hermann27 hat geschrieben:@ Nordtax
Durch was wird der Freilauf bei den luftgekühlten Rotaxen mit der Zeit auffällig ?
Der Freilauf geht kaputt, weil der Motor beim Abstellen über Zündung wohl, je nach Arbeitstakt, rückwärts dreht und dabei in den Freilauf schlägt.
Das soll bei den späteren Modellen durch eine Schaltung mit Sperrdioden verhindert werden (Werksanweisung und Schaltplan dazu habe ich gerade nicht griffbereit), funktioniert aber nicht wirklich gut.
Dagegen hilft das Abstellen des Motors mit dem Deko.
Aber es gibt hier im Forum auch Leute mit 500R (die ja original keinen Dekohebel am Lenker hat), die auf zigtausend Km immer über Zündung abgestellt haben und trotzdem keine Probleme haben.
Außerdem lahmt irgendwann die Ringfeder, die die Freilaufrollen bei laufendem Motor in "Nullstellung" hält.
Dann kommen die Rollen in Kontakt mit den laufenden Rädern und verschleißen.
Ich würde immer bei geringsten ungewöhnlichen Geräuschen aus der Richtung den Freilauf begutachten, dann beschränkt sich der Schaden evtl. noch auf die Ringfeder.
Wenn man das eine Weile hartnäckig ignoriert, kann das so aussehen (die Späne sind durch den ganzen Motor gewandert, bis auf das Gehäuse war da fast nix mehr brauchbar):
Rotax Freilaufschaden.jpg
hermann27 hat geschrieben:Hackt er auch zunehmend häufiger zurück, wenn er verschleißt, so wie bei meinen LS 650
oder läuft er eher geräuschvoll nach.
Nach meiner Erfahrung greift er erst garnicht oder nur unter heftiger Geräuschentwicklung.
hermann27 hat geschrieben:Sind die besonders geformten Rollen beständiger als die Knochen bei dem Suzukifreilauf?
Die sind oft schon bei weniger als 40.000 km austauschreif.
Gute Frage, so viele Km bin ich noch nicht mit einem Motor gefahren.
Wenn man rechtzeitig die Feder wechselt und dabei nach Verschleiß schaut, kann das wohl lange halten.
Ein Bekannter hatte bei seinem Silverstar-Gespann mit über 70tkm ohne Probleme letztes Jahr Geräusche vom Freilauf und gleich die Feder gewechselt.
An den anderen Teilen war kaum erkennbarer Verschleiß, die wurden so wieder eingebaut.
hermann27 hat geschrieben:Ich starte sowohl die Silver Star als auch die NRVX mit zu Beginn betätiger Dekompression.
Genau das ist ja auch der Sinn des Deko, dem Anlasser und Freilauf die Arbeit zu erleichtern.
Und, s. o., auch zur Schonung beim Abstellen.
hermann27 hat geschrieben:Es ist doch sicher keine wirkliche Lösung nur den Freilaufkörper zu tauschen, sondern gleich die komplette Einheit.
Ich denke dass man, wenn überhaupt nur sehr kurzfristig eine Besserung erreicht, wenn man nur den Freilauf tauscht.
mfG Hermann
Je nach Zustand kann das schon noch viele tKm funktionieren.
Und bei einem Preis von über 500€ nur für die zwei neuen Räder und nochmal ca. 150€ für den neuen Originalfreilauf plus ein paar Kleinteile und evtl. noch Werkstattstunden bleibt oft nur die günstige Variante.
Der Aufwand, um an den Freilauf zu kommen, ist schon nicht gering.
Erstmal muß bei den MZen mit Alu-Fußrastenträger dieser weg, der ganze Zahnriementrieb, die Blechabdeckung dahinter, Schalthebel, Kicker und dann der Kupplungsdeckel.
Spezialwerkzeug benötigt man dafür nicht, nur ein guter Schlagschrauber zum Lösen der Muttern für die untere Riemenscheibe und Freilauf ist sehr sinnvoll.
Da gefällt mir, wie schon geschrieben, die Lösung bei den wassergekühlten 650er Rotaxen deutlich besser.
Die 655er Motoren bei der F650 und Pegaso unterscheiden sich wohl nicht nur beim Kopf, die BMW-Kurbelwelle ist gleitgelagert, bei Aprilia sind da wohl tlw. auch Wälzlager drin.
Aber das habe ich nur mal irgendwo gelesen, so tief bin ich in den Aprilia-Motor noch nicht vorgedrungen.
Gruß, Thorsten
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Viele Teile für die Rotaxemmen zu verkaufen, fast alles für den Motor, div. Rahmen und Anbauteile.
Bei Bedarf schickt mir einfach eine PN.