Das MZ Forum für MZ Fahrer

Liebe Community,

ich bin neu hier.

Kurz zum Hintergrund.
Sohnemann wollte unbedingt eine MZ ES 125 zum Fahren mit A1. Geholt haben wir uns nun eine ES 150 (aufgebaut aus Teilen mit Ersatzrahmen), die zugelassen war und noch TÜV bis 8/24 hat, mit dem Ziel, sie im Laufe des Jahres auf 125ccm umzurüsten. Zur ES haben wir einen 2.en 150er Motor dazu bekommen, den wir gerade zerlegen und nach Möglichkeit revidieren und dann mit 125ccm Zylinderset (MM125/2) wieder aufbauen wollen.

Für das "Downgrade" auf die 125ccm brauchen wir wohl eine Abnahme nach 21 StVZO bei einem Sachverständigen. Ein mir bekannter Prüfer der Dekra hat mir dringend empfohlen, einen SV zu suchen, der mit sowas Erfahrung hat und "mag", sonst könnte es schnell schwierig werden. Diverse Erfahrungsberichte hier im Forum scheinen das insb. für die alten Bundesländer mit größerer Entfernung zu den neuen BL zu bestätigen. Ein erstes längeres Telefonat mit dem örtlichen TÜV-SV bekräftigte die Befürchtungen. "MZ" war unbekannt. Der Typ konnte in der Datenbank nicht gefunden werden. Mithilfe des alten Gutachtens bzw. der aktuellen Papiere fand er dann die 150er, konnte aber kein 125er Modell in der Datenbank finden. Er benötige detaillierte Angaben über die Unterschiede zw. der 150er u. 125er Ausführung und müsse die im Detail nachvollziehen und identifizieren können (Motortyp, Vergaser, Abgasanlage, sonst. Bauteile, Abgaswerte etc.).

Langer Rede kurzer Sinn:
Kennt jemand aus dem Forum Sachverständige für 21 StVZO-Abnahmen aus dem Raum Regensburg, Passau, Landshut, die Erfahrung mit diesen älteren MZ-Modellen haben und so einen Umbau von 150 auf 125ccm mit Maß und Ziel abnehmen können?

Gibt es ggf. eine Liste, die ich bisher nicht gefunden habe?

Wir wären für jeden Hinweis dankbar.

Ansonsten denken wir natürlich auch im Zweifel an eine Fahrt zum SV der ursprünglichen Abnahme (allerdings 250km einfache Entfernung).

Gibt es sonst noch Tipps/Dinge, auf die wir achten sollten, z.B. auch im Hinblick auf das Fahren mit A1? Spielt z.B. der Eintrag Krad oder Leichtkraftrad eine Rolle?

Viele Grüße und Danke schon mal im Voraus!


P.S.
Falls ich mit dem Beitrag bzw. der Frage was falsch gemacht habe, bitte ich um Nachsicht und bin auch hier natürlich für einen freundlichen Hinweis dankbar.

Krad oder LKrad is rechtlich schon ein Unterschied. Ersteres benötigt A, bei zweitem reicht die A1.

Technische Unterschiede sind
Kolben, Zylinder, Zylinderkopf, Vergaser und Sekundärübersetzung. Der Rest ist identisch.

Regionsbedingt kann ich dir leider nich weiter helfen

Gruss

Mutschy

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mit dem TÜV Donaustaufer Str. in Regennsburg habe ich keine schlechten Erfahrugen gemacht, das ist ein grauhaariger Mitte-Endfünfziger Prüfer der scheint recht ok.
Mein Vorschlag, schlag dort mal persönlich auf, bring paar ausgedruckte Kataloge mit wo nachvollziehbar ist, was die 125er von der 150er unterscheidet und sprich mit ihm persönlich was du willst.

https://www.ets250.com/wp-content/uploa ... ien-MZ.pdf
Seite 8: Umbau Hubraum

deine dürfte eine /1 sein, oder? dann hier die Daten:
https://mz.cx/technik/daten/musterbrief-es1251.jpg

...der Typ heißt Herr Kachl.

