Hallo!
Ich habe mal diesen Thread hier wieder hervorgekramt.
Auch wenn auf diesem Thema bis zum „Erbrechen“ bereits herum geritten wurde – und scheinbar keine schlussendlich befriedigenden Lösungen gefunden worden sind – möchte ich es nochmals aufgreifen.
Auch wenn ich für meine, zugegebenermaßen, etwas „merkwürdige“ Betrachtungsweise möglicherweise ausgelacht, gesteinigt oder für vollendens verblödet abgestempelt werden könnte.
Vorweg noch dies. Ich bin hier der „Neue“, obwohl ich schon ganz schön alt bin.
Ich habe seit 2 Wochen eine ehemals 150er (aus Erstbesitz) mit dem 10,5 kW Motor, die aber vom Vorbesitzer auf 125 ccm (ohne Drosselkit – also offen!) umgebaut wurde. Bzw. hat eine Werkstatt das erledigt. Der ältere Herr fuhr, ebenso wie ich jetzt, mit der so genannten „AltHerrenRegelung“, sprich Klasse III vor April 1980.
Deswegen der Umbau.
Nur am Rande bemerkt: im letzten TÜV-Bericht steht: „ungewöhnlich gepflegt erhaltener Originalzustand“. Das war für mich mit ein wichtiger Kaufgrund, denn ich mag keine „Bastelbuden“. Ich meine damit Maschinen die von mehr oder minder unreifen „Kindern“ auf Teufel komm raus verbastelt, verschlimmbessert, worden sind.
Davon gibt es mehr als genug am Markt, ebenso verheizte Buden.
Nein, ich bin ein Originalitäts-Fanatiker. (Selbsteinsicht ist doch was Gutes, ne …)
Abgesehen davon dass sie ROT ist. Ich wollte nämlich eine rote ETZ, obwohl hier irgendwo zu lesen war, die grünen sollen besonders sparsam im Verbrauch sein ...
Alle meine 7 Ladas sind originaler als sie je das Herstellerwerk verlassen haben.
Unter anderem auch ein richtiges und henkelfreies (!) Lada Samara Cabriolet, vollwertiger 4-Sitzer und ein Lada (Shiguli) 2102 Kombi in werksneuem Zustand. Nur mal so am Rande bemerkt.
Die Maschine hat, da vorher der 10,5 kW Motor drin war, richtigerweise also der Zylinder nebst Kolben, 15er Ritzel drauf. Habe ich auch nachkontrolliert. Dazu Bing-Vergaser, elektronische Zündanlage, Scheibenbremse, etc., neue Pneumant-Reifen, kein übermässiger Druck aus der Öleinfüllöffnung, runde 17.000 km, und obwohl älterer Herr: – wohl keine „Schleicher-Maschine“, da Krümmer etwas goldig-bläulich verfärbt … Alles Paletti. Auch Zündzeitpunkt, Kompression, Kerzenbild, alles passt. Also die üblichen Verdächtigen könnt man wohl alles ausschliessen. Allerdings einen Nachbauauspuff, in Folge eines Sturzes. Den zerschrammten originalen Auspuff hab ich mit dazu bekommen.
So – nun bin ich, trotz der momentan recht unwirtlichen Jahreszeit natürlich schon mal „probegeritten“. Bei trockner Strasse, ohne Schnee und Matsch, aber einmal bei -8° C, das andere Mal bei etwa +5°C. Beide Male so um die 15 km erst mal. (Schnee, und damit auch Salz, hat sie noch nie abbekommen und das soll auch so bleiben!)
Au haua – 28 Jahre nicht mehr Motorrad gefahren – das merkte ich aber … Langsam wird es aber wieder besser, denn so etwas verlernt man ja eigentlich nicht.
Ja – ich will es einfach noch mal – bevor ich es gar nicht mehr kann … Nein, mich alten Opa sticht nicht der Hafer, aber es zwackt da und dort schon mal ein Zipperlein.
