Kerzenstecker für Isolator - Verständnisfrage

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Kerzenstecker für Isolator - Verständnisfrage

Beitragvon Peter » 5. November 2011 02:57

Hallo, liebe Mitbewohner :wink:

Ich hätte da mal eine kleine Verständnisfrage an euch, da ich mir auf folgendes keinen so richtigen Reim machen kann. Und zwar habe ich für meine Isolater-Kerzen zwei Sorten Kerzenstecker rumliegen. Die einen haben einen messbaren Widerstand von 1 KOhm, die anderen dagegen sind noch Original DDR-Kerzenstecker und haben keinen messbaren Durchgang (Einstellung Messgerät auf 20 MOhm).

Bei der Verwendung in der Praxis führen bei mir die Stecker mit 1 KOhm Widerstand schon nach wenigen Tagen zu Zündaussetzern, Stottern usw., kurz darauf geht nur noch das Fahren ohne Licht und spätestens nach 14 Tagen garnichts mehr. Was auch auffällt, ist ein unruhiger, lauter und schlagender Motorlauf. Bei den Steckern ohne Durchgang läuft die Maschine dagegen wie geschmiert. Der Lauf ist schön ruhig und deutlich leiser und die Kerzen halten (fast) ewig.

Wie kommt das? Denn nach allem was ich bisher gelesen hab, dürfte doch bei einem Kerzenstecker ohne Durchgang eigentlich garnichts mehr richtig laufen? Irgendwie merkwürdig... :nixweiss:

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Re: Kerzenstecker für Isolator - Verständnisfrage

Beitragvon hiha » 5. November 2011 08:22

Moing,
möglicherweise haben die "unendlichen" eine Vorfunkenstrecke. Die bewirkt, dass die Spannung an den Kerzenelektroden nicht langsam steigen kann, sondern der Funke erst feuert, wenn sie ausreicht, um die Vorfunkenstrecke zu zünden. Das hilft, einen Funken auch an rußigen Kerzen zu erzeugen, wo sich bei langsamem Spannungsanstieg der Strom den Weg gemütlich über die Rußschicht suchen kann. Eigentlich keine schlechte Sache, sie unterliegt nur einem gewissen Abbrand. Ich würd trotzdem mal meine Zündanlage auf Alterung, Dreck und Verschleiß überprüfen, denn eine einwandfreie Zündanlage kommt eigentlich ohne Vorfunkenstrecke aus.

Gruß
Hans

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Re: Kerzenstecker für Isolator - Verständnisfrage

Beitragvon Peter » 5. November 2011 19:32

Hallo Hans,

Sehr interessant was Du schreibst und das mit dem Vorfunken kannte ich noch nicht. Tatsächlich ist meine Kerze häufig ziemlich verrußt, da ich meistens nur Kurzstrecke fahre.
Also Vielen Dank für die ausführliche Erklärung, jetzt ist es für mich endlich nachvollziehbar!

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Re: Kerzenstecker für Isolator - Verständnisfrage

Beitragvon Prä Jonas-Treiber » 5. November 2011 19:47

Vorfunken, unendlicher Widerstand im Kerzenstecker ??????????????????????

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Re: Kerzenstecker für Isolator - Verständnisfrage

Beitragvon TeEs » 5. November 2011 20:16

Prä Jonas-Treiber hat geschrieben:Vorfunken, unendlicher Widerstand im Kerzenstecker ??????????????????????

Ja und?
Was willst du uns jetzt damit sagen? Hans hat die Funktion der Vorfunkenstrecke oben erklärt, wenn auch sein entscheidender Rat die Überprüfung der Zündung war.

PS: wenn die Vorfunkenstrecke zündet, hat sie einen sehr endlichen Widerstand.
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(Es gibt allerdings auch welche, die lernen es nie!)

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Re: Kerzenstecker für Isolator - Verständnisfrage

Beitragvon ea2873 » 6. November 2011 11:25

die meisten alten kerzenstecker kann man gut zerlegen, blechmantel entfernen, evtl. beim dorn die "schraube" (=schlitz neben dorn) rausdrehen, dann kommt der widerstand raus etc, dann das ding in die spülmaschine und es ist wieder wie neu.
dreck macht ganz seltsame dinge.....

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Re: Kerzenstecker für Isolator - Verständnisfrage

Beitragvon hiha » 6. November 2011 18:06

Wie gesagt, Vorfunkenstrecken in Kerzensteckern gibts gelegentlich, aber ob der von isolator das hat, weiß ich nicht.
Ein Vorwiderstand, zumal wenn herausnehmbar, würde von mir durch einen ähnlich geformten Widerstand mit 0Ohm ersetzt werden.. ;-)
Noch was Erläuterisches:
http://www.patent-de.com/19870108/DE3523299A1.html

Gruß
Hans

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Re: Kerzenstecker für Isolator - Verständnisfrage

Beitragvon Christof » 6. November 2011 18:29

Hans hat Recht. Allerdings kann man verrußte Kerzen vermeiden. Frühzeitiger "Kerzenverschleiß" ist meist ein Resultat aus schlechter Vergaser- und Zündeinstellung!
Grüße

Christof

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Re: Kerzenstecker für Isolator - Verständnisfrage

Beitragvon Dorni » 6. November 2011 18:37

Den Widerstand kann man mit einem geeigneten Meßgerät auch messen. Eines nennt sich Isolavi, das misst mit höheren Messspannungen als die 3-9V aus nem Stino-Multimeter. Da werden Spannungen bis 1kV angewendet um z.Bsp die Durchschlagsfestigkeit der Lackisolation in Drehstrommotoren zu messen.

Gruss Robert

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Re: Kerzenstecker für Isolator - Verständnisfrage

Beitragvon lothar » 6. November 2011 18:51

hiha hat geschrieben:...möglicherweise haben die "unendlichen" eine Vorfunkenstrecke.

Der TE schrieb von Original-DDR-kerzensteckern. Gab es solche wirklich mit Vorfunkenstrecke, wäre mir neu ...

Gruß
Lothar

@Peter: WIE wurde der Widerstand genau gemessen?
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Re: Kerzenstecker für Isolator - Verständnisfrage

Beitragvon Peter » 6. November 2011 20:06

Ich weiß nicht ob es jetzt konkret weiterhilft, aber ich habe jetzt einfach mal einen (sowieso vergammelten) von den Unendlichen in der Mitte zersägt und aufgemacht. Hier mal die Bilder:

Bild

Bei dem blauen Teil in der Mitte habe ich anschließend noch die beiden Kontaktenden poliert, aber trotzdem ist kein Durchgang messbar (einen "Isolavi" habe ich leider nicht).

Bild

-- Hinzugefügt: 7. November 2011 05:24 --

lothar hat geschrieben:@Peter: WIE wurde der Widerstand genau gemessen?


normales Multimeter, bei einer Einstellung von 20 MOhm. Strecke wischen Eingang, also dieser Stift mit dem Schraubgewinde und Austritt, dort wo die Kerze anliegt.

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Re: Kerzenstecker für Isolator - Verständnisfrage

Beitragvon hiha » 7. November 2011 06:54

Ich würd jetzt mal davon ausgehen, (ohne es sicher zu wissen) dass das ein Widerstand war, der innerlich vergammelt ist.

Gruß
Hans

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Re: Kerzenstecker für Isolator - Verständnisfrage

Beitragvon Peter » 8. November 2011 04:57

Ja, sieht scheinbar ganz danach aus... , also werd ich mir jetzt erst einmal wie empfohlen die Elektrik insgesamt vornehmen und nach Lothars Ratgeber überprüfen. Danke nochmal :wink:

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