Warum keine selbstsichernde? Hab ich bei mir drin.
Kolben durch den Auslass blockieren am besten mit einem Hammer- o.ä. -Stiel, einem Holzscheid oder einem wirklich dicken Stück Gummi. Bloss nichts hartes oder aus Metall das ruiniert den Kolben. Frische Äste gehen auch ..zur Not.
ABER Das ist eigentlich eine Wald- und Wiesen- Räubermethode, weil:
Algemein ist es am schonendsten das Pleuel auf etwas oberhalb halbem Hubweg zu Blockieren so das die Kurbelwellenachse, der Hubzapfen der Kurbelwelle und das Pleuel im 90 Grad Winkel zueinander stehen also der physikalische Hebelweg am grössten ist. Damit kann am Pleuelfusslager mehr Kraft ohne Schaden aufgenommen werden. Da in diesem Punkt aber der Kolben schon den Auslass etwa 10mm zugemacht hat ist eine Sinnvolle Blockage nur auf drei Wegen möglich:
1.:dickflüssiges Getriebefliessfett durchs Kerzenloch in den Zylinder tun wenn der Kolben den Auslass etwa 10- 15mm geschlossen hat und denn Kerze wieder rein.
Wichtig ist hierbei dass das Pleuel hinten steht beim Öffnen und vorn beim Schliessen damit das Fett immer zusammengedrückt wird und nicht etwa in den Motor gezogen. Damit erreicht man eine gleichmässige Kraftverteilung auf dem Kolben. Aber es ist halt mühsam das Fett da sauber raus zu bekommen und gibt Sauerrei. Tunlichst vermeiden sollte man dabei das die Überströmer öffnen und Fett ins Kurbelgehäuse kommt. Da der Auslass aber etwa einen cm vor den Überströmern öffnet, kann man hier das Fett durch einen Spalt ablaufen lassen.
Möglichkeit 2: man kann eine alte Zündkerze ausbohren, ein M10 Gewinde rein schneiden und per langer Schraube den Kolben auf halber Höhe blockieren,....Dabei ist aber der Druck auf die 10mm am Kolbenboden saugross und schlimmstenfalls gibts ein Loch im Kolben.
Und drittens:
Es gibt ein Blockierwerkzeug, einen dicken Dorn der ins Kerzenloch geschraubt wird und etwa 5cm in den Hubraum ragt. Das ist etwas schonender weil grossflächiger als eine M10er Schraube aber immernoch suboptimal.
denn:
Egal was du tust, die Kraft geht immer übers Pleuellager und das ist nicht sonderlich gut. Das untere ist ja noch ziemlich Massiv aber das obere mag sowas nicht sonderlich....
Aber was will man sonst machen.Gang einlegen und Hinterrad blockieren mag auch gehen aber da hast du ein hohes Risiko Karies im Getriebe zu bekommen. Und die Lichtmaschine Blockieren ist noch schlechter weil sich im schlimmsten Fall die Kurbelwangen sich zueinander verdrehen und vermutlich dann ordentlich rumpeln bis zum Totalausfall.
Das soll man Machen:Der Hersteller sagt: Zylinder ab, Kolben ab. und das Pleuel mit der dicken harthölzernen "Stimmgabel" blockiert.
Und nur so macht es der Fachmann weil dabei die Pleuellager, das Pleuel und der Kolben keinen Schaden nehmen können, das Pleuel auf 90 Grad steht, man keine Sauerrei macht und weil man alle Bauteile der Laufgarnitur dabei auf mögliche Schäden oder Mängel oder Verschleiss prüfen kann. Für alle Bauteile ist es am schonendsten und nicht zuletzt auch für den Schraubergeldbeutel.... wenn am Ende was Schaden nimmt wirds meist teurer.
Ich habe noch keinen Pleuellagerschaden durch die Räubermethoden bekommen aber das Risiko ist da, vor allem wenn man zuviel Kraft auf die Mutter bringt.
Ein Drehmomentschlüssel ist daher oberstes Gebot. Ich benutze in der Garage zum lösen immer den Schlagschrauber, weil man sich damit das blockieren spart und es einfach schneller geht und zum anziehen den Drehmo mit 80Nm. 90 mache ich wenn Mutter und Scheibe neu sind. Entweder blockiere ich dabeo mit der Stimmgabel ohne Kolben oder mittels Einschraubdorn.
Beides fehlt aber meist unterwegs wenn mans mal braucht.....
