Motor nach langer Standzeit, welche Schäden zu erwarten?

Motor, Antrieb, Vergaser, Getriebe.

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Motor nach langer Standzeit, welche Schäden zu erwarten?

Beitragvon Kiru4 » 30. Oktober 2008 12:44

Hallo,
falls ein ETS 250 Motor 10-20 Jahre nicht betrieben wurde, was für Schäden sind zu erwarten? Bekäme man den wieder zum Laufen oder muss er generell erst zerlegt werden? Was rostet da am meisten, Lager, Kurbelwelle, Kolbenringe usw.? Lohnt sich das so einen Motor wieder herzurichten und was würde der Spass kosten? Oder Motor gegen einen TS Motor tauschen, ist das möglich?
Tausend Dank!

Gruß
Kiru

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Re: Motor nach langer Standzeit, welche Schäden zu erwarten?

Beitragvon motorang » 30. Oktober 2008 13:38

Kiru4 hat geschrieben:Hallo,
falls ein ETS 250 Motor 10-20 Jahre nicht betrieben wurde, was für Schäden sind zu erwarten? Bekäme man den wieder zum Laufen oder muss er generell erst zerlegt werden? Was rostet da am meisten, Lager, Kurbelwelle, Kolbenringe usw.? Lohnt sich das so einen Motor wieder herzurichten und was würde der Spass kosten? Oder Motor gegen einen TS Motor tauschen, ist das möglich?
Tausend Dank!

Gruß
Kiru


Hi,
bis hier wer antwortet, wirf doch mal die Suche an und such nach "Standzeit". Dann bist Du schon viel schlauer. Oder "wiederinbetriebnahme".

Lager und Gummis/Wellendichtringe sind ein Thema, und natürlich Vergaser und Kolbenringe/Laufbuchse. Zerlegen ist IMMER besser.

Gryße!
Andreas, der motorang

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Beitragvon mz_gespann » 30. Oktober 2008 14:12

Die WeDis dürften definitiv hin sein, wenn die Kiste nicht sofort defekte WeDis bemängelt, wied dies nach kurzer Laufzeit passieren. Und was sonst noch ist? Das kommt drauf an, wie der Motor eingelagert wurde, was damit damals los war, wo der lag. Wenn du Glück hast, ist es mit den Dichtungen getan. Worst Case ist alles rostig, was rosten kann: KW, Kolbenringe, Lager, Zahnräder. Und dazwischen ist alles drin.
In eine ETS kannst du einen Motor der TS einbauen, sofern du die Untere Motorhalterung hinbekommst oder umbaust auf obere Aufhängung wie bei der TS. Beides nicht original und leicht zu identifizieren.
Ich würde den ETS Motor wieder herrichten...
Gerhard

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Beitragvon TS-Schluze » 5. November 2008 23:01

Hi kiru4!

Die gleiche Frage stellt sich für den Motor meiner 2,5. Das Teil lag ca 18 Jahre in meiner Werkstatt (trocken und warm). Habe bei der Demontage ein bischen Motorenöl in die Kerzenöffnung gekippt und immer mal den Kickser schön langsam durchgedrückt damit die Kolbenringe und Lager nicht festgammeln.
Die positive Überraschung kam nach dem Neuaufbau. Ein paar Einstellarbeiten nach Reparaturhandbuch und absoluten Profi-Tipps der Foristi und die Hütte springt super an und läuft........... bis jetzt. Aber irgendwas muß ja mal die Hacken hoch machen. Bin jedenfalls supi-positiv überrascht......... weiß nicht ob diese Standzeit jedes Moped-Fabrikat überstanden hätte

Gruß Heiko
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Beitragvon trabimotorrad » 5. November 2008 23:48

Ich würde den Motor, wenn er sich durchdrehen läßt) erst mal fahren. Zwar ist es sehr warscheinlich, das die Wedis hinüber sind, aber das ist auch eingebaut kein großes Problem. Wenn die Lager was haben, dann merkst Du das gleich, dann mußt Du zerlegen. Aber ich würde erst mal fahren (versuchen)
Ich habe da auch schon Wunder erlebt! ---> Die Emmen leben EWIG!!
Edit hat mir gerade gesagt das es sich um einen ETS Motor handelt, da sind die Wedis allerdings ein Problem, weil NICHT ohne Motor spalten zu wechseln. Da würde ich zwar auch erstmal fahren (versuchen) aber da wirst Du ums zerlegen nicht rumkommen...
Zuletzt geändert von trabimotorrad am 6. November 2008 00:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Motor nach langer Standzeit, welche Schäden zu erwarten?

