Mahlzeit,
ich glaube die Ölfrage klärt dein Problem nicht.
Das wird höchstens wie eine Schmerztablette wirken.
Es dämpft die Symptome bekämpft aber nicht die Ursache.
Vielmehr muss die reine Mechanik untersucht werden.
Vielfältig werden kleine Macken am Kupplungssystem in Summe deine Probleme verursachen.
Erstmal muss das System verstanden sein.
Also eine Kupplung lebt grundsätzlich von Reibfläche und Anpresskraft.
Um so größer die Reibfläche, desto kleiner die benötigte Anpresskraft um ein bestimmtes Drehmoment zu übertragen.
Wir haben es bei der großen TS mit einer Nasskupplung, welche mit Motordrehzahl läuft zutun.
Hohe Drehzahl, niedriges Drehmoment.
Hat eigentlich den Vorteil kleiner Vorspannkräfte gegenüber einer Kupplung auf der Getriebeeingangswelle und damit eine gute Dosierbarkeit.
Nachteilig ist aber wiederum die hohe Drehzahl.
Das heißt das in der Kupplung ein großer Drehzahlunterschied beim Anfahren herrscht.
Die Stahlscheiben stehen still, die Belagscheiben fetzen an den Berührungsflächen nur so vorbei.
Beim Einkuppeln verringert sich die Relativgeschwindigkeit der Stahl und Belagscheiben in Richtung null wenn voll eingekuppelt ist.
Dazu und das wäre der erste Punkt, welchen man prüfen sollte, müssen die jeweiligen Anlageflächen der Scheiben zueinander absolut plan sein.
Primär müssen die Stahlscheiben plan sein.
Am besten auf ner Glasscheibe aufliegen lassen und gucken ob die richtig aufliegt.
Durch die hohe thermische Belastung der Eingangs erwähnten hohen Drehzahlunterschiede, können die scheiben wellig oder tellerförmig verworfen sein.
Hier reichen schon zehntel Millimeter um Probleme zu verursachen.
Sowas gibt sich auch nicht im Fahrbetrieb.
Anders ist das mit Unebenheiten bei den Belagscheiben, diese egalisieren sich.
Du schriebst zwar das die Federn erneuert wurden, hast Du vor Einbau mal auf absolut gleiche Länge gemessen?
Hast Du mal eine alte Feder mit ner neuen bezüglich Federkraft verglichen?
Geht ganz einfach indem man eine neue und eine alte aneinander reiht, beide mit ner Schraubzwinge etwas vorspannt und dann die Längen im gepannten Zustand exakt misst.
Die kürzere ist die schwächere Feder.
Die Scheiben müssen leichtgängig auf ihrer jeweiligen Führung verschiebbar sein.
Sollen aber wiederum nicht viel Spiel haben.
Wir wissen ja das die Kupplung mit Motordrehzahl läuft.
Scheiben die am Mitnehmer Luft haben legen sich bei Drehzahl an einer Seite an, das ergibt ne schöne Unwucht.
Der Kupplungskörper wurde bei der Herstellung kunstvoll ausgewuchtet das würde alles zunichte bei zu großer Luft.
So, hab ja hier jetzt nen ziemlichen Aufsatz geschrieben, den sich keiner mehr durchlesen wird, wenn's noch mehr wird.
Guck erstmal die angesprochenen Punkte nach.
Schlechtes Trennen deutet auf verworfene Stahlscheiben und eingelaufene Mitnehmer hin.
Rutschen auf verworfene Stahlscheiben, verschlissene Beläge und schlappe Federn hin.
Dazu kann dann auch noch als i-Tüpfelchen nen falsches Öl sein übriges tun.
Bei den vom Hersteller empfohlenen Ölen macht man nichts falsch.
Richtig falsch macht man was, wenn man super Leichtlauf-Öl mit besonderen Leichtlauf Zusätzen reinhaut.
Das bringt jede Nasskupplung zum rutschen.
So, viel Spaß bei den Hausaufgaben
Zweirädriges dreirädriges und vierrädriges... na gut, ne Schubkarre hab ich auch noch.