So, dann will ich mal ein bißchen ausführlicher schreiben.
Tag1
Los ging es zusammen mit Jürgen um 10.00 Uhr, gegen 14.00 Uhr waren wir dann bei Matthew wo auch schon Muffel und Achim warteten. Matthew hatte belegte Brötchen und Kaffee vorbereitet - sehr nett, danke nochmal. Nach ca. einer Stunde ging es weiter Richtung Lorchen. Jürgen musste zwischndurch mal die Kette spannen und dann führte Muffel uns mitten durch Berliner Stop &Go Verkehr...
Dann bei Lorchen angekommen kurz umziehen und ab ging es - Schnitzel und Bier in Lorchens Kneipe konsumieren. Dann zurück zur Firma, 1-2 Bier trinken und dann irgendwo in den Räumlichkeiten eine Ecke zum schlafen suchen.
Tag 2 (Uhrzeiten teils nur geschätzt)
5.00 Uhr - der Wecker klingelt...

Dann im Halbschlaf das ganze Geraffel wieder zusammen suchen und auf dem Mopped verstauen. Dann gibt es noch Kaffee und ein Brötchen in Lorchens Firmenkantine.
6.00 Uhr - Anlassen. Und gleich wieder ausmachen - Maddin sein Gaszug ist gerissen. Ersatz ist nicht vorhanden - Matthew hat einen ETZ Zug dabei der entsprechend gekürzt werden muß.
7.00 Uhr Abfahrt!
7.05 Uhr - wieder anhalten - der Zug bei Madding hängt, er dreht um und für den Rest geht es weiter.
7.45 Uhr - Tankstopp, Muffel ist der Sprit ausgegangen. Sägende Geräusche bei Roberts BMW - ABS-Pumpe ist im Dauerlauf und durch nichts zu stoppen. Ein paar hilflose schraubereien und allgemeine Ratlosigkeit... Robert entscheidet sich den ADAC zu rufen und will nachkommen, der Rest färt weiter.
8.45 Uhr - Grenzübertritt! Tanken, Geldwechsel und weiter.
Lange gerade Straßen, die Polen fahren echt wie die Idioten - sie
müssen einfach alles überholen - egal wie und ohne Rücksicht auf Verluste.
13.00 - rechts ranfahren - es gibt bei mir einen harten Schlag im Bremspedal, ein Ruck geht durch die Maschine und mein Hinterrad blockiert. Zum Glück kann ich die Maschine abfangen. Nachgucken was los ist

Der Bremshebel ist in der Mitte durchgerissen und das Bremsgestänge hat es um die Achse gewickelt. Es muss also durch die Ruckelei der polnischen Landstrassen die Schraube vom Gegenhalter trotz Federring und selbstsichernder Mutter gelöst haben.
13.10 - Mittagspause in einem kleinen Restauracia. Bedienung übersetzt mit Händen und Füssen die Karte. Das Essen ist lecker und günstig.
Matthew guckt wegen meinem Maleur auch nach seiner Verschraubung der Bremsankerplatte

- auch lose!
14.30 - Weiterfahrt, tanken, Weiterfahrt. Als Fußgänger ist man in Polen verloren. Zebrastreifen gibt es zu Hauf - das interssiert dort jedoch niemanden, es wird einfach gefahren. In einem Ort an einem der wenigen Stops an einem Zebrastreifen hat Lorchen noch ein kleines Geplänkel mit einer Dame.

Manchmal lohnt es sich doch anzuhalten...
18.30 Uhr - so gute 100 KM sind es noch. Stop bei einem Biedronkamarkt - Bier und Brühwürfel für die mitgeführten Maultaschen kaufen. Als es weitergehen soll springt Jürgens ETS nicht mehr an. Es folgt eine Stunde schrauben....
19.45 Uhr - weiter geht es. Muffel hat die Führung übernommen, ich fahre direkthinter ihm- wir wollen nur noch ankommen. Wir geben Gas und fahren voll am Limit - eine Geschwindigkeitskontrolle darf uns jetzt bloß nicht in die Quere kommen...Gaudi und Adrenalin pur! Echt Wahnsinn was so ein MZ Fahrwerk auf osteuropäischen Straßenbelag so wegsteckt - Achim sagte er kam mit seiner Kuh hinten stellenweise nicht hinterher... In Ortschaften wir einem Teiweise von Kindern und Jugendlichen freundlich zugewunken
20.30 - Muffel hat keine Zündung mehr... Rechts ran, Pinkelpause, kleinen Happen Snack einwerfen während Muffel seine Zündkerze wechselt.
20.40 - Weiterfahrt
20.45 - wir werden immer langsamer... Von hinten sieht es aus als ob Muffel Rodeo auf seiner Emme reitet... Wieder rechts ran und schrauben - LIMA tot... Matthew und Muffel tauschen die Batterien - so kann er in der Mitte ohne Licht weiterfahren
21.30 - Es kann weitergehen, ich übernehme die Führung - laut Navi sind es noch 26 Kilometer. Wir erreichen einen bei aufziehendem Nebel einen mit zerbrochenen Betonplatten ausgelegten Platz. Laternen werfen ein mattes orangeschimmerndes Licht, ein paar verfallene aber noch bewohnte Wohnblocks stehen im Hintergrund. Das Navi sagt : Sie haben ihr Ziel erreicht.

Was nun - Lorchen breitet die Karte auf meinem Mopped aus und wir beraten. Dann fällt Matthew ein das er in seinem Handy mit Navifunktion die Koordinaten vom Campingplatz gespeichert hat. Also baue ich mein Navi schnell ab und stecke sein Handy in meine Halterung - demnach sind es noch 4,5 Kilometer. Inzwischen ist es fast komplett dunkel, der Nebel lässt die Sichtweite teilweise unter einen Meter sinken, die "Straßen" würden in Deutschland teilweise nur noch als schlechte Feldwege durchgehen.
22.20 - das Navi sagt wir sind da. Ein Schlagbaum, fahles Laternenlicht und ein paar Gebäude - sehr gespenstische und merkwürdige Stimmung an diesem geschichtsträchtigen Ort.
Dann zum Hotel, Lorchen checkt ein und wir lassen uns zeigen wo wir campen können. Moppeds abrödeln, Zelte im Dunkeln aufbauen.
Dann gibt es Dosenbier und Maultaschen - gegen 2.00 Uhr verschwinden wir in die Zelte.
Wir haben es geschafft und sind da ! Welch eine Anreise!
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