MZ-3-Takter

[hiha]

Teoretisch könnte man mit Turbo oder Roots auch nen 2takter Benziner mit Einspritzung und Auslassventil herstellen, nur die Verdichtung müsste bedeutend geringer sein.

Geringer als beim Diesel, aber so hoch wie z.B. bei der MZ, da der Kompressor ja nur für die Spülung gut ist.

Problematisch bei ventilgesteuerten Kleinzweitaktern ist die Ventilsteuerung, da die Nockenwelle im Gegensatz zum Viertakter mit Kurbelwellendrehzahl umläuft. Da reichen doppet so harte Ventilfedern nicht aus, die müssen mindestens viermal so stramm sein. Da die Dinger aber eh schon auf dem Zahnfleisch daherkommen, kann man ventilgesteuerte Zweitakter im 500ccm-Bereich vergessen wenn Leistung rauskommen soll, bzw. wenn sie höher als 4000/min drehen sollen.

Gruß
Hans

[P-J]

Da die Dinger aber eh schon auf dem Zahnfleisch daherkommen,

Desmotronik? Der Aufwand wäre gewaltig. Vermutlich war das auch der Grund warum die Japsen um Yam und Suki Walzen verbaut haben.

[hiha]

Das Zeug hat mit Elektronik nix zu tun, und heisst deshalb Desmodromik, und ist auch nicht unbegrenzt drehzahlfest, da die diversen Kipphebel bei Überdrehzahl verbiegen. Hab ich schon mal gesehen, ist ziemlich teuer...
Wann Yamaha und Suzuki Steuerwalzen verbauten, weiß ich nicht, ich hab jedenfalls noch nix davon gehört. Quellen wären interessant.

Gruß
Hans

[seife]

http://www.yamaha-motor.eu/designcafe/d ... &id=440980

[Enz-Zett]

Problematisch bei ventilgesteuerten Kleinzweitaktern ist die Ventilsteuerung, da die Nockenwelle im Gegensatz zum Viertakter mit Kurbelwellendrehzahl umläuft. Da reichen doppet so harte Ventilfedern nicht aus, die müssen mindestens viermal so stramm sein. Da die Dinger aber eh schon auf dem Zahnfleisch daherkommen, kann man ventilgesteuerte Zweitakter im 500ccm-Bereich vergessen wenn Leistung rauskommen soll, bzw. wenn sie höher als 4000/min drehen sollen.

Das stimmt so aber nicht ganz. Es gibt Viertakter, die 12.000 und mehr drehen. Also 6.000/min Nockenwellendrehzahl, bzw. 6.000/min Motordrehzahl beim ventilgesteuerten Zweitakter. Und dann gäbe es noch die Möglichkeit der doppelten Anzahl Ventile, die wechselweise angesteuert werden. Damit hat man wieder die gleiche Aktionsfrequenz wie beim Viertakter, und bessere thermische Verhältnisse am Ventil.

Problematisch wird eher die zur Verfügung stehende Zeit für die Ventilbetätigung. Beim Viertakter sind die Steuerzeiten oft etwas über 180° Kurbelwellendrehwinkel, beim Zweitakter wären sie unter 120°. Im Endeffekt passt es also wieder mit der überschlägig angenommenen Grenzdrehzahl von 4000/min.

[hiha]

http://www.yamaha-motor.eu/designcafe/d ... &id=440980

Das hat nix mit ventilgesteuertem Zweitakter zu tun. Die Walze ändert nur die Auslasschlitzhöhe in Abhängigkeit von der Drehzahl. Wir reden hier von sowas da:
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Die ... niflow.PNG
Und die Walzensteuerung, die die Tellerventile ersetzt, gab es immer wieder mal, hat sich aber nie durchgesetzt.

Gruß
Hans

[seife]

Ok, mir waren die Walzen nur zur "Auspuffveränderung", nicht als "Ventilersatz" bekannt. Daß sowas möglich wäre ist klar, aber ich wüßte jetzt nicht wer das mal wirklich gemacht hat.

[hiha]

Hier hab ich Fotos von Michael Moores Heimatseite. Einem Kawasaki-Viertakt-Einzylindermotor hat ein ausdauernder Bastler (Hoyt McKagen, verstorben) einen Walzendrehschieber-Zylinderkopf hinkonstruiert. Er lief, hatte aber Probleme mit der Schmierung und Wärmeableitung am Walzenschieber.
http://www.eurospares.com/mckagen/hoyt003a1.jpg
http://www.eurospares.com/mckagen/hoyt003a3.jpg
http://www.eurospares.com/mckagen/hoyt003a4.jpg
Die Firma Ficht in Kirchseeon hat mal einen Motor mit Kugeldrehschiebern gebaut, und ich glaub Honda hat in den 80er Jahren an einem Flachdrehschiebergesteuerten Formel1-Motor rumgemacht.

Wohl gemerkt: alles Viertakter.

Gruß
Hans