die Ablagerung soviel Gemisch durch den Zylinder gelaufen sein, dass er gar nicht richtig hätte laufen dürfen. Entweder das Gemisch ist deutlich zu fett (ich habe versehentlich in einen Kanister die doppelte Menge an Öl reingeschüttet, so dass ich nicht 1:25 sondern 1:12,5 gefahren bin

. Da sah der Zylinder an meinem Moped (keine RT) genauso aus, das Moped lief aber auch nicht richtig) oder der Motor zieht durch die Dichtfläche zum Getriebe Getriebeöl durch den Zylinder (das hatte ich bei einem anderen Motor (auch keine RT) auch schon mal, sah innen ähnlich aus, scheint bei Dir aber wohl nicht die Ursache zu sein).
Zweiraedrig: Adler MB 250 BJ 54 (Großbaustelle), NSU Quickly Bj 55 (restauriert), Miele K52/2 Bj 59 (restauriert), MZ RT 125/3 Bj 59 (Patina-restauriert), MZ ES 175/0 Bj 1960, IWL Berlin Bj 62 (Patina-restauriert), MZ ES 150 Bj 64 (in Warteschleife)