Hallo, der Marea hat es schon richtig beschrieben. Meiner Beobachtung nach gab es in der DDR anteilmäßig wesentlich mehr Mopeds, Mokicks und Motorräder als heute. Die Motorradparkplätze vor den UNternehmen (damals VEB und Kombinate

) waren gerammelt voll. Und im Winter ist ebenfalls viel mehr Moped gefahren worden als heute. Natürlich nicht mit Winterreifen oder solchen Kokolores, sondern gern mit Knieschutzblech und so. Die Winterfahrer haben alles mit besagter Elaskonmischung eingejaucht und los gings. Ich selber habe allerdings als Lehrling meine S51 bei Schneefall dann in den Keller gestellt, und erst im Frühjahr wieder rausgeholt. Den 88er Winter bin ich mit der ETZ 250 dann aber auch durchgefahren, es war schweinekalt. Viele wären sicherlich gern Auto gefahren, aber das war ja bekanntermaßen schwierig. Also musste man halt auch im Winter auf das Motorrad zurückgreifen, wenn man mobil sein wollte.
Die Straßen in der Stadt (hier in Erfurt zumindest) sind vorrangig mit Lauge behandelt worden. Da gab es richtige Becken im Stadtgebiet dafür, da haben die Fahrzeuge die Lauge immer "einegsaugt". Aber im Thüringer Wald sah das dann schon wieder anders aus. Da ist Split gestreut worden. Und Schneeketten bzw. Schneeriemen waren Pflicht.
Die Winterfestmachung der PKW war in der DDR immer eine Riesenarie. Die luftgekühlten Fahrzeuge (Trabi, Sapo) mussten am Luft einlaufumgesteckt werden. Die Batterien wurden im Winter teilweise JEDEN Abend ausgebaut und im Warmen abgestellt, gern am Ladegerät. Morgens wurde die Batterie dann wieder ins Auto geschleppt und angeklemmt. Manche hatten Flügelmuttern an den Polklemmen, damit das schneller geht.
Die Viertakter brauchten extra Motorenöl für den Winter, die Kühlkreisläufe wurden mit Glysantin (glaube ich) frostsicher gemacht.Da gab es auch irgendwelche Schlauchumsteckungen für den Winterbetrieb. An den Kühlergrills vonr wurden spezielle Matten angeklipst, damit die Motoren schneller warem wurden. Es gab auch Benzin-Standheizungen (scirocco-Heizung hieß die wohl), die liefen aber auch nicht immer. Und die Hohlraumversiegelung wurde zelebriert. Im Sommer, wenn es dann mal richtig heiß wurde, lief das Zeug dann gern aus manchen löchern ein bischen wieder raus. Und Winterräderwechsel musste auch sein, sehr oft mit runderneuerten Reifen.
Insgesamt war der Winterbetrieb im DDR-Straßenverkehr aber deutlich langsamer unterwegs als heute, zumindest glaube ich das so in der Erinnerung zu haben. Alle sind langsamer unterwegs gewesen, klar

gab ja noch kein ABS

))
Gruß
PS. Das war keine blöde Frage, nicht im Geringsten
