Ich hab da zufällig ...

... ein passendes Messdiagramm zur Erklärung parat.
REG-INI.JPG
An einen konventionell arbeitenden elektronischen Regler wurde an 61/D+ eine langsam ansteigende Spannung angelegt,
so, als ob der Generator beginnt, Spannung zu erzeugen.
Damit der Vorgang sich aufschaukelt, muss an DF eine Spannung wirksam werden, die einen Feldstrom und damit eine
weiter wachsende Spannung erzeugt. Soweit zum allseits bekannten Prinzip der Selbsterregung.
Im Diagramm sieht man, dass erst ab etwa 0,7V an D+ der elektronische Regler in der Lage ist, die Spannung an der Feldspule DF
zu erhöhen. Vorher fehlte ihm ja selbst die Betriebsspannung zum Arbeiten. Ab diesem Punkt setzt aber die Selbsterregung ein,
der Generator erzeugt mehr Spannung, der Regler wird besser versorgt und kann mehr Strom in DF schicken.
Hängt jetzt an 61/D+ von Anfang an eine Scheinwerferlampe dran, dann wird die durch den remanenten Magnetismus erzeugte
Spannung durch die bereits dran hängende Last der Birne (

) stark verkleinert, man muss die Drehzahl kräftig
erhöhen, dass man mit Birne auf die 0,7V kommt, so dass der Regler überhaupt mithelfen kann, den Feldstrom an DF zu
vergrößern.
Da beim mechanischen Regler der Reglerkontakt am Anfang geschlossen ist, würde die DF-Kurve deckungsgleich zur 61/D+ Kurve
sein, denn die Spannungen sind ja durch den geschlossenen Kontakt identisch. Die Selbsterregung kann, nur leicht gebremst durch die
Last, praktisch aus dem Nullpunkt heraus erfolgen.
Soweit die Erklärung für den verzögerten Beginn der LiMa-Arbeit. Im Übrigen ist das auch die Ursache, weshalb bei den meisten
elektronischen Reglern ein Anschieben nicht möglich ist, weil man mit der Zündspule als Last an der 61 nicht über die magischen
0,7V kommt. Deshalb ist beim Betrieb des elektronischen Reglers die Relaisschaltung sinnvoll, die die Lampe erst zuschaltet, wenn die
Selbsterregung erfolgreich vonstatten gegangen ist.
Gruß
Lothar
PS:
Die "blaue" Spannungsdifferenz Uces ist der Spannungsabfall über dem Endstufentransistor im elektronischen Regler,
er beträgt, je nach Stromaufkommen, einige 100mV.
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MZ500R/92, ETZ150/88, ES175-2/72, ES150-1/70, ES150/65, ES150/63, RT125-0/52