Auswahl eines Motoren zur Regeneration

Motor, Antrieb, Vergaser, Getriebe.

Moderator: Moderatoren

Auswahl eines Motoren zur Regeneration

Beitragvon Friesenjung » 11. Mai 2010 19:08

Moin zusammen,
habe jetzt beschlossen mir von Emzett einen Motor (EM250) regenerieren zu lassen. Nun steh ich vor der Qual der Wahl.... welchen der Blöcke aus meinem Kellerlager ich nehmen soll. In die engere Auswahl sind zwei gekommen:

1. Der Motor der vom Vorbesitzer verhunzt wurde (also schonmal auseinander und hinterher nie wirklich dicht war) Sieht ansonsten ganz gut aus und ich wüsst nicht, dass da Gewinde, Lagersitze etc. kaputt wären. Hab aber Angst, dass der immer siffen wird, da er schon mind. einmal unfachmännisch geöffnet wurde.

2. Ein Schlachtmotor von ebay den ich vor zwei Jahren mal gekauft hab (mit Lagerschaden für 70€), welcher aber noch so aussieht als wäre er nie geöffnet worden. Es sind auf jeden Fall noch die originalen und mittlerweile bröselnden grünen Simmeringe verbaut. Die Zahnräder an Primärtrieb und im Getriebe sehen aus als hätten sie gerademal 5000km gelaufen, fast wie neu, nur punktuell punktuell Flugrost oder Ölkruste. Gewinde sehen auch super aus. Weiß halt sonst nichts über den Motor, da er nie von mir benutzt wurde.

Kriterien zur Auswahl wären ja Lagersitze, Gewinde und die Verzahnungen in Getriebe und am Primärtrieb, womit sich die Frage eigentlich beantwortet. Dann sollte ich den zweiten Motor nehmen.

Oder habe ich noch wichtige Kriterien vergessen? Es geht nur um den Rumpfmotor unter der Annahme, dass die KW eh getauscht/regeneriert wird.
Inwiefern lässt sich feststellen, ob der Motor schonmal getrennt wurde und ob die Gehäusehälften überhaupt zusammengehören? Bei dem Motor vom Vorbesitzer sind nämlich starke Kanten an den Gehäusehälften festzustellen, was ja vielleicht darauf schliessen lässt, dass die Gehäusehälften ursprünglich nicht zusammengehörten und der deswegen so böse sifft.

Falls noch jemandem etwas einfällt was bei der Auswahl zu beachten ist, bitte posten. Will nicht schonwieder nen Fehler begehen oder einfach nur Pech haben ;D

MfG Friesenjung

Fuhrpark: MZ ETZ 250 Bj.88 / MZ ETZ 250 Bj.82(teilzerlegt) / Schwalbe KR51/1(in Warteschleife) / Bocas MX40/8 / Liegerad Nirosta-Eigenbau
Friesenjung

Benutzeravatar
 
Beiträge: 399
Themen: 19
Bilder: 4
Registriert: 23. September 2007 16:59
Wohnort: Münster
Alter: 47

Re: Auswahl eines Motoren zur Regeneration

Beitragvon Rico » 11. Mai 2010 19:26

Ich würde für den 2. Motor tendieren, der noch nie geöffnete.
Aber was war das für ein Lagerschaden.
Hat der wirklich noch wenig runter, also ist das Getriebe wirklich noch ok?
Lagersitze bei nie zuvor geöffnet sollte kein Thema sein.

Den 1. Motor würde ich nicht mit Hylomar abdichten wegen zweifelhafter Dichtflächen.
Dirko HT kann eigentlich kleine Spalten dauerhaft haltbar überbrücken.

Fuhrpark: ETZ 250 Bj. 1987
Simson S51 N Bj. 1981
MIFA Trekkingrad Bj. 2008
Kia Rio Bj. 2012
Rico

Benutzeravatar
 
Beiträge: 2060
Themen: 29
Bilder: 7
Registriert: 1. Juli 2006 23:24
Wohnort: Arnstadt
Alter: 58

Re: Auswahl eines Motoren zur Regeneration

Beitragvon Gaggi » 11. Mai 2010 19:30

An deiner Stelle würde ich den 2. Motor nehmen. Wo du weißt das Dichtflächen und Gewinde in Ordnung sind.
Ansonsten ist für die Kostenfrage hauptsächlich das Getriebe entscheidend. Kannst Glück haben oder es reißt ein Loch in den Geldbeutel. Leider kann man das erst richtig bei geöffnetem Motor begutachten.

