Motor macht wenn warm klingelgeraeusch + Leistungsverlust

Motor, Antrieb, Vergaser, Getriebe.

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Motor macht wenn warm klingelgeraeusch + Leistungsverlust

Beitragvon h_w_f » 3. August 2008 12:55

Hi,

habe zwar kein Video :) kriege das Problem mit dem warmen Motor nicht in den Griff.
Wenn der Motor kalt ist, (TS 150, BING 53) muss ich Ihn einen Moment laufen lassen, da ganz kalt kaum genug Leistung vorhanden ist die Emme vorwaerts zu bekommen. 30 sekunden spaeter gehts dann ganz gut los.
Dann kann ich etwa 15 km fahren ohne Probleme. Topspeed etwa 100kmh, mit Koffern und Knieschutzblechen. Wird der Motor warm (heiss) faengt ein Schieberuckeln an, welches den Topspeed auf etwa 85 kmh begrenzt und sehr nervig ist. Zusaetzlich kommt bei der hohen Drehzahl ein Rasseln hinzu, was sich bei geringer Drehzahl (70kmh im vierten Gang) anhoert wie eine klappernde Unterlegscheibe im Motor.
Laufleistung vom gesammten Motor ca 18.000 Km.

Der Zylinder war zum schauen runter, keine Riefen zu sehen.
Als die Kupplungsseite vor 3 Monaten runter warhabe ich die Kette kontrolliert, kein groaes Spiel feststellbar.
Kolbenringe kann ich nicht beurteilen, dazu fehlt mir die Erfahrung.
Anspringverhalten kalt und warm sehr gut, meist ein Kick. Kerze fast Rehbraun, mit Hang zu etwas dunkel, vermute Gemisch minimal zu Fett.
Zuendung ist ok, Kondensator auch schon getauscht, keine Verbesserung.
Durchfluss am Benzinhahn ist ok, Vergaser sauber, Problem tritt auch bei zweitem Vergaser (Nachbau Ost2Rad) auf.
Ich hoffe es ist nix grosses am Motor, das traue ich mir reperaturtechnisch nicht zu.

mit freundlichem 2Takt Gruss

Harry
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Beitragvon Ex User Hermann » 3. August 2008 12:59

Das Gemisch ist eher zu mager anstatt zu fett!

1. Klingelneigung

2. Kalter Motor braucht längere Zeit um Gas anzunehmen

Wenns bei hohen Geschwindigkeiten klingelt, kann auch der Durchfluß am Benzinhahn zu gering sein. (12L/Std bzw. 0,2L/Min)

Nebenluft ist ebenfalls möglich.

Ich tippe aber zunächst auf das typische Bing-Problem, nämlich die Bedüsung.
Ex User Hermann

 

Beitragvon h_w_f » 3. August 2008 13:20

Hi Hermann,

danke fuer die schnelle Antwort.


Benzindurchfluss habe ich am Montag ueberprueft da ich den Benzinhan ausgebaut habe und das Sieb reinigen wollte, war alles sauber, auch der Wassersack). Durchfluss aus Benzinhahn ist ok, 1 Liter in gut 4 Minuten.

Um das Gemisch im Teillastbereich fetter zu bekommen muesste ich die Teillastnadel eine Kerbe hoeher, ist das korrekt? Dann muesste das Losfahren bei kaltem Motor besser werden?

Bei Vollast fetteres Gemisch brauchts ne groessere Hauptduese?
Habe im Bing ne 95er drin, mit Duesenlehre Kontrolliert :-))

Welche groessen sollte ich zum testen bestellen?


Harry
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Beitragvon Ex-User peryc » 3. August 2008 13:41

Gerade Zweitakter sind bei der Bedüsung sehr empfindlich:

Immer am Gesamtsystem rumdoktern, nie nur ein Düserl tauschen. Zuerst immer den Leerlauf einstellen, möglichst so, daß es kein Schieberuckeln gibt. Dann geht man die Hauptdüse an, dazu eine hybsche ebene Teststrecke unter Vollast fahren und die Kerze dabei anschauen. Der Teillastbereich wird erst dann mit der Nadelstellung angepaßt.

Was auch noch zu bedenken ist: LLD eine fetter als Ausgleich die HD eine magerer. Man will gesamt optimal eingestellt fahren. Man kommt dabei aber nie um die Testfahrten herum.
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Beitragvon Ex-User peryc » 3. August 2008 13:44

h_w_f hat geschrieben:Welche groessen sollte ich zum testen bestellen?


Einen ganzen Packen verschiedener Düsen, Du willst Dich ja durchprobieren bis jeder Lastbereich optimal eingestellt ist.

Ich fahre im BVF (TS250/1) mit LLD zwei Schritte fetter und dafür die originale HD, läuft so sehr gut. Was die HD eigentlich leicht zu mager ist gleicht dafür die viel zu fette LLD wieder aus.
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Beitragvon h_w_f » 3. August 2008 15:55

@peryc
Leerlauf ist stabil eingestellt.
Luftgemisch 2 Umdrehungen raus, Standgas an Kolbenschieberschraube eingestellt, warmgefahren, Kolbenschieberschraube runter gedreht, bis stabiler Leerlauf da war, Luftgemischschraube rausgedreht bis hoechste Drehzahl erreicht war, dann eine viertel Umdrehung zurueck und Kolbenschieberschraube nochmal angepasst.
Wenn die Emme warm ist (ohne Choke) ist der Leerlauf super Stabil, kein Hochlaufen mehr und kein Ausgehen wie bei dem IFA "Nachbauschrott aus China"

Der Part ist also erledigt.

