von bujatronic » 25. Juni 2024 16:38
Bei der originalen MZ-Elektrik war ja auch nicht ohne Grund der Stromkreis zur Zündspule (Kl. 15) nicht abgesichert, d.h. solange der Generator Strom liefert (also solange der Motor läuft), konnten bestenfalls sehr unwahrscheinliche Dinge, wie eine Leitungsunterbrechung oder ein Defekt im Zündschloß die Zündspule stromlos machen. Regler- oder Sicherungsprobleme konnten allenfalls die Ladung der Batterie sabotieren...
Die Vape (Relais) hat dieses Niveau der Zuverlässigkeit m.E. nicht, zumal auch ansonsten diverse Defekte auftreten, ich habe schon etliche z.B. mit Spulenunterbrechung reparieren dürfen. Deswegen haben alle meine 6 Oldtimer die originale Elektrik. Bei den wenigen km, die sie laufen, ist die gelegentliche Kontrolle des Unterbrechers kein Thema. Mit einer Ausnahme: Die ETZ125 hatte eine PVL-Zündung, die nach wenigen km versagte, durch Eigenbau ersetzt.
Wasser im Vergaser hingegen bringt jeden Motor zum Stillstand, ist mir selbst mit der BK am Katastrophen-Wochenende 1./2.6. passiert, als ich im dicken Regen auf Reserve schalten mußte. Klar, daß sich Regen- und Kondenswasser unten im Tank ansammelt. Selbst nach Ablassen einer wie ich meinte genügenden Menge ging nichts mehr. Mit "Spritze geben" (also den Inhalt des zweifelsfrei Benzin enthaltenden Wassersacks in die Kerzenöffnung schütten) lief sie immer mal noch ein paar hundert Meter, aber im wesentlichen habe ich sie 5km geschoben, es ging zum Glück leicht bergab, aber dummerweise nicht so, daß sie von allein gerollt wäre. Das Leder war danach nicht nur von außen naß...
An der nächsten Tanke voll gemacht - und der Spuk war vorbei! Sprang sofort an und lief sauber. Unterwegs noch ein paar Mal auf Reserve geschaltet, zuerst spuckte sie noch etwas, aber dann bin ich ohne weitere Mucken gut heim gekommen.
Motorräder aus Zschopau - formschön und zuverlässig!
Hinterher hab ich mir überlegt, es hätte evtl. geholfen, noch einen halben Liter Wasser in den Tank zu schütten. Es hat so geregnet, daß ich dazu die Maschine nur eine Viertelstunde mit offenem Deckel hätte stehen lassen brauchen. Dadurch wäre das Niveau im Tank soweit gestiegen, daß das oben schwimmende Benzin durch das Normal-Röhrchen die Vergaser hätte erreichen müssen...
"Vergessen Sie auch nicht, daß jedes Kraftfahrzeug wertvolles Volksvermögen darstellt, das möglichst lange zu erhalten nicht nur einen persönlichen Vorteil bringt, sondern auch eine nationale Pflicht ist!"
Obering. Siegfried Rauch
Fuhrpark: MZ BK350/1956, MZ ES250/1958, MZ ETS150/1972, MZ TS250/1A/1980, MZ ETZ250F/1986, MZ ETZ125/1986, MZ ETZ251/1989 (zum Brötchen holen) und noch ein paar Autos...