Fuhrpark: KTM Adventure 640
Gaggi

 
Beiträge: 765
Themen: 32
Registriert: 2. März 2008 17:25
Wohnort: Görlitz
Alter: 36

Re: Auswahl eines Motoren zur Regeneration

Beitragvon muemmel » 11. Mai 2010 19:38

Bei den Simsonmodellen hatten beide Gehäusehälften identische Nummern ( nicht die Motornummer, sondern eine 3-Stellige Zahl). Ich hab kurz mal an meiner 250er gesucht, aber nichts gefunden. Ansonsten wären unebenheiten am Übergang kein Problem. Lagersitze kann man mit Körnerschlägen versehen, so daß das Lager nach dem Zusammenbau fest sitzt. Die Dichtflächen kann man auch noch mit einer Glasscheibe und Naßschleifpapier Planschleifen, oder eine Dichtung verwenden. Man muss nur danach die Lager neu einstellen ( Beilegscheiben).
Ob ein Motor schon mal auseinander war, sieht der Laie schwer. Ich würde es bei der Demontage vieleicht erkennen, kann dir da aber keinen direkten Hinweis geben.


muemmel

Fuhrpark: MZ TS 250/1 Bj. 77 Simson S50 B Bj.75
muemmel

Benutzeravatar
 
Beiträge: 145
Themen: 10
Registriert: 5. April 2010 10:35
Wohnort: Jena
Alter: 59

Re: Auswahl eines Motoren zur Regeneration

Beitragvon etz-250-freund » 11. Mai 2010 19:41

am ehesten sieht man es an den schlitzschrauben ob der motor schonmal offen war

Fuhrpark: .

Gruß Daniel

--------------------------------------------------------------------------------

1. Mitglied des Fanclubs lustiger Avatare

--------------------------------------------------------------------------------
etz-250-freund

Benutzeravatar
 
Beiträge: 2113
Themen: 55
Bilder: 0
Registriert: 18. Oktober 2008 12:35
Wohnort: Brandenburg
Alter: 46

Re: Auswahl eines Motoren zur Regeneration

Beitragvon muemmel » 11. Mai 2010 19:52

etz-250-freund hat geschrieben:am ehesten sieht man es an den schlitzschrauben ob der motor schonmal offen war


Ja , das ist richtig, aber wenn die alten wiederverwendet wurden, oder durch eine Fachwerkstatt zu Ost- Zeiten regeneriert und ersetzt wurden , ist es schwer zu erkennen.
Wenn ein Motor nach der Wende regeneriert wurde, dann ist es super leicht zu erkennen, aber nicht vor der Wende, wenn diese durch eine Fachwerkstatt gemacht wurden.
Meiner Meinung nach wurde orginal keine Mitteldichtung verwendet. Wenn ich da richtig liege, kann man es an der Dichtungsmasse erkennen. Alte Hasen wissen, was ich meine , unsere alte ` Bärenscheiße`, oder Motodix genannt. oder so ähnlich, ist lange her.


muemmel

Fuhrpark: MZ TS 250/1 Bj. 77 Simson S50 B Bj.75
muemmel

Benutzeravatar
 
Beiträge: 145
Themen: 10
Registriert: 5. April 2010 10:35
Wohnort: Jena
Alter: 59

Re: Auswahl eines Motoren zur Regeneration

Beitragvon Christof » 11. Mai 2010 20:24

Nimm lieber den 2. Motor. Wenn jemand schonmal am Gehäuse Schaden gemacht hat, hat er sicher auch wo anders nicht das richtige Spezialwerkzeug oder die richtige Montagereihenfolge verwendet!


Zur Überholung:

Man kan nie wirklich wissen ob ein Motor wirklich schon mal offen war oder nicht. Beweise für eine vorausgegange Überholung am EM 250 sind aber z.B.

muemmel hat geschrieben:Wenn ich da richtig liege, kann man es an der Dichtungsmasse erkennen. Alte Hasen wissen, was ich meine , unsere alte ` Bärenscheiße`, oder Motodix genannt. oder so ähnlich, ist lange her.