Bei der §21-Abnahme meiner RT war der echt locker...

Hab allerdings auch vorher mit ihm alles durchgesprochen.

Gruß

Jesto

Man könnte es mit der Neckermann ABE 9107 Nachtrag 2 versuchen (HSN 0868, TSN 139), dort ist die TS 150 mit 125 ccm Motor als Ausführung "B" beschrieben. Online für jeden Prüfer abrufbar ...
(Rest ggf. über Ersatzteilliste/Reparaturanleitung/MZ Hinweise Identifizierung)

Gruß von Frank

Schon mal recht herzlichen Dank für die Tipps, Hinweise und Ideen.

Bzgl. Eintrag Krad oder Leichtkraftrad und A1 frag ich mich, ob es wirklich auf einen Eintrag als "Leichtkraftrad" ankommt. Zum Einen gab es den Begriff sicherlich 1970 noch nicht, zum Anderen heißt es überall zum A1, dass man damit "Krafträder mit max. 125ccm, 11kW u. max. Leistungsgewicht xyz" fahren darf (z.B. https://www.adac.de/verkehr/rund-um-den ... /motorrad/)
Der Begriff Leichtkraftrad taucht praktisch nicht auf. Insofern hätte ich die Hoffnung, dass es nur auf die technischen Daten ankommt und nicht den Eintrag. Weiß dazu jemand noch was Belastbares?

Die Umbaurichtlinien sind sehr interessant. Kannten wir noch nicht. Wenn ich mir allerdings das Telefonat mit dem örtlichen TÜV-SV in Erinnerung rufe, würde er daraus nicht die Teilebezeichnungen und Kennzeichnungen für die 125er-Ausführung im Unterschied zur 150er rauslesen können (z.B. Vergaser BVF 22N1 statt BVF 24N1, welches Ritzel, etc.). Gleiche Details sind auch dem Musterbrief nicht zu entnehmen. Oder kann der SV das anhand entsprechend detaillierter Daten in seiner Datenbank finden?
Gibt's da ggf. detaillierte und idealerweise anerkannte Literatur dazu?

Was wir jetzt genau haben, wissen wir nicht.

Als Typ steht "ES 150" im Brief
Bezeichnung der Fahrzeugklasse "Kraftrad m. LB."
und Nennleistung "7kW bei 5500 min-1". Die Erstzulassung am 01.07.1970 könnte aufgrund der Vorgeschichte etwas improvisiert sein. Der Rahmen hat eine 90er Nummer.

125ccm-Zylindersatz haben wir mit der höheren Verdichtung u. Leistung (Breitrippe) erworben. Also geht es motormäßig Richtung MM125/2 auch wenn die Basis wohl ein MM150/1 ist.

In den Umbaurichtlinien steht unter 3.1.2, dass bei Einbau der Motoren MM125/2 oder /3, auch der Schalldämpfer der ES 125/1 angebaut werden müsste mit Verweis auf Bild 14. Kann uns da jemand sagen, um was es da geht? Das Bild erschließt sich uns nicht direkt. Worin besteht der Unterschied?

Ähnliche Frage stellt sich zur Bestimmung nach Nr. 3.1.3, wonach auch die Ansauganlage der ES 125/1 angebaut werden müsste. Wir haben einen BVF 22 N1-1 und Ansaugstutzen MM125/1 besorgt. Das wären nach unserem bisherigen Verständnis eigentlich Teile der ES 125 mit dem MM125/1, die aber eigentlich auch zum MM125/2 passen sollten, weil scheinbar kein relevanter Unterschied zu dessen BVF 22N1-3 und dem Ansaugstutzen MM125/2. Wie erklärt sich dann aber diese Umbaubestimmung nach Nr. 3 1.3? Gibt's noch was, woran wir nicht denken (Ansaugfilter etc.) oder haben wir was falsch verstanden. Wo kann man die Dinge im Zweifelsfall einem SV nachvollziehbar darlegen, so dass er es glaubten kann?

Wenn man die Dinge eng sehen will, kann sich da ein SV und man sich selbst beliebig reinsteigern.

