Zum Motorrad: MZ ETZ 250 Bj.1986 (überwiegend Originalzustand mit ESKA

Der Plan war, auf der deutschen Alleenstraße nach Rügen zu fahren. Da diese bei mir praktisch vor der Haustür liegt, brauchte ich ihr ja nur zu folgen um ans Ziel zu kommen.
Hinwärts, 3 Tage je 260km im Schnitt um genügend Zeit für Unterwegshalte und Besichtigungen zu haben.
Die Straße führte mich also am ersten Tag von meiner rhöner Heimat über Eisenach nach Bad Langensalza, von wo aus ich über den Kyffhäuser nach Köthen/Dessau abkürzte um mir den großen Bogen gen Westen und um den Harz zu sparen.
Dabei überquerte ich die Saale mit der Fähre Brucke-Rothenburg und machte Halt am Schloss Mosigkau. Ein sehr beschauliches Plätzchen zum Runterkommen. In Dessau wurden dann obligatorisch die Bauhaus-Häuser von außen besichtigt.
Genächtigt wurde an der Elbe bei Roßlau, natürlich im Zelt.
Am zweiten Tag ging es dann Karten(Navi)treu auf der Alleenstraße Richtung Wiesenburg, Bad Belzig, Brandenburg a. d. Havel, Nauen, Neuruppin in die Gegend Rheinsberg.
Hier gab es Zwischenhalte am Schloss Wiesenburg und dem Mittelpunkt der ehemaligen DDR bei Verlorenwasser. Die fortgeschrittene Uhrzeit sowie das angekündigte Unwetter an dem Tag veranlassten mich nun erstmal Strecke zu machen mit Mittagshalt in Börnicke und Tankstop in Kremmen. Von hier ging es durch Neuruppin nach Rheinsberg an einen See wo ich mein 2. Nachtlager aufschlug. Das große Unwetter blieb in dieser Ecke glücklicherweise aus.
Am Dritten Tag sollte es dann Rügen sein.
Glücklicherweise umfuhr ich an diesem Tag sämtliche Regenschauer und landete im beschaulichen Kummerow um dort einen etwas längeren Boxenstop einzulegen. Eigentlich wollte ich nur den ZZP überprüfen (rein aus Verdacht, welcher sich zum Glück als nichtig erwies) und sah unter dem Antriebsritzel mehrere Fragmente von einigen Kettenrollen liegen.

Auf Rügen selbst fand ich es mit dem Motorrad ziemlich entspannt, es war ja noch Vorsaison. Die üblichen verdächtigen wurden besichtigt: Kap Arkona, Sassnitz mit der Kreidekante, in Binz der Rasende Roland (als Eisenbahner eine Selbstverständlichkeit

Retour ging es dann in 2 Tagesetappen. Am ersten Tag bis in das Jerichower Umland. Die Strecke glich der Hinfahrt bis Malchin von wo ich Richtung Teterow, Krakow am See, Plau am See, Pritzwalk, an die Plattenburg fuhr um mich auf dem Plattenburgspektakel etwas von der Hitze und der Fahrt zu erholen. War recht unterhaltsam. Danach ging es die B107 entlang bis zu besagtem Ziel. Wieder ein schönes Plätzchen in der Natur...
Aufgrund der erneut angekündigten großen Hitze am nächsten Tag entschied ich mich die kurze Nacht der Sommersonnenwende zu nutzen und am nächsten Tag früh morgens bei Sonnenaufgang aufzubrechen. Um 5 Uhr war die MZ abfahrbereit und los ging es Sonntagmorgens völlig allein ohne Verkehr auf den endlos wirkenden geraden Straßen. Und so schaffte ich es bis halb 12 die letzten 330km abzuspulen. Gehalten wurde lediglich zum Frühstück und Tanken. Die Strecke verlief über Genthin, Burg, Gerwisch, Schönebeck, Staßfurt, durchs Mansfelder Land, Straußfurt, Bad Langensalza in Richtung Heimat.
Insgesamt muss ich sagen, wars eine schöne Tour mit vielen Eindrücken (vor allem landschaftlich, welche man auf der Autobahn nie bekommen könnte) und vielen netten Begegnungen mit aktiven oder ehemaligen MZ-Fahrern.
Ich träume mich für nächstes Jahr schonmal mit der MZ nach Südschweden. Der Etze und mir möchte ich das jedenfalls zutrauen.