Mitteldichtung (bitte nie verwenden)
anders farbige Dichtmasse als der braune Dichtlack
Kurbelwellenlager mit Metallkäfig
Kugellager anderer Hersteller ausser DKF
andersfarbige Dichtringe ausser grüne
Kurbelwellen mit wesentlich späteren/früheren Herstelldatum als das Motorrad/der Motor
Grüße

Christof

Organisator des ES-Schweinetreffens in Coppanz 2013 & in Bucha 2015

Rundlampenschweinchenliebhaber Nummer 082

Kämpfer für das Überleben des 175er Ersatzmotors 4539110

Fuhrpark: TS 250/1 Luxus; mit Flachlenker Bj 1980,
TS 250 Standard; mit Flachlenker Bj 1974;
TS 150 Luxus; mit Hochlenker Bj. 1983,
ES 175/2 Standard; Bj. 1970,
ES 125/1; Bj. 1975
Christof
Moderator

Benutzeravatar
 
Beiträge: 9645
Artikel: 1
Themen: 69
Bilder: 26
Registriert: 11. Mai 2007 20:20
Wohnort: Bucha bei Jena
Alter: 42

Re: Auswahl eines Motoren zur Regeneration

Beitragvon Friesenjung » 11. Mai 2010 20:48

Dichtmittel ist beim zweiten Motor gar nicht zu erkennen und die Motorschrauben sowie die Gummistopfen sehen aus wie neu. Die Verzahnungen sehen wirklich top aus. Habe auch mit der Taschenlampe ins Getriebe geleuchtet. Optisch auch einwandfrei. Diese alten hellgrünen Simmerringe sollten doch noch original sein oder? Steht itgendwas von D25 (7277???) drauf. Der Lagerschaden scheint ein Standschaden am KW-Lager zu sein. Das eine mahlt wenn man die KW dreht.
Beim ersten Motor sind am großen Rad vom Primärtrieb hingegen kleine Stufen zu erkennen. Getrieberäder optisch auch nicht ganz so gut wie beim ersten, aber auch gut. Werde mich dann aber wohl für den zweiten entscheiden.

Fuhrpark: MZ ETZ 250 Bj.88 / MZ ETZ 250 Bj.82(teilzerlegt) / Schwalbe KR51/1(in Warteschleife) / Bocas MX40/8 / Liegerad Nirosta-Eigenbau
Friesenjung

Benutzeravatar
 
Beiträge: 399
Themen: 19
Bilder: 4
Registriert: 23. September 2007 16:59
Wohnort: Münster
Alter: 47

Re: Auswahl eines Motoren zur Regeneration

Beitragvon ETZploited » 11. Mai 2010 22:49

muemmel hat geschrieben:Ich hab kurz mal an meiner 250er gesucht, aber nichts gefunden.

Man schaut danach, ob die Bohrung für die Laufbuchse wirklich rund ist und die Stöße passend.

Lagersitze kann man mit Körnerschlägen versehen, so daß das Lager nach dem Zusammenbau fest sitzt.

Die Materialaufwerfung, die sich durch Körnen ergibt, wird kein 6... Lager halten. Nicht in einem Alugehäuse.
Wenn der Lagersitz eingelaufen ist, hilft Körnen kein Stück!

Im allgemeinen laufen am EM 250 die Lagersitze nicht bzw. nicht so schnell ein.
Wenn im kalten Zustand kein Radialspiel an den Gehäuselagersitzen feststellbar ist, muß man sich keine Sorgen machen.

Die Dichtflächen kann man auch noch mit einer Glasscheibe und Naßschleifpapier Planschleifen, oder eine Dichtung verwenden. Man muss nur danach die Lager neu einstellen ( Beilegscheiben).

Die Rumpfgehäusehälften kann man an der Innendichtfläche 0.1mm abziehen. Mehr ist lt. MZ nicht vorgesehen.
Wird mehr abgetragen, hat die KuWe evtl. keine axiale Luft mehr.
Lager einstellen - was soll das bitte sein???
Höchstens werden mit Distanzringen Axialspiel von Wellen am Rumpfmotor eingestellt, aber nicht anch innen.

Ob ein Motor schon mal auseinander war, sieht der Laie schwer. Ich würde es bei der Demontage vieleicht erkennen, kann dir da aber keinen direkten Hinweis geben.

Man kann halt suchen, ob man ausgerissene Schlitze an den Rumpfmotorgehäuseschrauben sieht. Ist das eheste Indiz.
Ansonsten ist es auch kein besonderes Qualitätsmerkmal, wenn ein Motor bisher ungeöffnet war.


Wenn Dichtflächen durch Aufhebeln o.ä. beschädigt sind, hilft Flüssigmetall. Oder eine dicke Dichtung - die aber nicht zwischen den Rumpfgehäusehälften.


