Kennt sich jemand mit vollbiologischen Kläranlagen aus?

Irgendwo muß man die Fahrzeuge unterstellen. Hier ist Platz für Baufragen!

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Kennt sich jemand mit vollbiologischen Kläranlagen aus?

Beitragvon biebsch666 » 23. Juni 2014 18:42

Moin

Hab mir ja vor längerer Zeit einen kleines Häuschen gekauft.
Nun ist die ganze Abwassergeschichte komplizierter, als ich dachte.
Wenn es hart auf hart kommt, muß ich mir eine vollbiologische Kläranlage bauen.
Was mich zu meiner Frage bringt:
Mit welchen Kosten muß ich für den Bau rechnen?
Kann vielleicht jemand sogar eine Firma im Raum Südthüringen empfehlen?
Eckdaten:
Wohnfläche ca. 350-400m², bei 4 Wohneinheiten.

Vielen Dank

Gruß vom Biebsch
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Re: Kennt sich jemand mit vollbiologischen Kläranlagen aus?

Beitragvon Lutz-W » 23. Juni 2014 19:06

Geh zu deiner zuständigen "Unteren Wasserbehörde" , das ist die zuständige Instanz dafür. Die haben dort meist auch ein Verzeichnis von zugelassenen Firmen. Die Untere Wasserbehörde genehmigt dir ja dann schließlich auch die Anlage.

Größe wird immer in Personen gerechnet, bei 4 Wohneinheiten musste eigentlich für mindestens 12 Personen planen.
Ich hab ein größeres Einfamilienhaus, könnte man auch als 2-Familienhaus nutzen und 2008 eine Kleinkläranlage für 6 Personen eingebaut.
Kosten mit Einbau ca. 6000Euro und später 1800€ Förderung bekommen. Jährliche Betriebskosten mit Wartung und Strom rund 500Euro. Zahle dafür aber keine Abwassergebühren weil mein geklärtes Abwasser in ein öffentliches Gewässer (verrohrter Bach) fließt.

Wie gesagt, erster Weg ist zur Unteren Wasserbehörde.

Grüße
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Re: Kennt sich jemand mit vollbiologischen Kläranlagen aus?

Beitragvon Alk » 2. Juli 2014 12:07

Mußte ich auch errichten, allerdings nur für 3-4 EW
Kosten ca.3500-4000€ wird aber hier in Sachsen durch die SAB gefördert, da kommen dann etwa 1500€ wieder zurück.

Fuhrpark: MZ TS 250/1978 (Replica Racer), MZ TS150/1977, IZH 56/1960 mit Duna/1956, Suzuki GT 550/1973, Enfield Bullet 350/1982 (fastes 350ccm Chopper ever), GN 400 Scrambler/1982, XBR 500 Alu-Racer/1985
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Re: Kennt sich jemand mit vollbiologischen Kläranlagen aus?

Beitragvon etz-251-Gespann » 2. Juli 2014 18:37

Genau so wie die Kollegen schon geschrieben haben, zuerst die Ämter abklappern.
Manschmal muss man bestimmte Reinfolgen einhalten um an Fördermittel zukommen (erst bei Amt X und dann bei Y und nicht andersrum weil sonst leider keine Förderung möglich).

Fuhrpark: ETZ-251 Gespann Bj. 1989/90, ETZ 150/125,Simson S53 60km/h ,Simson Roller Star 50 1998(Hofhund) Fortschritt Großbauernmehrzweckmaschine, Yto 354 mit Multicarhänger HM 20.11 und Multicar M-25-2 mit Hebebühne, Bobcat 225
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Re: Kennt sich jemand mit vollbiologischen Kläranlagen aus?

Beitragvon biebsch666 » 2. Juli 2014 19:33

Danke für die Tips.
Meine Grube muß ca. 12m² groß werden.
Laße gerade einen Versickerungstest und div. Angebote machen.
Das mit den Ämtern ist nicht so einfach. Arbeite nicht in der Heimat.Was auch die gesamte Bauerei nicht wirklich einfach macht :/
Gruß vom Biebsch

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Re: Kennt sich jemand mit vollbiologischen Kläranlagen aus?

