gas hat geschrieben:Messung e hatt ergeben: Batterie in Ruhe 6,24 Volt, Zündung 6,03 Volt (leicht fallend), Licht 5,75 Volt
Messung f : Zündspule ohne Licht 5,23 Volt, mit Licht 4,63 Volt
Messung e hab ich später wiederholt Batterie in Ruhe 6,15 Volt, Zündung 6.05 Volt (leicht fallend), Licht 5,75 Volt
Mit den Messwerten kann man was anfangen! Zunächst zeigt die Messung an den Batterieklemmen,
dass die Spannung dort schon ziemlich in die Knie geht, wenn die Belastung extrem ist. Diese Situation ist etwa bei Ampelstopp
mit Standgas gegeben, wo die LiMa nichts liefert und knapp 10A allein aus der Batterie für Zündung und Scheinwerfer
abgefordert werden. Ich halte aber diese Werte dennoch (zwar an der unteren Grenze) für akzeptabel. Je mehr die Batterie aufs Lebensende
zugeht, desto mehr sinken die Werte ab, insbesondere gerade für den kritischen Fall auch noch weiter unter 5,75V.
Wichtiger für die Beurteilung des Fehlerbildes ist aber die zweite Messung. An der Zündspule liegen nur noch 4,63V in der
oben geschilderten Situation "Ampelstopp mit Standgas und Licht" an. Das kann (muss nicht, hängt auch vom Zustand der
Zündspule sowie Kerzenstecker und Kerze ab) bereits zu einem zu schwachen oder gar keinen Zündfunken mehr führen.
Um vorab zu bestätigen, dass der große Spannungsabfall bis hin zur (15) der Zündspule die Ursache für den unrunden Lauf ist,
kannst du mal ein kurzes kräftiges Kabel direkt von Batterie-Plus auf die (15) an der Zündspule klemmen, dadurch werden alle auf dem obigen
Weg gezeigten Teilspannungsabfälle überbrückt werden. Aber Vorsicht: Der Motor lässt sich während des Tests nicht mehr über den ZüLiSch
ausmachen, erst wenn das Kabel entfernt wird, geht er wieder aus. Die Batterie sollte vor diesem Test zu 100% aufgeladen sein.
Probier mal, ob sich die Situation verbessert.
Für dich ergibt sich die Aufgabe, die maroden Stellen ausfindig zu machen, wo über ein Volt auf der Strecke
Batterie-Plus -> Sicherung -> Zündlichtschalter (3o) -> geschaltetes Plus (15/54) -> Zündspule (15)
verloren gehen.
Die Steckkontakte blank machen, Steckkraft erhöhen. Kabelenden auf gebrochene Litzeadern untersuchen.
Schlechte Kontaktgabe der Sicherungen sind oftmals auch die Ursache. Der Erfolg oder der Fortschritt der Maßnahmen lässt sich sofort
wieder über die Spannungsmessung nach f) ablesen. Ziel sollte vielleicht sein, dass anstatt 4,63V dann mindestens 5,5V an der (15)
der Zündspule ankommen, wenn an der Batterie selbst noch 5,75V zu messen sind.
Ich hatte eine ähnliche Situation bei meiner ES150/1, trotzdem, dass die (mit den originalen Drahtquerschnitten) neu verkabelt war.
Es ist die Summe aus vielen Teilursachen, die zu solch motorlaufgefährdenden Situation führt. Um Nägel mit Köpfen zu machen,
hatte ich mich entschlossen, alle konstruktiven Mängel der Originalelektrik auf den Prüfstand zu stellen und auszumerzen.
Das Ergebnis kannst du hier nachlesen:
http://pic.mz-forum.com/lothar/ELEKTRIK/ES-Baum.htmBerichte mal über die Ergebnisse beim "Kabelüberbrückungstest"!
Gruß
Lothar
MZ500R/92, ETZ150/88, ES175-2/72, ES150-1/70, ES150/65, ES150/63, RT125-0/52