Zum Thema:
Welcher geeigneter ist, kann man nur entscheiden, wenn beide komplett zerlegt vor einem liegen.
Also einfach nach Bauch entscheiden.
Zumal über Beschädigungen ja nur mehr oder weniger vermutet wird
Viele Grüße,
Arne


Abendbrot - dein starker Partner, wenn's ums Sattwerden geht

Fuhrpark: .
ETZ 250
ETZ 150 im ewigen Aufbau
ETZploited
Ehemaliger

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5439
Artikel: 1
Themen: 106
Registriert: 10. November 2006 15:12
Wohnort: Zauberwald
Alter: 46

Re: Auswahl eines Motoren zur Regeneration

Beitragvon Christof » 12. Mai 2010 20:23

ETZploited hat geschrieben:Die Materialaufwerfung, die sich durch Körnen ergibt, wird kein 6... Lager halten. Nicht in einem Alugehäuse.


Meine Meinung. :zustimm: Der Aussenring trägt dann nur an einem Bruchteil der Lagerbohrung, nämlich da wo die Körnung ist! Besser ist aufschweißen und neu ausfräßen oder aufrändeln! Obwohl das vom Werk auch nicht gern gesehen wurde!

ETZploited hat geschrieben:Im allgemeinen laufen am EM 250 die Lagersitze nicht bzw. nicht so schnell ein.


Doch aber nicht so schnell. Ein defektes EM-Gehäuse liegt grad bei mir! Das 6306 lässt sich rechts kalt ohne Probleme durchwerfen!
Grüße

Christof

Organisator des ES-Schweinetreffens in Coppanz 2013 & in Bucha 2015

Rundlampenschweinchenliebhaber Nummer 082

Kämpfer für das Überleben des 175er Ersatzmotors 4539110

Fuhrpark: TS 250/1 Luxus; mit Flachlenker Bj 1980,
TS 250 Standard; mit Flachlenker Bj 1974;
TS 150 Luxus; mit Hochlenker Bj. 1983,
ES 175/2 Standard; Bj. 1970,
ES 125/1; Bj. 1975
Christof
Moderator

Benutzeravatar
 
Beiträge: 9645
Artikel: 1
Themen: 69
Bilder: 26
Registriert: 11. Mai 2007 20:20
Wohnort: Bucha bei Jena
Alter: 42

Re: Auswahl eines Motoren zur Regeneration

Beitragvon ETZploited » 12. Mai 2010 21:08

Christof hat geschrieben:Doch aber nicht so schnell. Ein defektes EM-Gehäuse liegt grad bei mir! Das 6306 lässt sich rechts kalt ohne Probleme durchwerfen!

Gibt auch Menschen, die die Lager kalt ausziehen und auch kalt nur mit nem Durchschlag einsetzen. Dann kommt auch sowas dabei raus... :wink:
Viele Grüße,
Arne


Abendbrot - dein starker Partner, wenn's ums Sattwerden geht

Fuhrpark: .
ETZ 250
ETZ 150 im ewigen Aufbau
ETZploited
Ehemaliger

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5439
Artikel: 1
Themen: 106
Registriert: 10. November 2006 15:12
Wohnort: Zauberwald
Alter: 46

Re: Auswahl eines Motoren zur Regeneration

Beitragvon Christof » 12. Mai 2010 21:38

ETZploited hat geschrieben:Gibt auch Menschen, die die Lager kalt ausziehen


Möchte mich nicht outen aber ich hab t.w. auch Gehäuse nicht kalt aber auch nicht grad mit 100°C geteilt! Schau dir mal genau das Inst-Video an. Die machen das auch nicht warm! Auch in der Reperaturanleitung (z.B. TS 250/1) wird nichts von warm trennen erwähnt! Aber gut ist es nicht, da gebe ich dir Recht und ich machs auch nicht mehr.

ETZploited hat geschrieben:kalt nur mit nem Durchschlag einsetzen


Das ist absolut tödlich. Aber vielmehr töten augeschlagene Lager (zu großes Radialspiel) die Bohrungen! Auch falsch eingestelltes Axialspiel schadet Lagersitzen!
Grüße

Christof

Organisator des ES-Schweinetreffens in Coppanz 2013 & in Bucha 2015

Rundlampenschweinchenliebhaber Nummer 082

Kämpfer für das Überleben des 175er Ersatzmotors 4539110

Fuhrpark: TS 250/1 Luxus; mit Flachlenker Bj 1980,
TS 250 Standard; mit Flachlenker Bj 1974;
TS 150 Luxus; mit Hochlenker Bj. 1983,
ES 175/2 Standard; Bj. 1970,
ES 125/1; Bj. 1975
Christof
Moderator

Benutzeravatar
 
Beiträge: 9645
Artikel: 1
Themen: 69
Bilder: 26
Registriert: 11. Mai 2007 20:20
Wohnort: Bucha bei Jena
Alter: 42

Re: Auswahl eines Motoren zur Regeneration

Beitragvon rausgucker » 13. Mai 2010 10:56

Also wenn die KW Lager beim EM 250 kalt reinfallen, dann ist das Gehäuse leider hin. Aufschweißen und neu eindrehen birgt das Problem der exakten Mittenjustierung der KW. Deswegen haben die bei MZ die Gehäuse ja auf dem großen Bohrwerk immer paarweise gebohrt und feingedreht.

