Danke, torbiaz, erst mal dickes Lob und großen Applaus für die exzellente Erprobungsarbeit!
torbiaz hat geschrieben:Abweichend von lothars Anleitung habe ich überall eine 12V/21W-Birne benutzt. Dies nur der Vollständigkeit halber.
Ist für den Diodentest unkritisch, aber irgenwie musste ich ja eine Festlegung treffen.
torbiaz hat geschrieben:Prinzipiell entsprechen Vorgehensweise und Resultate den Angaben in Abschnitt B.2.2. Tabelle B.2-3 (Anschlüsse der Dioden) behält ihre Richtigkeit.
OK
torbiaz hat geschrieben:Es ist jedoch folgendes zu beachten:
Da die Einheit Gleichrichter/Regler untrennbar verbunden ist (es sei denn, man zerlegt das Teil völlig), gibt es Stolperfallen beim Messen. Will man das Sperrverhalten der "unteren" Dioden D2/D4/D6 untersuchen, mißt man über die jeweilige Erregerdiode "den Regler-IC mit". Das heißt: mißt man per Dioden-Piepser, wird im Sperrbetrieb nicht "OL" oder dergleichen angezeigt (offener Stromkreis), sondern etwa 1200mV. Mißt man mit Spannungsquelle und Glühlampe (siehe Bild B.2-2), ergibt sich ein "Sperrstrom" von 20mA. Dieser Wert ist natürlich falsch; er repräsentiert den Ruhestrom des ICs!
Ein ähnlicher Effekt tritt auf, wenn man das Sperrverhalten der Hilfsdioden D7...D9 untersucht.
Sehr gut, genau das habe ich am "grünen Tisch" übersehen und deshalb ist es wichtig, dass alles
ordentlich praktisch überprüft wird.
torbiaz hat geschrieben:Aus diesem Grund empfiehlt es sich, vor Beginn der Diodenprüfung die Hilfsdioden auf einer Seite (am einfachsten an der Kathodenseite bzw. "61") auszulöten und hochzubiegen.
Das wäre eine Möglichkeit. Es wäre natürlich besser, wenn man nicht "rumlöten" müsste.
Ich habe da eine Idee, wie man den Test retten könnte.
Für die Messung der Dioden D2, D4, D8 in Sperrichtung ist eine zusätzliche Verbindung vom Pluspol des
Netzgerätes nach (61) zu schalten. Der Reglerschaltkreis bekommt dann bei der Messung 12V
Betriebsspannung, aber die Dioden D7, D8 bzw. D9 haben dann rund Null Volt und es müsste der
unverfälschte Sperrstrom der Dioden D2, D4, D8 messbar sein, ohne die Hilfsdioden auslöten und
hochbiegen zu müssen, was zu überprüfen wäre...
Für die Messung der Hilfsdioden D7, D8 und D9 in Sperrichtung ist ebenfalls ein Trick nötig: Vom
Minuspol des Netzgerätes ist eine zusätzliche Verbindung nach Masse zu schalten, was ebenfalls
zu überprüfen wäre...
Vielleicht kannst du dir das erst noch einmal auf dem Papier durchdenken, dass es so gehen müsste...
torbiaz hat geschrieben:2) Reglertest (Schaltung nach B.4-5, Vorgehen nach B.4.2)
Es empfiehlt sich, erst die Spannung an 61 und Masse zu legen und dann die Testlast anzuschließen. Macht mann's andersrum, versorgt sich der Ic durch die Testbirne und macht schonmal mit...kann kritisch sein.
Das versteh ich nicht völlig. Ich gehe davon aus, dass die Zusammenschaltung natürlich generell erst mal
im spannungslosen Zustand (also Netzgerät "aus") erfolgt.
torbiaz hat geschrieben:Der Regler zeigt folgende Abhängigkeit der Erregerspannung U[sub]DF[/sub] (zwischen DF+ und DF-)von der Eingangsspannung U[sub]E[/sub] (zwischen 61 und Masse):
- Bei (von "Null") wachsender U[sub]E[/sub] wächst U[sub]DF[/sub] linear mit. Dabei ist U[sub]DF[/sub] stets ca. 1V geringer als U[sub]E[/sub] (Sättigungs-Spannung des Transistors). Dies geschieht bis zu einer maximalen U[sub]E[/sub] von 14,2V, dabei wird die maximale Erregerspannung U[sub]DF[/sub]= 13V an den Rotor gelegt.
