Ich habe vergangene Woche das Museum "Zeitreise" in Radebeul besucht. Der Titel "Lebensart DDR 1949-1989" deutet an, was in diesem gegenwärtig noch im Aufbau befindlichen Museum (später) einmal zu sehen ist.
Im Erdgeschocß wir ein ziemlich kompletter Überblick über die 2- und 4-rädrigen Produkte des IFA Fahrzeugbaus gegeben. Dabei beherrschen Trabant in allen Variationen eindeutig das Bild. Während viele Exponate (Trabant, AWO/Simson) thematisch geordnet sind, sind die wenigen MZ offensichtlich eher zeitlich zugeordnet und (leider) ziemlich verstreut.
Sehr schön fand ich die gelbe ETS250, auch die ES250/2 sieht prima aus. Einige MZ125/2 bzw. /3 stehen eher als Staffage herum. Ich habe (natürlich) eher nach kleinen ESsen gesucht. Eine hab' ich gefunden, in oliv-grün in der NVA-Abteilung. Neben einer ES250/2A und TS250/1A steht eine zum Schnittmodell umfunktionierte ES150, leider gibt es ausgerechnet für sie keine Beschreibung.
Gab es die 150-er auch bei der NVA, oder nur bei der GST ? Vielleicht handelt es sich aber auch nur um ein umfunktioniertes Zivil-Modell, denn an einigen Stellen des Rahmens kommt der bekannte hellblaue Lack zum Vorschein. Sei's drum, das Schnittmodell ist klasse.
Ob das an einigen Stellen auftauchende Motto "war doch alles gar nicht so schlimm" zutrifft, müssen andere beurteilen. Ich kenne die DDR nur von Besuchen bei Verwandten und Freunden.
Der in den Museumsflyern, die in Hotels, Pensionen und Touristeninformationen ausliegen, genannte Eintrittspreis (3,80 Mark Ost oder 4 Euro) scheint nicht mehr gültig zu sein. Als Westbürger mußte ich 6 Euro zahlen, wahrscheinlich kam noch der Zwangsumtausch dazu.
Fazit : wenn man sich sowieso in Dresden und Umgebung aufhält, loht ein Abstecher nach Radebeul in jedem Fall. Speziell für Weinkenner und -genießer.
Harald