Harry
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Beitragvon Ex-User peryc » 3. August 2008 16:07

Ich wollte damit auf einen Grundsatz der Einstellerei anspielen: Mit Anpaßung eines Systemteils ist es nicht getan! Der Theorie nach sollte man, nimmt man die HD eine Stufe fetter, die LLD eine Stufe magerer nehmen, bzw. umgekehrt. Wie aber schon gesagt, die endgültig optimale Abstimmung wirst Du nur mit Testfahrten der Hertweck-Methode ermitteln können - also leider das volle Programm. Daher auch der Rat zu einem Packen Düsen verschiedener Größen.
Ex-User peryc

 

Beitragvon h_w_f » 3. August 2008 17:03

Hi,

Duesen werde ich mal einen Sack voll ordern. :-)
Danke fuer den Tipp mit der Hertweck-Methode, kannte ich noch nicht.
Hoert sich aufwaendig an, scheint aber zu lohnen.

Harry
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Beitragvon Ex-User peryc » 3. August 2008 17:14

Wie gesagt, mit Leerlauf beginnt man. Wenn der paßt, sauber gleichmäßig ist und die Kerze schön braun ist (ACHTUNG, braun soll es mit Bleifreibenzin gar nicht geben, eher grau) dann laß den mal so.

Dann die HD ermitteln, eher zu fett beginnen und gegen mager rantasten. Wenn das Krad dann geht wie die Sau (irgendwann wird sie auch wieder langsamer weil zu mager) dann nimm die letzte fettere Düse und bau sie dauerhaft ein - die wolltest Du ja finden.

Dann mach Dich an den Teillastbereich, indem Du mit der Nadelstellung spielst.

Irgendwann hast Du dann die Einstellungen gefunden mit denen Dein Motorrad immer und in allen Lebenslagen (aber vielleicht nicht allen Höhenlagen) optimal läuft. Wird sowohl am Verbrauch als auch am Fahrspaß zu merken sein.
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Beitragvon h_w_f » 3. August 2008 17:26

Danke
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Beitragvon Ex User Hermann » 4. August 2008 01:31

h_w_f hat geschrieben:Um das Gemisch im Teillastbereich fetter zu bekommen muesste ich die Teillastnadel eine Kerbe hoeher, ist das korrekt? Dann muesste das Losfahren bei kaltem Motor besser werden?

Einer größere LLD bewirkt besseres "losfahren".

LLD >> 0 - 1/4 Gas

TLN >> 1/4 - 3/4 Gas

HD >> 3/4 - Vollgas

Sämtliche Werte sind "fließend"!

Siehe auch "peryc"

Bing-Düsen sind NICHT direkt vergleichbar mit den Werten der Düsenlehre, hier wird der Venturi-Effekt genutzt!
Ex User Hermann

 

Beitragvon h_w_f » 4. August 2008 05:15

Interessant,

was man hier noch so alles lernt. :D

Danke,

jetzt heissts erstmal auf die Duesen warten. :oops:


Harry
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Beitragvon Ex-User peryc » 4. August 2008 06:24

Hermann hat geschrieben:
h_w_f hat geschrieben:Um das Gemisch im Teillastbereich fetter zu bekommen muesste ich die Teillastnadel eine Kerbe hoeher, ist das korrekt? Dann muesste das Losfahren bei kaltem Motor besser werden?

Einer größere LLD bewirkt besseres "losfahren".


Wählt man die LLD dagegen zu groß verölt die Kerze schon in den Standgasphasen und beim Gasaufmachen geht's erst mal "böhh". Nach ein paar Sekunden isse wieder freigebrant und zieht. Bei 45 LLD/135 HD habe ich diesen Effekt, allerdings dürfte auch der gebrauchte BVF nicht mehr ganz taufrisch sein. Ich werde der TS mal einen Dello oder Bing gönnen, wirklich gute BVF wachsen ja leider nicht auf Bäumen :roll:
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Beitragvon h_w_f » 8. August 2008 19:37

So,

habe die neuen Duesen schon ne Woche da, und mit der Hertweck-Methode versucht die alte Leistung von der Emme wieder zu bekommen, nix zu wollen.

85 Kmh auf der geraden mit Rueckenwind Motorklingeln wie bloede :x ,
mehr war nicht drinnen.

Hab am Montag den Zylinder nochmal runter und mit in die Firma genommen, gibts auch 2-Takt Species mit mehr Schraubererfahrung als ich.

Haben mir dann gesagt, das die Kolbenringe matsche sind, unterer fehlt ein kleines Stueck
und sowohl oben als auch unten am Kolben fehlt ein Stift, um die Kolbenringe zu fixieren.
Verkokung des Kolbens ging an einer Stelle schon 3cm unter den unteren Kolbenring :evil:
Wie gesagt, mir persoenlich fehlt Motortechnisch fehlt dort die Erfahrung.

Also bei Sausewind originale Garnitur geoerdert, erstes Schleifmass und heute verbaut.

Vorher mit Erfolg nach Einfahrvorschriften gegoogelt.

Jetzt bewegt sich die Emme wieder schoen vorwaerts, zwar noch piano mit Drehzahl und niemals untertourig, aber mit richtig Kraft. :D

Da ich noch einen Kompletten Tauschmotor mit 125 er Zylinder habe, welcher im Getriebe etwas rumort moechte ich diesen gerne zum Instandsetzen aber mit der alten 150er Garnitur abgeben.

Die 125er Garnitur verwahre ich fuer den Tuef :?

Mir fehlt zum selber Instandsetzen die Erfahrung das noetige Werkzeug und die Zeit (schraubst Du schon wieder an dem Schrott rum....)

Hat jemand eine wirklich gute Adresse, wo man(n) seinen Motor in gute Haende gibt und keinem Murkser antrifft der alles mit ner Wasserpumpe repariert?



Danke schonmal im Vorraus

Harry
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