Ach Jungs, das wird doch wieder so ein "Sinnlos-Jeder-Muss-Was-Zum-Besten-Geben-Konter-Polemit-Schulungs-Thread"........
Geht doch mal bissel pragmatischer an die Sache.
Hierzu stelle ich einfach ein paar Fragen, die ihr euch selbst beantworten könnt. Meine Antworten anbei.
Wenn ihr demnächst einen 800m Lauf in 2:40min bestreiten wollt, und das nicht nur einmal sondern regelmäßig - was macht ihr dann? -- Training, korrekt.
Wie? -- Trainingsprogramm (ihr sprintet ja nicht bei der ersten Trainingeinheit los, als gäbe es kein Morgen mehr, oder? Hält man ja am Anfang nicht durch.
Mit was? -- Setup wie im Wettkampf natürlich, oder trainiert ihr in Wollsocken und klimatisierter Umgebung und auch nur leicht bergab? Nein! Macht ihr sicher nicht.
Wie lange dauert das Trainingsprogramm? -- abhängig von der Ausgangsbasis und den persönlichen Vorraussetzungen/Erwartungen an das Ergebnis.
Es geht doch beim Einfahren nur darum, die sich relativ zueinander bewegenden Teile an einander anzupassen, um die Fertigungstoleranzen zu egalisieren bzw. damit sich die Reibpartner in der Oberflächenstruktur optimal aufeinander anpassen können......
Mein Einfahrprogramm lautet immer noch:
- wenig Betrieb des Motors ohne Fahrt (Rumtuckern im Stand ist absoluter Quatsch

, zumindest bei Motoren, die keine Zwangskühlungs haben), stattdessen kurze Runde fahren, Motor abkühlen lassen und dann die nächste kürzere Fahrt (man stellt nach den ersten Fahrten erfahrungsgemäß sowieso an dem ein oder anderen "Schräubchen" rum......, oder etwa nicht?
- alle Einstellungen so, die später im Betrieb gefahren werden soll (ZZP, Auspuff, Kerze, Reifendruck, Gemisch 1:XX), maximal die HD und die Nadelstellung minimal, wirklich nur minmal fetter --> um den in Temperatur umgewandelten Reibungsverlusten mit Hilfe größerer Innenkühlung entgegen zu wirken und das auch nur am Anfang
- kontinuierliche Steigerung des Betriebes (Fahrtdauer, Last und auch Drehzahl) im zukünftigen Arbeitsbereich.
Bedeutet im Klartext (so mache ich es)
Motor an und sanft losfahren, den Gassschieber beim Fahren gemütlich öffnen und schließen, Motor mit wenig Last betreiben, wie im Steigerungslauf die Drehzahl und Last steigern und dann auch wieder senken.... Schiebebetrieb absolut vermeiden stattdessen beim Bremsen Auskuppeln und den Motor mir kleinen Bewegungen am Gasschieber bei Laune halten. Keine "Im-Stand-Motor-Hochdreh-Aktionen" (Weng, weng, weng, weng, weng.....ihr wisst schon was ich meine

=
Wichtig: "Ohr am Motor" und Hand an der Kupplung!
Die Phasen mit maximaler Beschleunigung/Ausnutzung des Drehzahlbandes und auch Last werden immer länger..... Am Anfang nur in den ersten 3 Gängen bis Drehzahlende, dann immer mal wieder auch vierten Gang bis hin zum fünften Gang (sofern vorhanden). --> Allmähliche Annäherung an den Sollzustand halt.
Andersum gefragt: ist es gut z.B. statt 1:50 lieber 1:33 mischen - welchen Vorteil bringt das? was verbessert man wenn man km über km nur mit halber Drehzahl und im Teillast fährt, was verbessert sich wenn man das Motorrad mit Vollgas/Volllast sehr untertouring den Berg rauf quält? --> Nix.

MZ ETZ150, Bj. 1988