Montagefehler MM 150/3

Motor, Antrieb, Vergaser, Getriebe.

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Montagefehler MM 150/3

Beitragvon Carl » 30. Mai 2008 06:58

Guten Morgen zusammen,

bei der Montage meines MM 150/3 ist mir folgendes Missgeschick passiert:

Die KW (mit 3 Lagern bestückt) ist wie von selbst in die linke Gehäusehälfte gerutscht. Beim Montieren der Getriebewellen habe ich dann den Block etwas ungünstig aufgelegt, so dass die KW wieder ein kleines Stück nach rechts gerutscht ist. Nun gut, linke Hälfte war noch heiß, also mit dem Plastikhammer zwei kleine Tupfer, um die KW wieder auf Anschlag zu bringen.

Leider hatte ich übersehen, dass das Pleuel nicht mehr nach oben aus dem Kurbelhaus stand, sondern nach vorne gekippt war und an der Dichtfläche anlag.
Ich habe die Sache dann schnell bereinigt, nur ist das Pleuel ja durch die zwei Tupfer auf Biegung belastet worden. An Dichtfläche und Pleuel sind keine Spuren.

Was meint ihr: Ist die KW nun per se Schrott :(, kann man irgendwie messen, ob das Pleuel verbogen ist :roll: (augenscheinlich nicht) oder würdet ihr einfach weiter montieren :) ?

Gruß,
Carl.

Btw.: Die Montagereihenfolge von D.W. kann ich nicht empfehlen, so bekommt man das Getriebe nicht zusammen.

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Beitragvon ETZetto » 30. Mai 2008 07:19

Also Ferndiagnose ist wie immer schwierig, aber wenn nicht mal die Dichtfläche was abbekommen hat, sollte nichts verbogen sein. Sieht man irgendwas?

Gruß,
Jens

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Beitragvon tippi » 30. Mai 2008 07:21

... messen ob das Pleuel ausgewinkelt ist. Hierzu ein Haarlineal oder ein anderes Meßutensil mit 100% parallelen Kanten auf die Dichtfläche am Motorgehäuse legen, Meßbolzen in das obere Pleuel und dann KW drehen bis der Bolzen über dem Lineal ist und schauen ob Unterkante Meßbolzen beidseitig des Pleuels parallel zur Oberkante des Lineals verläuft.
Bei Verwendung des Kolbenbolzens, statt eines Meßbolzens, darauf achten, dass dieser Spiel hat wenn er einseitig bündig ins Pleuel geschoben wird um auf der Gegenseite eine mögl. lange Unterkante parallel zu Lineal zu haben.

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Beitragvon webopi » 30. Mai 2008 07:31

ja kann man messen, dazu benötigt man aber ne prisma.
wie das geht steht hier unter punkt 4.5 beschrieben.

allerdings sind die pleuel schon etwas robuster und wenn du selber schreibst ,dass die dichtfläche nix abbekommen hat, glaube ich auch nicht dass das pleuel etwas abbekommen hat.
Grüße Michael

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Beitragvon tippi » 30. Mai 2008 07:59

... wie soll die Dichtfläche eigentlich was abbekommen haben, das Pleuel berührt Selbige doch nur an der Kante und das obere Pleuelauge doch auch oder habe ich was missverstanden?

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Beitragvon webopi » 30. Mai 2008 08:28

@ tippi,

also ich habe das so verstanden: wenn die kurbelwellenlager wieder aus ihrem sitz rutschen und sich das pleuel aus seiner vorgesehenen öffnung dreht, dann liegt das pleuel doch schon etwas auf der dichtfläche an, oder?

@carl btw: mir gefällt das lustschrei-buch auch nicht besonders
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Beitragvon Carl » 30. Mai 2008 08:36

Korrekt, wenn die KW-Lager wieder ein paar mm aus ihrem Sitz rutschen und das Pleuel nach vorne kippt, liegt es seitlich an der Dichtfläche des Kurbelhauses an. Das kommt davon, wenn man nach der KW-Montage direkt weiter arbeitet und nicht erst mal ein Bier trinkt :wink:

@webopi: Das Buch finde ich recht nett geschrieben. Problematisch finde ich nur, dass D.W. sehr auf den Putz haut und an anderer Stelle echte Klopper einbaut. Das Getriebe beim MM 150 kann er so wie im Buch beschrieben nie montiert haben.

Danke für eure Tipps, ich werde dann mal versuchen, mit Haarlineal die Achsparallelität zu prüfen.

Gruß,
Carl.

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Beitragvon Ex-User krippekratz » 30. Mai 2008 08:50

also ich denke mal wenn du nicht mal im alu vom gehäuse spuren siehst dürfte das gehärtete pleuel nichts abbekommen haben ;)
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Beitragvon callifan » 30. Mai 2008 11:58

ja nur ich glaube eher das nicht das pleuel dass problem ist, sondern das lager, denn gegen das wirkt das pleuel ja...

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Beitragvon Schwarzfahrer » 31. Mai 2008 22:22

krippekratz hat geschrieben:also ich denke mal wenn du nicht mal im alu vom gehäuse spuren siehst dürfte das gehärtete pleuel nichts abbekommen haben ;)

Verwechsel Härte nicht mit Festigkeit! Son Pleuel ist schneller verbogen als man denkt. Im Reparturhandbuch der AWO ist das ausmessen des Pleuels quasi Standard, vergleichbar dem Messen des Schlages der KW-Zapfen der 250er MZ-Modelle.
Mit freundlichen Grüßen
Matthias

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Beitragvon Ex-User Eifelheizer » 31. Mai 2008 23:19

krippekratz hat geschrieben:also ich denke mal wenn du nicht mal im alu vom gehäuse spuren siehst dürfte das gehärtete pleuel nichts abbekommen haben ;)


Das Pleuel ist nicht gehärtet, sondern vergütet! Lediglich die Laufflächen der Lager werden gehärtet auf ca. 65HRC.

lassen wir es dem Krippe durchgehen, er will ja nur Elektriker werden :schaf:
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