Das würd' ich gern vermeiden wollen, bin aber wohl schon mittendrin ?...

Viele Grüße!

P.S. gibt's ausser dem Herrn Kachl in Regensburg noch andere SV mit positiver Erfahrung in der Region?

beim Schalldämpfer und Ansauggeräuschdämpfer sind keine Nummern eingeschlagen, also kann jeder alles behaupten.

der Unterschied der hier relevant ist, ist zwischen sog. /0 und /1, aber nicht zwischen 125er und 150er.
Das schlimmste was passieren kann ist, dass nicht die volle Leistung anliegt.
Die 90er FIN passt zu der im Musterdateblatt angegebenen ES125/1, also würde das auch passen.

Daten zu Vergaser, Bedüsung und Ritzelgröße findet man in der Bedienungsanleitung, leider habe ich nur eine von der TS (in Papierform original) da.
nicht als Original, aber zumindest inhaltlich findest du alles bei miraculis.de

ich glaube du siehst das bisschen zu kompliziert, schließlich reduzierst du die Leistung und steigerst sie nicht gigantisch.....

hab gerade nochmal nachgeschaut, Hr. Kachl hat mir meinen IWL Roller ohne Papiere vor 17 Jahren (scheiße ist das lang her...... ) ohne großen Ärger fertig gemacht und die Daten selbst recherchiert, teils selbst mit den Daten im Internet abgeglichen etc..
D.h. wenn du zu ihn kommen kannst, dürfte das ohne Ärger klappen.

Hallo,
ich habe das mit einer ETZ-150 hinter mir.
In den Papieren ist es ein ETZ-150 mit 125 ccm geblieben.
Der Umbau steht unten im freien Textfeld.
Bei mir war der Prüfer mit der eingegossen 125 im Zylinder befriedigt, mehr wollte er nicht sehen.
Ich war paar Tage vorher bei der Dekra und hatte den Prüfer nach seinen Vorstellungen gefragt.
Das Ganze war hier bei uns absolut unkompliziert.
Es gab nur einen Hinweis das es etwas einfacher gewesen wäre wenn ich eine Briefkopie von einer 125er mitgebracht hätte. So musste ich einen „Aufpreis“ für das raussuchen der Daten entrichten.

für die ETZ gibt es ja sogar ein Teilegutachten nach §19.3 für den Umbau auf 125ccm. Damit ist keine 21er fällig und es kann jeder Dorf-Prüfer, es wird dann kein Sachverständiger benötigt.

Region Hannover wird zu weit sein, sonst hätte ich mich der Sache angenommen, das ist nix schlimmes eine TS von 150 auf 125ccm zu schreiben.

MfG

Tobias

P.S.

https://www.ets250.com/wp-content/uploa ... ien-MZ.pdf

Da steht es explizit als zulässig drin. Ersatzteilkataloge verlgleichen, wo genau die Unterschiede sind, Datenblatt der TS 125 raussuchen, alles gut dokumentieren und alles wird gut...

Das ist das gleiche wie so ein Piaggioroller, den gab es auch mit 50 und 80ccm, da wurde nur der Motor getauscht und der Rest blieb gleich.

Wegen technischer Daten schau mal unter http://www.miraculis.de oder bei uns in der WDB: kb.php
Ansonsten könnt ihr Regensburger euch auch gern mal bei uns sehen lassen!

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Liste der großen TS

Namenlos

Jeder hat ein Recht auf eine eigene Meinung, aber niemand hat ein Recht auf eigene Fakten. (Thomas Laschyk)

Mitglied der FBF

Vielen Dank für all die Tipps und Hinweise!
Nach gut einem Jahr haben wir nun die 21er Abnahme für den Umbau machen lassen und die Papiere am Landratsamt umschreiben lassen.
Alles lief recht angenehm und unkompliziert.

Falls es jemandem in unserer Gegend hilft:

Sachverständiger war Hr. Niedermayer bei der GTÜ-Prüfstelle Plöchinger, Industriestr. 10 in Deggendorf.

VG