Bing 84 an ES 250/0

Motor, Antrieb, Vergaser, Getriebe.

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Bing 84 an ES 250/0

Beitragvon wolf60 » 30. Oktober 2008 12:57

Nachdem ich mir gerade erst wieder etwas Platz in der Garage geschaffen hatte, bin ich bei einer wirklich schönen, teilrestaurierten 1961er ES 250/0, die zudem noch günstig angeboten wurde, doch wieder schwach geworden und musste sie einfach nehmen.

Der Vorbesitzer hat sie jedoch auf einen Bing 84 umgerüstet, was von einigen Händlern (z.B. Ost2rad) auch speziell für die erse Eisenschwein-Generation so angeboten wird. Mittlerweile kommen mir aber immer mehr Zweifel, ob das überhaupt so geht.

Der Vergaser war zum Zeiptpunkt, als ich die ES gekauft habe, völlig verstellt und hatte keinen Anschluss an den Luftfilter. Inzwischen habe ich ihn halbwegs eingestellt und mir einen offenen Lufi aus dem Zubehör (Tante Louise) besorgt, da das Originalansaugsystem der ES mit dem Vergaser nicht zu verbinden ist.

Trotzdem scheint alles nicht so recht zu passen, der Motor wirkt mit Kraftstoff überversorgt, die Kerzen werden nass und ölig.

Hat jemand Erfahrung mit diesem Vergaser an der alten ES?


Gruss

Wolfgang

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Beitragvon tippi » 30. Oktober 2008 13:01

HIER
wirds . U.interessant für dich besonders die letzten Seiten.

Fuhrpark: MZ ...
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Beitragvon wolf60 » 30. Oktober 2008 13:44

Danke tippi,

wusste gar nicht, dass dieses Thema hier schon mal so ausführlich behandelt worden ist. Sieht ja wohl nicht so toll aus mit diesem Vergaser. Vermutlich ist der Bing von Ost2rad dann auch noch für die ES 250/1 düsenmäßig bestückt worden, die ES 250/0 mit ihrem 27er Originalvergaser verlangt wahrscheinlich eine andere Bedüsung.

Muss mal schauen, ob ich mir das antun werde, den Bing auf den Motor abzustimmen. Im Zweifelsfall könnte ich mir nämlich auch noch einen abgenudelten und nicht ganz kompletten Originalvergaser überholen, den ich noch in der Ecke liegen habe. Sieht im Moment nach der besseren Variante aus. Muss ja auch nicht sofort sein, der Winter ist ja noch lang, und da wird eh nicht gefahren (darf ich aus gesundheitlich Gründen nicht mehr), sondern geschraubt.

Bis dann

Wolfgang

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Beitragvon Paule56 » 30. Oktober 2008 13:47

Kleiner aber vllt. effektiver Hinweis von mir ....
Die übermäßige Feuchtigkeit an der Kerze kommt mir bekannt vor
Gruß
Wolfgang

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Beitragvon wolf60 » 30. Oktober 2008 14:09

BTW, habe da noch zwei Probleme mit dem "Schwein", die ich bisher noch nicht so recht einordnen konnte.

Eins davon betrifft die Kupplung. Das bei allen 250ern obligatorische Rattern bei unbelasteter Kupplung ist bei meiner ES extrem laut und hört sich an wie völlig abgewirtschaftete Kurbelwellenhauptlager, verschwindet aber komplett bei gezogener Kupplung.

Dafür lässt sich die Kupplung nicht richtig einstellen, weil bei der theoretisch besten Position des Drehrings die Langlöcher nicht über den Gewinden im Kupplungsdeckel stehen, der Drehring in dieser Position also nicht fixiert werden kann. Mir bleibt nur die Möglichkeit, eine Postion zu wählen, bei der die Vorspannung eigentlich zu groß ist, d.h., die Kupplung ist eigentlich zu stramm eingestellt und kommt erst im letzten Viertel des Hebelwegs am Lenker.

Das zweite Problem ist ein lautes, helles Ticken, das bei jeder Umdrehung des Motors einmal stattfindet, jedoch nicht, wenn der Motor nur langsam mit der Hand durchgedreht wird und auch dann zu verschwinden scheint, wenn der Motor eine gewisse Drehzahl erreicht hat. Ich hatte schon mal den Fliehkraftregler in Verdacht, habe da aber nichts finden können. Gibt es da noch andere Möglichkeiten?

