Über die Baureihe ES 125/150 haben wir im Rickenfred ja schon ausgiebig diskutiert. Die Ergebnisse dieses Threads kann man (in verkürzter Form) in Wikipedia oder (in vollständiger Fassung) hier nachlesen. Eins ist in jedem Fall klar geworden : die "Ehre" des meistgebauten deutschen Motorrades gebührt NICHT der ES 125/150 sondern (wenn auch denkbar knapp) der Nachfolge-Baureihe TS 125/150.
Wobei aus heutiger Sicht die Frage gestattet sein soll, ob es sich bei der TS in Anbetracht ihres (fast) gleichen Rahmens und (vollständig) gleichen Antriebsstranges tatsächlich um eine neue Baureihe handelte - oder nur um eine sogenannte Modellpflege. Ist z.B. der Käfer ein neues Auto geworden, als er 1970 durch eine neue Vorderachs-Konstruktion vom 1300er zum 1302er mutierte ?
In ihren 13 Produktionsjahren (1973 - 1985) führte die TS 125/150 ein wenig auffälliges Dasein. Im Westen versteckt im Neckermann-Katalog zwischen Damen-Oberbekleidung und Einbauküchen. Und auch im Osten taucht sie in der Fachpresse nur dreimal auf : Anfang 1974 (Neuvorstellung), Anfang 1977 mit den neuen MM/3-Motoren (1:50 Gemisch) und zur "Halbzeit" im Frühjahr 1979 nach ca. 260.000 gebauten Maschinen. Und nach 1979 ? Bis zum Produktionsende werden dann nochmal fast 230.000 Maschinen gebaut werden.
Einen Teil der Modifikationen der ersten Jahre (Duplexkette als Primärantrieb, breitere Motoraufhängung, wartungsfreie Schwingenlagerung) haben wir ja schon im Rahmen der ES-Diskussion ermittelt. Aber was kam nach 1979 ?
Ich freue mich auf eure Beiträge
Harald