Beitragvon ETZploited » 5. November 2008 23:59

Hallo Kiru,

deine Fragestellung ist zu komplex, um sie in wenigen Zeilen erschöpfend zu behandeln.
Zudem kann ich mir keine besondere Ahnung zum großen ETS-Motor bescheinigen.

ABER:
motorang hat geschrieben:Zerlegen ist IMMER besser.


- Das unterschreibe ich.
Ich gehöre zu der Fraktion hier im Forum, die größte Bedenken bezüglich Standschäden der Pleuellagerung hegen -> Korrosion.
Pleuelfresser sind der übliche MZ-Tod.
Natürlich kann man nicht jedes Mal einen Motor zerlegen, und vor allem:
Schäden an der unteren Nadellagerung kann man so oder so nicht feststellen, falls die nicht verschleißbedingt sind.
Regeneration (=Austausch) nötig.

Definitiv kann dir nichts eindeutiges geraten werden, außer vielleicht das:
Wenn du den Motor so weiterverwenden willst, dann verzichte auf hohe Drehzahlen und sportliche Fahrweise.
Insofern gehe ich aber mit Achim völlig konform! :D
(Dann kann es u.U.nach ganz lange gut gehen.)

Das ist meine Meinung, die hier selbstverständlich zur Diskussion steht.
Viele Grüße,
Arne


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Re: Motor nach langer Standzeit, welche Schäden zu erwarten?

Beitragvon derMaddin » 6. November 2008 09:56

ETZploited hat geschrieben:... Das ist meine Meinung, die hier selbstverständlich zur Diskussion steht.

Na na Arne, nich gleich wieder resignieren :lol:
Würde ich auch so sehen und bestimmt noch viele andere hier auch! :wink:

TS-Schluze hat geschrieben: ...weiß nicht ob diese Standzeit jedes Moped-Fabrikat überstanden hätte

Tja, wer weis. Ne Emme ist eben was Besonderes!! :twisted: :lol:


trabimotorrad hat geschrieben:... aber da wirst Du ums zerlegen nicht rumkommen...

Ja ja, die guten alten Viergangmotoren....hatten den Nachteil, datt die Wedi's innen liegen... :wink:
Gruß, Martin


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Re: Motor nach langer Standzeit, welche Schäden zu erwarten?

Beitragvon ETZploited » 6. November 2008 11:54

derMaddin hat geschrieben:Na na Arne, nich gleich wieder resignieren :lol:


Nee nee Martin, hat mit Resignation nix zu tun :D

Erwartbar ist vieles, und eine 100% Empfehlung ist eben nicht möglich, schon gar nicht per Ferndiagnose.
Natürlich wird jeder nach eigenen Erfahrungen raten, und die sind eben individuell.

Ich für meinen Teil neige da eher zur Übervorsicht, das will ich nicht verhehlen :wink:


In dem Zusammenhang möchte ich dran erinnern, daß die Erörterung, wie Pleuellagerschäden zu bewerten sind (die dürfte schon ne ganze Weile her sein, weiß nicht mehr, wo die zu finden war), keinen Konsens erzielte...

Und leider kündigt sich so ein Schaden nicht immer großzügig vorher an -> Sturzgefahr.
Viele Grüße,
Arne


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Beitragvon TeEs » 6. November 2008 12:15

Meine Erfahrung mit mehreren MZ und Simson-Motoren ist, dass sie oft widererwarte erstmal gut laufen. Nachdem die KuWe-WeDis mal richtig warm geworden sind immer schlechter anspringen und letztendlich gar nicht mehr an zu kriegen sind. Es lag immer an den Dichtringen.
Alle Menschen sind klug; die einen vorher, die anderen nachher.
(Es gibt allerdings auch welche, die lernen es nie!)

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