ETZ 250/A soll zurück auf die Straße

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ETZ 250/A soll zurück auf die Straße

Beitragvon Thomy » 22. Juni 2014 14:03

Hallo zusammen,

nachdem sich vor bald drei Jahren auch mein letztes Mopped zum „Standpark“ gesellt hat, verspüre ich langsam heftigen Suchtdruck – Autofahren ist auf Dauer nämlich echt unbefriedigend und stilles Mitlesen hier im Forum macht es eigentlich nur noch schlimmer.

Geld ist zwar äußerst knapp, aber ich könnte vielleicht eine kleine Summe „zur Seite“ schaffen um mir einen fahrbaren Untersatz fertig zu machen. Mein Blick fiel dabei auf meine 1988er ETZ 250 /A mit der mich eine wechselvolle Geschichte verbindet.

Ich gebe Euch mal einen groben Überblick zur Vorgeschichte, den Ihr gern überspringen dürft.

--- Vorgeschichte Anfang ---
Die Maschine habe ich das erste Mal vor etwa 15 Jahren gesehen, da hatte sie ca. 2500 km und etwa vier Vorbesitzer hinter sich und verweigerte den Dienst. Der Pflegezustand war nicht besonders, offenbar hat sie auch längere Zeit ungeschützt draußen gestanden.

Ab 2002 hatte ich sie dann in Pflege und habe versucht, mich einzuarbeiten (mein erster 2-Takter überhaupt) – mit wenig Sachverstand, dafür umso mehr Liebe. :wink:
Einen langfristigen Erfolg konnte ich aber nicht verbuchen, ständig gab's Probleme: mal sprang sie an, mal sprang sie nicht an, dann ging sie während der Fahrt aus oder drehte einfach so mal heftig hoch, gelegentlich auch ohne Zündung. Wenn ich mich recht erinnere, hat sie Zündkerzen regelrecht gefressen (bis zu 1/100km). Einige Fehler habe ich gefunden und behoben, den vergammelten Tank saniert, die Bremse überholt (Belege von 03/88), die Reifen erneuert (1988). Aber Motor bzw. Vergaser (30N3-1) blieben mir ein Rätsel. Nebenbei gab der Motor immer wieder seltsam schlagende Geräusche von sich, ungefähr so, als wenn man mit einem Hammer auf die Kühlrippen schlagen würde. Meiner Erinnerung nach passierte das speziell im Leerlauf oder beim Gaswegnehmen.
Irgendwann habe ich den Versager gegen einen gebrauchten 30N2-5 getauscht und sie lief auch ein Stück weit, ich glaube aber, daß die Geräusche blieben. Ungefähr 2006 ist sie mir dann bei etwa Kilometerstand 7500 verreckt. Bei ca. 110 km/h blockierte kurz das Hinterrad, der Motor ging aus und anschließend war ihr kein Lebenszeichen mehr zu entlocken – natürlich auf der Autobahn nachs um eins...

Völlig entnervt habe ich ihr dann einen Ersatzmotor (inklusive Vergaser 30N2-5) unbekannter Laufleistung verpasst und bin relativ problemlos nochmal ca. 5000 km gefahren. Dann fingen die Gänge an rauszuspringen und die Maschine wurde abgemeldet in die Ecke gestellt, wo sie seit bestimmt 5 Jahren steht. Gemisch war übrigens 1:70 – zumindest bei mir.
--- Vorgeschichte Ende ---

Nach einigem Einlesen hier im Forum (wo war das 2002???) und mit reichlich Literatur bewaffnet habe ich mir vor ein paar Tagen den Original-Motor mal genauer angesehen. Ich habe wenig Erfahrung in der Beurteilung von Motorinnereien, daher gebe ich hier mal meine laienhaften Befunde zum Besten. Dazu ein paar Bilder, damit Ihr mich besser korrigieren könnt.

Der Motor dreht normal durch, Kompression scheint gegeben zu sein und alle Gänge lassen sich schalten.
In Erwartung undichter Simmerringe und schrottiger Lager habe ich mich gewaltfrei bis zum rechten Kurbelwellenlager vorgearbeitet – und nichts gefunden. Der (wohl noch) originale Simmerring war dicht, das Ölleitblech hatte sich nicht mitgedreht, das Lager sieht gut aus und ich spüre kein Spiel an der Kurbelwelle.

Simmerring.jpg

Oelleitblech.jpg

KW-Lager_rechts.jpg


Der Zylinder (noch drauf) und der Kolben zeigen „Klemmspuren“, aber ich finde keine Hinweise darauf, daß der Kolben den Kopf getroffen hätte (schlagendes Geräusch wg. defekten Pleullagern?).
Insgesamt würde ich aber denken, daß der Motor zu mager gelaufen ist.

Zylinder1.jpg

Zylinder2.jpg

Kolben.jpg

Zylinderkopf.jpg

Zuendkerze.jpg


Der Schieber des gebrauchten Vergasers (30N2-5) weist spürbares Spiel auf, weiter habe ich ihn mir noch nicht angesehen. Den originalen Vergaser habe ich noch nicht rausgesucht.

Nun die Frage: Wie sollte es weitergehen? Wie schlimm sind die Klemmspuren, besteht hier Handlungsbedarf? Was sollte ich am Motor noch prüfen? Habe ich etwas übersehen?

Ich habe die Tendenz, den Motor nicht weiter zu zerlegen, sondern wieder zusammen zubauen (natürlich mit neuen Dichtungen). Stattdessen würde ich mich eher mit dem Thema Vergaser befassen.

Insgesamt würde ich die ETZ gern als „rolling restauration“ fertig machen, also erst zum Laufen bekommen, dann TÜV-fertig machen und im laufenden Betrieb nach und nach durchsehen und überholen. Wie gesagt, Geld ist äußerst knapp.

Ich bin Euch für jeden Tip und Hinweis dankbar!

Beste Grüße aus Lübeck,
Thomy
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Re: ETZ 250/A soll zurück auf die Straße

Beitragvon knut » 22. Juni 2014 14:36

neue wedi s , zylinder hohnen und ab gehts....
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Re: ETZ 250/A soll zurück auf die Straße

Beitragvon Mainzer » 22. Juni 2014 15:11

Neue Wedis, Zylinder kann evtl. Herr Wahl noch retten (Achim fragen). Das schlagende Geräusch könnte klopfen sein, dafür mal bei zusammengebautem Motor das Spaltmaß überprüfen und ggf. korrigieren.
Grüße aus Schwabsburg, Nils
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Re: ETZ 250/A soll zurück auf die Straße

Beitragvon Chefkoch » 22. Juni 2014 15:49

Zündung sollte auch mal kontrolliert werden und 1:70 mit was für öl?
Was für eine bedüsung hat denn der vergaser?

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