Kurbelwelle nach Regeneration nicht ganz leichtgängig – norm

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Kurbelwelle nach Regeneration nicht ganz leichtgängig – norm

Beitragvon Tipi » 16. Juli 2025 18:19

Hallo zusammen,
ich habe aktuell ein kleines Problem mit einem Motor meiner MZ TS 150, den ich gerade regeneriert habe. Die Kurbelwelle läuft nicht komplett leichtgängig, so wie ich es sonst gewohnt bin.
Konkret: Sie pendelt sich nicht von allein in die Mittelstellung ein, wenn ich sie z. B. anstoße. Wenn ich sie runterdrücke, kommt sie teilweise von selbst wieder etwas zurück, und man kann sie auch mit einer Hand am Kurbelzapfen leicht durchdrehen – also es klemmt oder schleift nichts direkt. Aber sie ist eben nicht so spielfrei und leichtgängig wie bei anderen Motoren, die ich aufgebaut habe.

Ich habe den Motor nach dem Vorgehen aus dem Buch "Wie helfe ich mir selbst" aufgebaut:

KW in die linke Gehäusehälfte, die Rechte zuerst aufgesetzt und dann das rechtsseitige KW-Lager durchgetrieben, um eben Gehäuseverspannungen zu vermeiden.
Wellendichtringe sind noch nicht montiert, es kann also nicht an den Simmeringen liegen.
Die Kurbelwelle lässt sich mit einer Hand am Zapfen drehen, aber sie läuft nicht von selbst weiter oder pendelt wie üblich.
Ich habe inzwischen einige MZ-Motoren regeneriert, zuletzt auch einen TS 250/1 mit einem unbenutzten, werksneuen Gehäuse, den ich noch hier habe – bei dem läuft die Kurbelwelle nach dem Zusammenbau absolut frei und pendelt sogar von allein.
Daher bin ich etwas verunsichert: Ist das normal bei frischer Montage? Oder liegt hier möglicherweise eine Verspannung oder ein Problem mit der Fluchtung vor?
Ich freue mich über eure Erfahrungswerte!

Viele Grüße

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Re: Kurbelwelle nach Regeneration nicht ganz leichtgängig –

Beitragvon DWK » 16. Juli 2025 18:37

Hast du frei geschlagen ?
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Re: Kurbelwelle nach Regeneration nicht ganz leichtgängig –

Beitragvon Nordlicht » 16. Juli 2025 18:41

Was für ein Motor ist es?150/2 oder 3..
Gruß Uwe.
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Re: Kurbelwelle nach Regeneration nicht ganz leichtgängig –

Beitragvon Mechanikus » 16. Juli 2025 19:20

Wenn die Simmerringe beim Zusammenbau nicht geschmiert wurden, kann das auch hemmend wirken.

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Re: Kurbelwelle nach Regeneration nicht ganz leichtgängig –

Beitragvon EmmasPapa » 16. Juli 2025 19:55

Nordlicht hat geschrieben:Was für ein Motor ist es?150/2 oder 3..


Mechanikus hat geschrieben:Wenn die Simmerringe beim Zusammenbau nicht geschmiert wurden, kann das auch hemmend wirken.


Die Simmerringe sind noch nicht drin!
Grüße

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Re: Kurbelwelle nach Regeneration nicht ganz leichtgängig –

Beitragvon Christof » 16. Juli 2025 20:17

Hast du alle Passhülsen eingesetzt?
Grüße

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Re: Kurbelwelle nach Regeneration nicht ganz leichtgängig –

Beitragvon ferdi7 » 16. Juli 2025 22:10

Wenn das Pleuel unten geführt ist, hat es Seitenspiel ?
Wenn du die Gehäuse Schrauben löst, wird es besser ?

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Re: Kurbelwelle nach Regeneration nicht ganz leichtgängig –

Beitragvon Tipi » Gestern 10:16

Hier, da einige gefragt hatten:

Motor ist ein 150/3 mit Dichtringträger und hintereinander liegenden linksseitigen KW-Lagern, DZM. Ja, alle Paßhülsen sind eingeschlagen. Ich habe die Hälften aufeinander gesetzt, Paßhülsen eingeschlagen, das rechte KW-Lager durchgetrieben und das Gehäuse dann von innen nach außen mit 10Nm angezogen. Die Gehäuseschrauben sind also alle angezogen. Ich bin gerade noch unterwegs. Sobald ich zuhause bin, löse ich sie nochmal und berichte dann, ob sich die KW leichter drehen lässt. Ich weiß jetzt halt nicht, wie schwerwiegend das Problem ist und ob es sich lohnt, dafür den Motor nochmal zu spalten.. vor allem, da ich ja auch nicht genau weiß, was überhaupt der Fehler sein soll.

Freischlagen habe ich natürlich versucht, das bringt nichts. Ich habe alle MZ Spezialwerkzeuge bei mir, ich werde dann auch nochmal nachsehen, ob die Welle mittig im Kurbelgehäuse steht und sie ggf. mit der Trennbrücke nach links/rechts schieben. Das mit dem Pleuelspiel gucke ich dann zuhause auch gleich nochmal nach.

Noch eine Info: Ich habe eine vollständige und auch geeichte KW Richtvorrichtung und kann selbst Wellen richten. So auch die verbaute. Sie hatte vor dem Einbau Nullspiel bzw. ein Hundertstel auf der Primärseite.. daran kann es also auch nicht liegen.

