...immer wieder interessant, wenn hier jemand seine hydraulische Bremse überholt...
Sicherlich hört es sich verführerisch an, wenn der Wechsel auf silikonbasierte Bremsflüssigkeit (DOT 5) längere Wartungsintervalle verspricht, als polyglykolbasierte Bremsflüssigkeit (DOT 3,4 und 5.1)...ob das tatsächlich so ist, da gibt es viele unterschiedliche Meinungen:
Einerseits ist es sicher so, dass DOT 5 weniger Wasser anzieht, als die anderen (da sieht man schon mal auf den Gummibremsleitungen das Kondenswasser stehen), Kondenswasser fällt andererseits aber immer an und die korrosive Wirkung von "freiem" Wasser auf Kolben und Gummiteile (schon mal ne Luftmatratze mit dem Mund aufgeblasen?) ist ungleich höher, als die von gebundenem Wasser (wie in DOT 3,4 und 5.1)...also, für mich spricht das nicht unbedingt für längere Wechselintervalle, und wenn, dann für
vielleicht drei Jahre, statt zwei...aber das ist eher gefühlt, haha...
Was mich in dem Zusammenhang eher beunruhigen würde, ist die ungeklärte Verträglichkeit der verwendeten Gummiteile, wie Dichtungen und Manschetten mit der anderen Bremsflüssigkeit, selbst, wenn sie vor der Umstellung komplett erneuert wurden...Vitonringe sind hier jedem, der auch nur ein bisken querliest, ein Begriff, aber an der Bremse wird ins Blaue experimentiert?
Sorry, Klaus, ich bin sicher, du weisst, ich will dir nix, aber an dieser Stelle hab ich doch die Stirn runzeln müssen...
Eine versuchsweise Umstellung auf Hydrauliköl an der BW-Bremse sehe ich deutlich weniger kritisch: Das Wasser sammelt sich an der tiefsten Stelle, d.h. in der Leitung unter dem BW, wird hier nicht durch die Abwärme beim Bremsen aufgeheizt und die Dampfblasenbildung entfällt.
Macht die Manschette aus Unverträglichkeitsgründen die Grätsche, fällt schlimmstenfalls die BW-Bremse aus, das kann man noch kompensieren und die ganze Geschichte schnellstens rückgängig machen.
Bei der VR-Bremse, die die Hauptbetriebsbremse darstellt, würde ich mich nicht trauen, solcherlei Experimente zu machen...