starke136 hat geschrieben:Die Frage ist, sind es Gleich- oder Wechselstromkondensatoren?
Es ist besser, von gepolten und ungepolten Kondensatoren zu sprechen. Du brauchst für deinen Anwendungsfall ungepolte (in der
Regel ist das die Bauform: Metall-Papier oder Foliekondensator). Soweit zur eingangs gestellten Frage.
Im Thread oben steht - Lorchen hat nur auf eine von mehreren Inkorrekheiten hingewiesen - viel Halb- bis Ganz-Falsches.
Also bitte nicht einfach unkritisch zur Kenntnis nehmen!
Paar weiterführende Infos, wen´s interessiert
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1. Auch gepolte Kondensatoren können für Wechselstromanwendungen eingesetzt werden, wenn gesichert ist, dass der Momentanwert
der Spannung zu keinem Zeitpunkt eine Umpolung an den Anschlüssen bewirkt. Man erreicht das, indem zur Wechselspannung eine
vorzeichenrichtige Gleichspannung addiert wird. Dieser Anwendungsfall ist für Elektrolytkondensatoren in Verstärkern als sogenannte
Koppel-Kondensatoren zwischen einzelnen Verstärkerstufen typisch.
Da Elektrolytkondensatoren mit vergleichbarer Kapazität wesentlich billiger als ungepolte Kondensatoren sind, hat man sie auch gern
in Lautsprecherboxen für Frequenzweichen (Tieftöner) verwendet. Bei dieser reinen Wechselstromanwendung wurden zwei Elkos gegensinnig
in Reihe geschaltet und der Verbindungspunkt auf ein entsprechend hohes Gleichspannungspotential gelegt, so dass die eingangs
genannte Regel nicht verletzt wurde. Die erforderliche Gleichspannung kann man zur Not aus dem Tonsignal durch Gleichrichtung gewinnen,
wobei allerdings kurzzeitige Umpolungen der Elkos - besonders in der Startphase - in Kauf genommen werden.
2. Elektrolykondensatoren als Flüssigkeitskondensatoren zu bezeichnen ist etwas übers Ziel hinaus geschossen..
In Aluminium-Elektrolytkondensatoren nutzt man eine Elektrolyt-Paste, die die extrem dünnen Zwischenschicht zwischen
den Alu-Elektroden bildet. Da blubbert also keine Brühe drin herum, wie man sich das vielleicht noch bei unter Öl stehenden
Hochspannungskondensatoren vorstellen kann.
Tantal-Elektrolyt-Kondensatoren nutzen übrigens einen festen (trockenen) Elektrolyten, da ist mit Flüssigkeit überhaupt nix ...
3. Auch wenn es schon mantraartig wiederholt wurde, wirds gern immer wieder falsch bezeichnet. Richtig ist:
Spannung liegt an, Strom fließt ...4. Nur für Insider zur Erbauung: Auch durch Kondensatoren, zwischen deren Platten ein isolierendes Dieelektrikum liegt, kann Gleichstrom
durch fließen. Glaubt ihr nicht? Doch. Nämlich dann, wenn die Spannung an den Klemmen streng zeitlinear ansteigt, also beispielsweise mit 1V/s.
Allerdings ist dann Schluss, wenn die ansteigende Spannung den Grenzwert erreicht, bei dem der Kondensator in die Luft fliegt.
Aber eine Weile geht´s gut ...
5. Gruß, Lothar
PS:
ektäw hat geschrieben:Wenn mal ein Gerät nicht funktioniert, Elkos wechseln.
Besser: Ursache suchen

ektäw hat geschrieben:Hallo Lorchen, das ist die sogenannte"Gegen EMK".
Nö, der Begriff ist in dem Fall (Zündung, um die es hier im Thread eigentlich gar nicht geht) unzutreffend.
Die Zündspule ist ein Transformator, der eine kleine Spannungsänderung an der Primärspule (zwischen (15) und (1) ) zu einer großen
in der Sekundärspule (von (15) zum Zündkalbelausgang) transformiert. Näheres führt hier mit Sicherheit zu weit ...
MZ500R/92, ETZ150/88, ES175-2/72, ES150-1/70, ES150/65, ES150/63, RT125-0/52