Dazu muss ich noch schreiben, dass der Motor vor ca. 5 Jahren von einem anerkannten MZ-Profi (Uhlig in Rennerod) teilüberholt worden ist und nach der Überholung vom Vorbesitzer nur etwa 500 km gefahren wurde. Die ES hat seitdem weitgehend nur gestanden, bis ich sie dann gekauft habe.

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Beitragvon tippi » 30. Oktober 2008 14:17

wolf60 hat geschrieben:... Rattern bei unbelasteter Kupplung ist bei meiner ES extrem laut ...


Kupplungsdrucklager im Seitendeckel hinüber?

wolf60 hat geschrieben:... theoretisch besten Position des Drehrings die Langlöcher nicht über den Gewinden ...


... den Ring einfach umdrehen, dann sollte es passen

wolf60 hat geschrieben:...Das zweite Problem ist ein lautes, helles Ticken, das bei jeder Umdrehung des Motors einmal stattfindet


... das kann vieles sein - auch Vermutungen fallen schwer.

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Beitragvon wolf60 » 30. Oktober 2008 14:22

@Paule 56

Auch Dein Hinweis ist sehr interessant, werde mir mal anschauen, wo dieser weisse Plastring angebracht ist. Es könnte durchaus daran irgend etwas nicht stimmen, denn bei meinen bisher wenigen Probefahrten ging mir auch das Schieberuckeln stark auf den Geist, was ich ansonsten noch nie bei einer ES bemerkt hatte. Im Moment ist Schrauben aber noch nicht wieder drin, ich muss erst mal meine Mandelentzündung richtig auskurieren.

@tippi

Umdrehen des Rings habe ich natürlich auch schon probiert, bringt aber nicht den gewüschten Effekt. Egal wie herum ich den Ring einbaue, ergibt sich das gleiche Bild. Wo sitz denn genau das Drucklager, ist das in den Deckel eingepresst?

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Beitragvon tippi » 30. Oktober 2008 14:27

Ringdrehen: also nicht um die Horizontalachse sondern um die Vertikale, bei mir waren dann die Langlöcher immer so das es dann passte obwohl vorher wie bei dir.
Zuletzt geändert von tippi am 30. Oktober 2008 14:34, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitragvon Paule56 » 30. Oktober 2008 14:29

An einen Lagerschaden, welcher bei gezogener Kupplung sich nicht bemerkbar macht kann ich nicht glauben .... eher ist es umgekehrt.

Diese verfluchte Klappern ist vielmehr ein zu großes Axialspiel des Kupplungsmitnehmers/Primärrad, welches bei gezogener Kupplung in den Ruhezustand kommt und genau dann ist die Laufruhe auch da.

Dieses geschlitzte Einstellblech ist falls nicht einstellbar einfach nachzufeilen, wobei sich für mich die Suche nach einer passenden Rundfeile keinesfalls als einfach darstellt ;-)
Gruß
Wolfgang

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Beitragvon wolf60 » 30. Oktober 2008 14:41

@tippi

Wenn Du das jetzt so gemeint hast, dass die Scheibe umgedreht werden muss wie man eine Münze umdreht, dann habe ich das auch so gemacht. Vielleicht habe ich ja einfach eine falsche Einstellscheibe drin. Gibt es evtl. Unterschiede zwischen den einzelnen MZ-Baureihen?

@paule56

Nachfeilen der Löcher ist natürlich möglich, aber wegen meiner Kenntnisse (bin kein Mechaniker und habe deswegen nie richtig feilen gelernt) und mangels passender Feile für mich etwas schwierig zu bewerkstelligen. Als ultima ratio blieibt diese Möglichkeit sicherlich erhalten, besser wäre natürlich, es anders hinzubekommen. Was die Rattergeräusche angeht, interpretiere ich Dein Beitrag so, dass diese Geräusche nur durch Austausch des Primärantriebes zu beseitigen wären.....

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Beitragvon Paule56 » 30. Oktober 2008 14:51

Nö, nicht austauschen, da wird mittels verschieden dicker Anlaufscheiben das Axialspiel auf 0,05 bis 0.1 mm festgelegt.
Das ist bei allen Motoren von 175 bis 300 so

KLICK Da gibt es das Rep-handbuch und der betreffende Abschnitt ist unter Motor/Kupplung zu finden
Gruß
Wolfgang

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