Beitragvon ERZ-ETZ150 » 22. Februar 2015 16:53

Hallo,
habe das Thema mal wieder ausgegraben, da ich auch eine Entscheidung treffen muss.

Ich muss mich zw. einer zentralen Druckentwässerung (also Pumpstation auf dem eigenen Grundstück errichten) oder einer eignenen dezentralen Kleinkläranlage (ebenfalls auf dem eigenen Grundstück zu errichten) entscheiden. Größe für ca. 8EW. Leider ist es schwierig, eine objektive Meinung/Beratung/Vergleich zu bekommen, da jeder Anbieter eben sein System für das bessere hält und es eben anpreist.

Hat vielleicht von euch jemand Erfahrungen mit beiden oder einem System und kann davon berichten, sowohl positiv als auch negativ?

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Re: Kennt sich jemand mit vollbiologischen Kläranlagen aus?

Beitragvon ea2873 » 22. Februar 2015 17:13

mein Onkel hatte bis 2014 kleinkläranlage, alle paar Jahre stand eine größere Reperatur etc. an, letztes Jahr hat er dann endlich auf eigene Kosten sich an den Kanal anschließen lassen. In der Summe denke ich, kommt Kanal billiger.

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Re: Kennt sich jemand mit vollbiologischen Kläranlagen aus?

Beitragvon ERZ-ETZ150 » 22. Februar 2015 17:33

ea2873 hat geschrieben:mein Onkel hatte bis 2014 kleinkläranlage, alle paar Jahre stand eine größere Reperatur etc. an, letztes Jahr hat er dann endlich auf eigene Kosten sich an den Kanal anschließen lassen. In der Summe denke ich, kommt Kanal billiger.


Kanal gibt es leider nicht - das wäre meine erste Wahl.
Es muss definitiv eine techn. Anlage gebaut werden - Druckentwässerung d.h. das Abwasser wird gehäckselt und durch ein ca. 4cm dickes Rohr ca. 2km den Berg hochgepumpt oder Kleinkläranlage, d.h. da Abwasser wird so lange gerüht (und noch ein bisschen was anderes gemacht) bis wieder Trinkwasser daraus geworden ist.

Jetzt gilt es für mich das kleinere Übel zu wählen, bauen muss ich beides auf eigene Kosten. Das geht nicht nur mir so, sondern fast dem ganzen Ort - Kanal im Freispiegel für den Ort kommt die Gemeinde zu teuer, also muss jeder selbst ran.

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Re: Kennt sich jemand mit vollbiologischen Kläranlagen aus?

Beitragvon Schumi1 » 22. Februar 2015 17:58

Da soll jeder privat eine Druckleitung mehrere Kilometer irgendwo durch die Landschaft legen?
Oder versteh ich da jetzt was falsch?

Gruß Schumi.
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Re: Kennt sich jemand mit vollbiologischen Kläranlagen aus?

Beitragvon TS-Willi » 22. Februar 2015 18:20

Mein Schwager hat so etwas gebaut, funtioniert gut: https://www.youtube.com/watch?v=Fuz5s1ddcPQ

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Re: Kennt sich jemand mit vollbiologischen Kläranlagen aus?

Beitragvon ERZ-ETZ150 » 22. Februar 2015 19:35

Schumi1 hat geschrieben:Da soll jeder privat eine Druckleitung mehrere Kilometer irgendwo durch die Landschaft legen?
Oder versteh ich da jetzt was falsch?
Gruß Schumi.


Die Druckleitung gibt es nur einmal, wahrscheinlich in der Straße. Jeder muss aber ein Pumpstation auf seinen Grundstück bauen, welche dann das Abwasser in die Druckleitung pumpt. Kosten für die Pumpstation liegen in etwa in den Dimmensionen wie die einer Kleikläranlage. Deshalb die Frage was ist am Ende das bessere?

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Re: Kennt sich jemand mit vollbiologischen Kläranlagen aus?