- Wächst U[sub]E[/sub] weiter, sinkt U[sub]DF[/sub]. Dies geschieht stufenlos durch Pulsweitenmodulation mit etwa 400Hz. Der ganze Vorgang spielt sich in einem Bereich von U[sub]E[/sub] = 14,2V.....14,8V ab. In diesem Intervall fällt U[sub]DF[/sub] von 13V auf ca. 2V ab.
- Bei Erreichen der 14,8V-Schwelle an U[sub]E[/sub] wird die Erregerspannung 0, also die Feldwicklung abgeschaltet.
Also nochmal im Telegrammstil:
[table border=1 cellpadding=0 cellspacing=0 width=40% height=50px][tr]U[sub]E[/sub] U[sub]DF[/sub][/tr] [tr]0....14,2V U[sub]E[/sub]-1V[/tr] [tr]14,2...14,8V 13,1...2V[/tr] [tr]>14,8V 0V[/tr][/table]
OK, das funktioniert also auch, obwohl der Regler ja kein linearer, sondern ein Ein-Punkt-Regler ist,
also voll durchschaltet, wenn die Spannung zu klein und abschaltet, wenn die Spannung zu groß ist.
Zwischenwerte kennt der ja nicht...
torbiaz hat geschrieben:lothars elektrik-Fibel hat geschrieben:Der Schaltpunkt für die Abregelung wird bei mittlerer Helligkeit der Lampe bestimmt. Er sollte der optimalen Ladespannung von 13,8V entsprechen. Rechnet man ein paar Zehntelvolt Spannungsabfall über den Leitungen und der Sicherung ein, kann die Abregelspannung auch um diesen Betrag höher sein. Abregelspannungen von 13,8V... 14,0V sind demzufolge optimal.
Das ist so eine Sache. Die mittlere Helligkeit der Lampe wurde bei Ue = 14,6V erreicht. Wie aus den oben genannten Werten hervorgeht, wird im Bereich um 13,8...14V noch "volles Brett gefahren". Weiß jetzt nicht, wie sich das im eingebauten Zustand am Mopped äussert. Vielleicht versenden sich die paar ZehntelVolt auch...
Das Problem mit sehr reichlichen Spannungen bei elektronischen Reglern hatten wir ja öfters mal.
Mal abgesehen davon, dass es die Akkuindustrie belebt

gibt es noch ein paar abmildernde
Umstände. Da wäre zunächst mal, dass der Bordstrom um das 10fache größer ist, als der Strom
aus den Hilfsdioden, die das Erregerfeld speisen und als Spannungsvergleichswert dienen.
Es kann also sein - was im Fahrzeug unter realen Bedingungen zu überprüfen wäre - dass der Regler
zwar 14,4V an der (61) regelt, aber bei vollem Bordstrom an D+ = B+ ein paar Zehntel niedriger
anliegen, weil die Gleichrichterbrücke bei einem deutlich größeren Strom arbeitet.
Desweiteren sackt auch die Reglerspannung ab, wenn ein größerer Erregerstrom erforderlich ist.
Im Datenblatt des L9480 findet man typisch 0,25V bei vollem Strom.
Ein... zwei Zehntel schlucken unsere Kabel. Es müsste also wirklich mal gemessen werden,
welche Bordspannung an der Batterie sich bei üblichen Betriebsbedingungen einstellt.
torbiaz hat geschrieben:Das wäre erstmal alles.
Danke nochmals bis hierher!
torbiaz hat geschrieben:@lothar: was habe ich noch vergessen bzw. willste nochwas untersucht haben?
Da wäre noch die modifizierte Sperrmessung der Dioden zu untersuchen... dann würde ich die
betreffende Stelle in der "Fibel" überarbeiten, inclusive Hinweis auf die grenzwertige Reglerspannung.
Gruß
Lothar
[edit] Achtung! Die Diodennummerierungen hier im Beitrag beziehen sich auf die bereits seit längerem
eingeführten in der MZ-Elektrik!
Im Thread darüber gibt es abweichende Bezeichnungen.[edit: Bezeichnungen wurden vereinheitlicht! Lohar]
MZ500R/92, ETZ150/88, ES175-2/72, ES150-1/70, ES150/65, ES150/63, RT125-0/52