Erstmal vielen Dank für eure Überlegungen und Hilfsangebote ;D

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Re: Kurbelwelle nach Regeneration nicht ganz leichtgängig –

Beitragvon Guzzi44 » Gestern 10:42

Hallo Tipi !
Wie der DWK geschrieben hat, hast Du die Kurbelwelle freigeschlagen? Das heißt, ein paar leichte Schläge mit dem Kunststoff- oder Kupferhammer auf beide Kurbelwellenstümpfe geben, daß sich die Lager "setzen" können. Zur Not kannst Du das Gehäuse mit einem Gasbrenner vorher anwärmen auf ca. 60 Grad. Daß Du das verantwortungsvoll machst, entnehme ich Deiner Schilderung, wo Du ja alles korrekt ausgeführt hast.
Ich hoffe jedenfalls, daß Du Erfolg hast. Mich würde sowas übrigens auch beunruhigen, lieber etwas mehr Aufwand und ein ruhiges Gewissen, als einen evtl. Lagerschaden durch Kantenpressung der KW-Lager!
MfG Guzzi44

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Re: Kurbelwelle nach Regeneration nicht ganz leichtgängig –

Beitragvon ea2873 » Gestern 11:15

Guzzi44 hat geschrieben:Hallo Tipi !
Wie der DWK geschrieben hat, hast Du die Kurbelwelle freigeschlagen? Das heißt, ein paar leichte Schläge mit dem Kunststoff- oder Kupferhammer auf beide Kurbelwellenstümpfe geben, daß sich die Lager "setzen" können. Zur Not kannst Du das Gehäuse mit einem Gasbrenner vorher anwärmen auf ca. 60 Grad. Daß Du das verantwortungsvoll machst, entnehme ich Deiner Schilderung, wo Du ja alles korrekt ausgeführt hast.


laut Anleitung MZ nicht auf die Kurbelwellenstümpfe sondern auf das noch (oder wieder) heiße Gehäuse schlagen!
Ich persönlich lege eine Holzlatte unter und nehme dann den Fäustel und es gibt ein paar gezielte nicht ganz schwache Schläge seitlich auf das Gehäuse. Temperatur gerne auch über 60°, eher Richtung 90°C, langsam erwärmt durch Heizplatte
Literatur hierzu bei:
http://miraculis.de/aw/mz/mz.html

Zitat:
"Kurbelwellenhauptlager freischlagen (Kurbelwelle muß sich leicht drehen lassen);
Achtung: Nicht auf Kurbelwellenstümpfe schlagen, damit würde der Rundlauf der Kurbelwelle (0,02 mm) nicht eingehalten werden.
Das Freischlagen der Lager wird mittels Gummi- oder Plasthammer, beiderseits auf das noch heiße Gehäuse vorgenommen.
Durch diese Prellschläge setzen sich die Lager. Die Kugeln laufen dann genau Mitte der Rillen von Innen-und Außenlaufringen;"

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Re: Kurbelwelle nach Regeneration nicht ganz leichtgängig –

Beitragvon stricheins » Gestern 21:13

vor gut gemeinten Ratschlägen die Antwort noch einmal überlesen,solche Falschinformationen wie auf die Kurbelwellenstümpfe schlagen, können Schaden anrichten. War sicher auch nicht so gemeint

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Re: Kurbelwelle nach Regeneration nicht ganz leichtgängig –

Beitragvon rally1476 » Heute 04:36

Moin,

dann bleibt ja eigentlich nur noch ein Lagerausfall übrig.
Oder die Gehäusehälften wurden nich zusammen gebohrt.
Da stellt sich wieder die Frage nach der Vergangenheit des Motors.

Gruß Rally
Brommt gut die Beere!

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Re: Kurbelwelle nach Regeneration nicht ganz leichtgängig –

Beitragvon ferdi7 » Heute 07:13

Mal angenommen das untere Pleuelauge hätte zu viel seitliches Spiel.
Dan stehen irgend wann die Hauptlager am Bund der Simmering Aufnahme an.

Aber was es jetzt genau ist, werden wir sicher bald erfahren.

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Re: Kurbelwelle nach Regeneration nicht ganz leichtgängig –

Beitragvon MrSchaf » Heute 07:35

Schleift die Kurbelwellenwange am Gehäuse? Das hatte ich jetzt schon 3x.

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Re: Kurbelwelle nach Regeneration nicht ganz leichtgängig –

Beitragvon Mell » Heute 07:36

ferdi7 hat geschrieben:Mal angenommen das untere Pleuelauge hätte zu viel seitliches Spiel.
Dan stehen irgend wann die Hauptlager am Bund der Simmering Aufnahme an.

Aber was es jetzt genau ist, werden wir sicher bald erfahren.


Was hat das seitliche Spiel am Pleul mit den Simmerringen zu tun?
Kannst du meine Bildungslücke bitte auffüllen?

Gruß
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Re: Kurbelwelle nach Regeneration nicht ganz leichtgängig –

Beitragvon ferdi7 » Heute 09:25

Na ja, wenn die Welle nicht weit genug zusammen gepresst wurde / erhöhtes seitliches Pleuelspiel / könnten die Hauptlager außen anstehen oder die Wangen außen am Gehäuse

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Re: Kurbelwelle nach Regeneration nicht ganz leichtgängig –

Beitragvon MrSchaf » vor 42 Minuten

Die Welle hat idR einen Absatz am Wellenstumpf von ca 1mm.
Bei einer aufgechromten Wellen musste ich mal Passscheiben unterlegen, weil das alte Lager den Absatz wegradiert hat.

Manchmal schleift auch der äußere Ring der Wange. Dieser (Absatz) ist minimal breiter als die komplette Wange.

Was ich auch schon hatte, war ein überstehender Hubzapfen, welcher am Gehäuse geschliffen hatte.




Um Arne zu zitieren: "die Qualität der kleinen TS Motoren war schwankend bis traurig."

Mfg Steven
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