Hallo werte Gleichgesinnte,
ich habe mich hier im MZ Forum angemeldet und möchte mich zuerst kurz vorstellen. Mein Name ist Steffen, Jahrgang 69. Aufgewachsen bin ich in Rostock und meine erste MZ und gleichzeitig mein erstes motorgetriebenes Fahrzeug war die TS 150. Nachdem mir das gute Stück nach knapp 3 Jahren von skrupellosen Gangstern auf offener Straße komplett ausgeschlachtet wurde bin ich (damals altersgerecht) auf die 250/1 umgesattelt, die ich bis zum ersten eigenen Auto bei Wind und Wetter gefahren, geschunden und benutzt habe. Dann verlor ich irgendwie das Interesse, weil Autofahren war ja 100 mal luxuriöser und bequemer.
Über 30 Jahre später und an einem ganz anderen Ort (ich lebe jetzt in Nordbayern) habe ich nun wieder Gefallen an Motorrädern und am Motorradfahren gefunden und mir im letzten Jahr gleich drei davon zugelegt. Aber im Hinterkopf hatte ich schon immer den Gedanken, irgendwann noch mal eine TS 250/1 zu besitzen. Vor ein paar Wochen habe ich dann, wie ich nach und nach feststellen musste, einen gedankenlosen Kauf getätigt. Und je mehr ich mich damit beschäftigt habe, kam ich zu dem Schluss, dass ich mir damit einen ziemlichen Mist ans Bein gebunden habe. Aber jetzt ist es, wie es ist und ich will versuchen, das Beste daraus zu machen.
Aus diesen genannten Gründen habe ich mich auch hier im Forum registriert, in der Hoffnung und in der Zuversicht, Hilfe, Tipps und Unterstützung zu bekommen.
Ich möchte gleich vorneweg bemerken, dass ich als selbstständiger Monteur immer unterwegs bin und trotz meines vorangeschrittenen Alters eine junge Familie habe. Somit wird sich mein Projekt wahrscheinlich auch über einen längeren Zeitraum erstrecken. Ich will aber versuchen, den Fortgang hier im Forum aktuell zu halten, also immer wenn sich wieder was tut.
Nun soll es aber los gehen. Ich habe also eine TS 250/1 gekauft. Von einem Händler für historische Fahrzeuge. Günstig und ohne Papiere, dafür mit der eidesstattlichen Erklärung des Händlers, dass er beim Ankauf auch keine Papiere bekommen hat und nicht weiß, wo sich diese befinden. Das ist schon mal der erste große Mist. Na gut.
Ich habe die Maschine also überführt und angefangen, sie zu zerlegen und zu begutachten. Das hat mir riesigen Spaß gemacht, es ging so, als wären die 30 Jahre dazwischen nicht gewesen. Ich habe alles noch gewusst und gekonnt, was man damals so alles selbst geschraubt hat. Dann nebenbei recherchiert....die Rahmennummer...nächstes Problem. In den gängigen Listen zur TS 250 und TS 250/1 ist meine Nummer für einen Ersatzrahmen gelistet. Nächster größerer Mist. Da sich die Rahmen wohl im Winkel des Lenkkopfes unterscheiden, weiß ich nun nicht, ist das ein Ersatzrahmen für die 250 oder für die 250/1. Kann mich da vielleicht jemand erleuchten, der sich mit der Thematik auskennt oder mir einen Tipp geben, was ich zur Klärung tun kann. Winkel messen vielleicht? oder kriegt man das auch über die Rahmennummer heraus?
Ich habe mir mittlerweile einige Literatur zugelegt, Internetseiten gespeichert etc.etc.
Viele Teile habe ich schon gesäubert und aufbereitet, ja sogar schon neu lackiert. Einiges, was zu ersetzen war auf ebay und anderswo besorgt.
Wie verhält es sich eigentlich mit den Ersatzteilen, die man so bei den offiziellen Händlern bekommt? Sind die zugelassen, geprüft usw. kriegt man die beim TÜV durch ( z.B. die nicht ganz originalen Federbeine z.B. von ost2rad ö.ä.)? Brauche ich für alles ABE, Materialgutachten, sonstiges? Oder muss ich für eine Neuzulassung mit Originalteilen antreten?
Wenn es blöd läuft und der Rahmen noch nie auf den Straßen unterwegs war, kann ich das sowieso vergessen mit Zulassung, oder? (Anfrage wegen möglichem Diebstahl und Aufbietung zwecks neuen Papieren möchte ich machen, wenn es soweit ist.)
Ach ja, vielleicht auch nicht unwichtig: ich möchte eigentlich kein Serienmotorrad bauen, wie es vom Band lief sondern schon ein wenig nach meinem Geschmack verschönert. Allerdings möchte ich nicht tunen, also die Technik soll weitestgehend original sein, die Optik verbessert nach heutigen Möglichkeiten. Die allgemeine Zuverlässigkeit soll durch einen Mikuni-Vergaser und eine 12-Volt- Elektrik verbessert werden. Ich liebäugele auch mit LED- Beleuchtung, aber die kommt eventuell erst nach der Wiederzulassung dran, so sie denn irgendwann stattfindet. Ich bleib da jetzt einfach mal optimistisch.
Ich bedanke mich schon mal im Voraus für Eure Mithilfe bei meinem Projekt!
VG Steffen