Was sehr viele EM 250 wiederum haben, ist ein etwas lockerer Sitz des linken Abtriebswellenlagers, also das Lager mit der Hohlwelle und der kleinen Ölfangtasche dran. Solange das Lager sich aber nicht einarbeitet und im Lagersitz leidlich stecken bleibt, dann geht es noch.
Grundsätzlich ist ein noch nicht geöffnetes Gehäuse vorzuziehen, weil die Chance auf Montagefehler beim unfachmännischen (kalten) Zusammenbau gering ist. Verschleiß ist natürlich nicht auszuschließen. Ich habe aber schon die die allergrößten Blödheiten in bereits - immer nachwendlich - geöffneten Motoren gefunden. Wenn ich mir einen alten Rumpfmotor zum Neuaufbau suche, dann suche ich deswegen ausschließlich ungeöffnete Motoren aus der DDR Zeit.

Ich achte dabei auch den Zustand der Schlitzschrauben (dürfen nicht ausgednudelt sein)
Sind noch grüne KW Simmerringe drin?
Sehe ich Spuren von Dichtmittel außer Motodix an der Mittelnaht, dann lasse ich die Finger davon!
Ist irgendwo an der Mittelnaht oder der Dichtfläche des Kupplungsdeckels eine Spur von Meißel oder Schraubenziehereinsatz zu sehen, dann gehe ich ebenfalls.
Ansonsten ganz logisch nach den Lagern schauen, DKF ist die DDR Marke. Dann werfe ich einen Blick auf die Sicherungsbleche des Primärrades (darf ebenfalls nicht ausgenudelt sein, was auf mehrmalige Montage / Demontage schließen lässt) ebenso sollten die Sicherungsbleche des Kupplungspaket nicht schon mehrfach hin- und hergebogen sein.
Wenn der Kupplungsdeckel noch dran ist, dann prüfe ich den Kickstarter. Viele Ahnungslose machen das Ding ab - und nach dem Sproing der Feder versuchen sie den Kickstarter mit dem Hammer wieder draufzu kloppen - das sieht mann dann an den Einschlägen.
Was völlig egeal ist: Der Motor kann völlig dreckig sein, es kommt aufs Innenleben an. Der Dreck hilft übrigens beim Preisdrücken ;)))
Fazit:
Nimm den noch nicht geöffneten Motor zum Neuaufbau!

Fuhrpark: 3 X ETZ 250 komplett, 3 x komplett in Teilen ;)
rausgucker

 
Beiträge: 3313
Themen: 55
Registriert: 1. Januar 2008 14:28
Wohnort: Thüringen
Alter: 56

Re: Auswahl eines Motoren zur Regeneration

Beitragvon ETZploited » 13. Mai 2010 11:44

rausgucker hat geschrieben:Was sehr viele EM 250 wiederum haben, ist ein etwas lockerer Sitz des linken Abtriebswellenlagers, also das Lager mit der Hohlwelle und der kleinen Ölfangtasche dran. Solange das Lager sich aber nicht einarbeitet und im Lagersitz leidlich stecken bleibt, dann geht es noch.

So ist es. Jungfräulich sind da eigentlich nur neue Gehäuse. Solange die Abtriebswelle im kalten Zustand kein radiales Spiel aufweist, sieht alles erst mal ganz gut aus.



Oben wollte ich eigentlich auf folgendes raus: Ein guter Zustand vom Gehäuse mag ja schön sein, aber Komponenten fürs Getriebe und Primärtrieb fallen stärker ins Gewicht, falls da was ersetzt werden muß.
Ein brauchbares Gehäuse für nicht allzuviel Geld ist da vermutlich noch schneller gefunden....
Viele Grüße,
Arne


Abendbrot - dein starker Partner, wenn's ums Sattwerden geht

Fuhrpark: .
ETZ 250
ETZ 150 im ewigen Aufbau
ETZploited
Ehemaliger

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5439
Artikel: 1
Themen: 106
Registriert: 10. November 2006 15:12
Wohnort: Zauberwald
Alter: 46


Zurück zu Antrieb



Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 321 Gäste