ich hatte am Dienstag auf dem Weg von der Arbeit nach Hause einen Unfall mit der ETZ.
Mir wurde ziemlich dreist die Vorfahrt genommen. Der Fahrer des PKW ist doch tatsächlich mit ca. 70km/h an einem Stopschild vorbeigerauscht und ist dann quer über die Hauptstraße geflogen. Ob er in seinem Wahn dabei garnicht geschaut hat oder mich schlichtweg übersehen hat, man weiß es nicht. Er sagte dazu nur, dass er die Strecke jeden Tag fährt und scheinbar nicht bei der Sache war.

Ich selbst wollte ursprünglich in die Straße einbiegen, aus der er kam. Als ich dann bemerkte, dass er nie und nimmer mehr rechtzeitig anhalten kann muss ich instinktiv wieder Gas gegeben haben. Das war auf jeden Fall meine Rettung. Hätte ich weiter gebremst, wäre ich wohl frontal in die Seite seines Golfs gekracht. So war ich dann aber schon fast wieder an ihm vorbei, sodass er mir direkt in den linken Stoßdämpfer fuhr. Ein Ruck und ich schlitterte samt Motorrad über die Straße, während der Golf erst auf der gegenüberliegenden Seite zum Stehen kam. Ich konnte sofort wieder aufstehen und hab mich und meine ETZ erstmal in Sicherheit gebracht.
Mir geht es gut. Ich war auch direkt im Anschluss im Krankenhaus, um mich erstmal für Folgeschäden abzusichern. Außer einer Prellung am Handgelenk und am Bein ist aber alles fit. Rückenschmerzen und Kopfschmerzen sind wieder weg.
Ob der Rahmen etwas abbekommen hat weiß ich noch nicht. Hinten wurde er auf jeden Fall durch den geknickten Stoßdämpfer zur Seite gezogen.
Hatte zum Glück bisher nur den Motor überholt und wollte frühstens im Winter mit einem Neuaufbau beginnen.
Einen Tag später bekam ich einen Anruf von seiner Versicherung, sie würden das Motorrad in die Werkstatt bringen lassen. Da hatte ich mich gleich gefragt wie die Teile -vor allem der Auspuff- durch gleichwertige originale Ersatzteile ausgetauscht werden sollten. Zwei Stunden später dann der zweite Anruf von seiner Versicherung: Das mit der Werkstatt war natürlich Quatsch, da Totalschaden und Motorrad von '84. Sie schicken mir nun einen unabhängigen Gutachter vorbei.
Hatte dann am Freitag einen Anruf von denen hier auf dem Handy. Habe bei einem Rückruf später aber niemanden mehr erreicht.
Nun habe ich einige Fragen an die Erfahrenden unter euch:
Worauf muss ich bei der Begutachtung besonders achten? Habe ich überhaupt einen Einfluss auf das was der Gutachter für Kosten ermittelt?
Wie wird ein Rahmenschaden festgestellt?
Macht sich so ein Gutachter etwa auch mal die Hände schmutzig oder schaut der nur grob drüber und kalkuliert pi mal Daumen? Dann schaue ich mir den Rahmen, Schwinge und Hinterrad lieber vorher selbst genau an.
Habe hier im Forum gelesen, dass mir ab 1000€ Schaden ein Anwalt auf Kosten seiner Versicherung zusteht? Worum würde der sich kümmern? Ich denke, dass ich mit Bekleidungs- und Helmschaden locker auf die Summe komme.
Natürlich bleibt es auch meine Entscheidung ihn wegen fahrlässiger Körperverletzung und noch irgendwas anzuzeigen. Ein bisschen wurmt es mich ja schon, dass er wohl mit 60€ und 3Punkten davonkommt. Was bringt es mir aber ihn anzuzeigen? Ich möchte was meine Verletzungen angeht selbstverständlich schon ehrlich bleiben.