4 Wochen war der Oldie krank ....

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4 Wochen war der Oldie krank ....

Beitragvon omacsteyr » 26. September 2011 15:39

... jetzt lacht er wieder gottseidank!

So schnell kann es gehen: Probefahrt mit meinem 1967er Sunbeam Alpine, plötzlich spinnt die Hydraulik der Kupplung. Wagen kann gerade noch am Wegrand abgestellt werden. Nach vorne geht es zu einem Bauernhof, nach hinten ein langezogener Berghang nach unten. Natürlich will man das Auto nicht unbedingt in einer so exponierten Lage stehen lassen, sollte da die Handbremse locker machen, dann geht es einige 100 Meter bergab. Also was tun ...

1) Etwas unter die Räder keilen, damit sich das gute Stück nicht selbstständig machen kann, und versuchen per Mobiltelephon Hilfe zu holen?
NEIN, natürlich nicht ...

2) Sich einbilden, den Wagen über die kurze Hügelkuppe zu schieben, und dann langsam in Richtung Bauernhof rollen?
JA genauso, wird es gemacht .... warum warten bis wer kommt. :stupid:

Na ja, es kam wie es kommen musste ... Auto fängt zu rollen an, lässt sich nicht mehr anhalten, und rollt genüsslich in eine Begrenzungsmauer aus Beton ... :wall:

Fazit:
Scheinwerferring total zerstört
Scheinwerfereinsatz komplett hinüber
Kotflügel sieht aus wie eine moderne Metallplastik
Stosstange ins Blech hineingedrückt

Bild

Wie ich mit es mit dem Wagen dann doch noch nach Hause geschafft habe, begreife ich bis heute nicht ganz. Der Kotflügel war so verformt, dass er bei jedem Lenkradeinschlag am Reifen radiert hat, also alle paar 100 Meter wieder raus aus dem Auto und den Kotflügel mit Hilfe des zweckentfrendeten Wagenhebers wieder soweit rausbiegen, dass es wieder ein bisschen zum Fahren ging.

Na ja. am Bande zuhause dann zunächst die erste Reaktion "UIch verkauf die ganze Sch.....e - Nach ca. 10 Tassen Kaffee dann die ersten Recherchen im Internet, wo man denn die zerstörten Teile wieder bekommen könnte.

Drei Tage drauf dann Besichtigung durch einen Clubkollegen, der für Oldies "goldene Hände" hat. Tags drauf dann Abtransport per Huckepack.

In der Werkstatt des Kollegen dann genauere Schadensfeststellung. Gottseidank Rahmen nicht verzogen, der linke Kotflügel allerdings satte 8 cm kürzer. Frontblech massich geknickt und deformiert. Stosstange ebenfalls noch intakt, lediglich die Haltewinkel sind hinüber.
Na ja. machen wir es kurz. Dieser Spezialist schaffte es tatsächlich den ganzen Blechsalat wieder geradezuziehen, lediglich an den Kanten wo der Scheinwerfer aufsitzt kam etwas Zinn zum Einsatz, aber sonst keinerlei Spachtelmasse oder ähnliches.
Na ja, dann ab zum Lackierer.
Und heute nach 4 Wochen habe ich ihn wieder bekommen.

Bild

Die Stosstange und der Schweinwerferzierring müssen noch montiert werden, aber so sieht er ja schon wieder gut aus.

Ich weiss nur, heute abend werden es ein paar kühle :bia: werden ....

Fazit des Ganzen: Selbstverschuldet durch Blödheit, oder vielleicht auch Panik ... hier wäre einmal kräftig denken und Warten auf Hilfe besser gewesen ... Nun gut, jetzt, nach 4 Wochen der ständigen Frage "Hoffentlich bringt er das wieder hin" und einiges an Euronen leichter (man gönnt sich ja sonst nichts ... :oops: ) bin ich wohl (zumindest theoretisch) klüger geworden.

Hätte wohl damals an den den Satz aus der Betriebsanleitung meiner ES 150 erinnern sollen "Machen Sie erst eine Zigarettenpause und denken Sie scharf nach." Aber gut, aus solchen Fehlern lernt man.

lg Andy
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Re: 4 Wochen war der Oldie krank ....

Beitragvon MZ-Chopper » 26. September 2011 16:48

fein isser wieder geworden, aber was wurde aus der zickigen kupplung?
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Re: 4 Wochen war der Oldie krank ....

Beitragvon UHEF » 26. September 2011 18:57

Den hat er erst mal verdrängt! :D
Ich meinen undichten Zylinderkopf auch. 2 lange Touren am WE war der mal wieder O.K., heute nur zum Baumarkt :( :( :(
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Re: 4 Wochen war der Oldie krank ....

Beitragvon trabimotorrad » 26. September 2011 19:44

ich hatte vor Jahren mal die Gelegenheit, einem RICHTIGEN Karosserie-Flaschner (lein BlechteileTAUSCHER) ein paar Tage lang bei seiner Arbeit zu zu schauen. Das SIND Künstler. Die wissen, wo man mit dem Hammer hinhaut, das die Beulen rausgehen.
Leider ist dieses Handwerk aus Kostengründen ausgestorben, aber wie uns Andy seh anschaulich zeigte, gibt es doch noch ein paar Meister ihres Faches :D
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Re: 4 Wochen war der Oldie krank ....

Beitragvon UHEF » 26. September 2011 19:55

trabimotorrad hat geschrieben:ich hatte vor Jahren mal die Gelegenheit, einem RICHTIGEN Karosserie-Flaschner (lein BlechteileTAUSCHER) ein paar Tage lang bei seiner Arbeit zu zu schauen. Das SIND Künstler. Die wissen, wo man mit dem Hammer hinhaut, das die Beulen rausgehen.
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Re: 4 Wochen war der Oldie krank ....

Beitragvon omacsteyr » 27. September 2011 07:10

MZ-Chopper hat geschrieben:fein isser wieder geworden, aber was wurde aus der zickigen kupplung?

Na ja, die geht auch schon wieder ...

Grund des Versagens: Im Zuge der damaligen Restaurierung habe natürlich auch den Geberzylinder der Bremshydraulik auf ein "Neuteil" aus England getauscht ...

Im Zuge der jetzigen Revision, warum denn die Kupplung gar so gezickt hat, hat sich herausgestellt, dass der sogenannte "Neuteil" ein überholtes Ding war, in dem zu allem Überdruss ein unpassender (um 1/32" zu kleiner) Dichtring eingebaut wurde - na ja einige Zeit funktioniert das ja, weil der Ring beim ersten Kontakt mit dem hydrauliköl ja etwas aufquillt und die Dichtlippe das irgendwie noch ausgleicht, aber irgendwann macht sich das ganze doch bemerkbar, und das Hydrauliköl kann keinen Druck mehr aufbauen .... :evil:
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Re: 4 Wochen war der Oldie krank ....

Beitragvon TS-Jens » 27. September 2011 08:47

trabimotorrad hat geschrieben:Leider ist dieses Handwerk aus Kostengründen ausgestorben, aber wie uns Andy seh anschaulich zeigte, gibt es doch noch ein paar Meister ihres Faches :D


In meinem Lehrbetrieb arbeitet noch heute ein italiener, der ist auch so ein Blechfigaro.

Der redet mit dem Blech und wenn ich meine alles wäre gut und glatt streicht er nur einmal drüber und weiß exakt wo noch Arbeitsbedarf besteht.
Karosseriearbeiten würde ich nur dort erledigen lassen, ich habe 3,5 Jahre dort mitbekommen wie der Mann arbeitet, und nie war nachher daran etwas auszusetzen.
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