Beitragvon ets_g » 22. Februar 2015 20:01

ich habe seit 4 jahren eine biol.kläranlage. funktioniert bisher ohne störungen. wichtig ist nur, dass die anlage ohne tauchpumpe auskommt. diese gehen wohl öfter kaputt. unsere anlage funktioniert nur mit luftdruck (kompressor). der steht außerhalb der anlage, und im schadensfall kann man schnell ran. ist nur ein winziges teil, vielleicht wie zwei tetrapaks und sehr leise.
bedenke das du bei einer biol. kläranlage nur das wasser bezahlst, nicht das abwasser. unsere wasserkosten liegen bei 120€/jahr.

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Re: Kennt sich jemand mit vollbiologischen Kläranlagen aus?

Beitragvon Astenbeeken » 24. Februar 2015 22:38

Moin,

üblicherweise wird in einem Abwasserbeseitigungskonzept, das von einer Wasserbehörde zu genehmigen ist, für das Gemeindegebiet festgelegt, in welcher Weise das Abwasser zu beseitigen ist: zentral oder dezentral, also Anschluss an die gemeindliche Kanalisation oder Kleinkläranlage. Das ganze muss in einer Abwasserbeseitigungssatzung beschrieben sein. Dass eine Gemeinde den Anliegern da die Wahl lässt, höre ich das erste Mal, das dürfte auch im Widerspruch zur Gesetzgebung stehen. Das Argument, die Gemeinde habe kein Geld, ist nicht nachvollziehbar, sie holt sich die Kosten doch über Anschlussbeiträge und Gebühren von den Anliegern. Schau doch mal in die Abwasser-Satzung.

Bei Pumpwerken mit Schneidwerk haben wir gute Erfahrungen mit Jungpumpen gemacht, die bieten kompakte Kunststoff-Pumpenschächte mit Pumpe und
Steuerung an. Wenn Du und Deine Nachbarn nicht zu weit auseinander wohnt, solltet Ihr Euch überlegen, ob es günstiger wird, mehrere Grundstücke an ein gemeinsames Pumpwerk oder gemeinsame Kläranlage anzuschließen.

Welche der beiden Lösungen besser ist, ist letztlich eine Kostenfrage, beides sind technische Anlagen mit der Möglichkeit von Defekten. Auch bei der Kläranlage entstehen Kosten, Du musst einen Wartungsvertrag abschließen, sie muss bei Bedarf entschlammt werden. Vergleiche die jährlichen Betriebskosten der Kläranlage mit den jährlichen Abwassergebühren; beim zentralen Anschluss ist auch noch ein evtl. Anschlussbeitrag zu berücksichtigen.
Schöne Grüße
Jens

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Re: Kennt sich jemand mit vollbiologischen Kläranlagen aus?

Beitragvon daniel_f » 25. Februar 2015 20:24

ets_g hat geschrieben:ich habe seit 4 jahren eine biol.kläranlage. funktioniert bisher ohne störungen. wichtig ist nur, dass die anlage ohne tauchpumpe auskommt. diese gehen wohl öfter kaputt. unsere anlage funktioniert nur mit luftdruck (kompressor). der steht außerhalb der anlage, und im schadensfall kann man schnell ran. ist nur ein winziges teil, vielleicht wie zwei tetrapaks und sehr leise.
bedenke das du bei einer biol. kläranlage nur das wasser bezahlst, nicht das abwasser. unsere wasserkosten liegen bei 120€/jahr.


Dem kann ich voll zustimmen. Bei unserer Anlage ist die "Luftpumpe" auch außerhalb, innerhalb der Anlage ist alles nur über Luftschläuche betrieben, keine mechanischen Teile, die aufgeben können. In seltenen Fällen verstopft mal was, das kann man aber mit dosiertem Pusten in die richtigen Schläuche mittels Kompressor selbst beheben. Ich hatte allerdings das Glück, daß mir der Kläranlagenmanne die Funktion der Anlage gut erklärt hat und auch auf mögliche Fehlerursachen und deren Behebung hinwies. Alles in allem mußte bisher nur wenig in Reparatur investiert werden. Den Hauptanteil machen Wartungs- und Energiekosten. Und die machen wir zu zweit über den vergünstigten Wasserpreis definitiv nicht wett. Allerdings hat man im Gegenzug kein schlechtes Gewissen, wenn man in einem trockenen Sommer mal 1m³ Wasser im Garten versenkt :lach:
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