Um auf den Punkt zu kommen – es ist das selbe Theater wie es hier oft berichtet wurde und man es auch immer wieder in den Weiten des Internet fast überall lesen kann – im 5. Gang geht das Teil gnadenlos „in die Knie“. Bis einschliesslich des 4. Ganges geht die Post nur so ab, es ist eine wahre Freude. Aber der 5.?! Vergiss es!
Ok, ich wiege ca. 110 kg und bin ein „Sitzriese“. Will heissen, ich habe etwas zu kurze Dackelbeine – die hab ich mir wohl schon abgelaufen – dafür sitze ich dennoch hochauf, ca. wie ein 1,90 bis 1,95 Meter-Mann. Auch mit Schiebedachautos habe ich deswegen des Öfteren so meine liebe Not.
Ich bin somit wohl ein Vertreter derer mit einem cw-Wert einer DDR-Schrankwand.
Nun habe ich, wie bereits gesagt, im Netz rauf und runter gelesen, viele Meinungen und Ratschläge dazu kennen gelernt und aber auch festgestellt – eine richtig befriedigende Lösung hat wohl noch keiner gefunden. Zumal einige MZ-Freunde auch nicht Mühen, geschweige denn Kosten (!), gescheut haben um dem Übel beizukommen.
Selbst 14er Ritzel haben offenbar nichts geholfen.
Nun habe ich eine ganz andere, vielleicht völlig konträre Idee.
Vorher muss ich aber sagen, dass es für mich völlig indiskutabel ist z. B. heimlich einen 150er Zylinder wieder draufzubasteln. Den habe ich zwar auch mit der Maschine mitbekommen, aber das kann ich mir nicht erlauben. Gleich nebenan ist Mecklenburg-Vorpommern. Da möchte ich besonders viel mit der ETZ hinfahren. Und die Sherriff’s dort sind ebenso wenig auf der Wurstsuppe daher geschwommen, wie die im „Westen“. Hinten am Zylinder steht mit erhaben aufgegossenen Zahlen der wirkliche Inhalt, also 125 ccm oder 150 ccm deutlich drauf. Und das wissen auch die Jungs! Ganz dumm sind die ja nun auch nicht.
Und da ich ein Transportunternehmen besitze und leite, daher kann ich mir ganz besonders nicht solche Schnitzer erlauben. Meine Mitarbeiter würden vor Lachen quer über den Tisch liegen, wenn sie mitbekommen dass man dem „Alten“ den Lappen abgenommen hat, weil er ohne ausreichenden Führerschein mit der Etze rumgegurkt ist. Ausserdem fahre ich auch selbst noch LKW. Also, diese Nummer geht nun mal ganz und gar nicht. Einen grossen Schein mache ich aber auch nicht (mehr). Punktum, basta!
Zurück aber zu meiner Idee. Ich habe mir das Geschwindigkeits- Drehzahldiagramm mal vorgenommen.
Hier mit drin:
http://pic.mz-forum.com/harald/ETZ125/1 ... T_S086.jpgIch gehe wohl recht in der Annahme, dass ich zu Grunde legen darf, dass die 10,5 kW-Maschine in diesem Diagramm mit 15er Ritzel und die 9 kW Maschine mit 16er Ritzel rollt?
Wenn dem so ist, dann meine Idee: Da bis zum einschliesslich 4. Gang die Post nur so abgeht, warum dann nicht statt des 15er Ritzel ein 16er Ritzel montieren? Aus den Fehlerbeschreibungen anderer umgebauter Fahrzeuge, also von 150 ccm auf 125 ccm, konnte ich entnehmen, dass bei denen bis einschliesslich 4 Gang keine Klagen auftraten, aber eben immer im 5. Gang. Offenbar waren diese Fahrzeugeigner, trotz des 16er Ritzels auf ihrer jetzt-125 ccm-Etz wohl zufrieden, abgesehen vom 5. Gang.
Das würde bedeuten, zur Folge haben, dass man dann mit dem 16er Ritzel zwar womöglich ein klein wenig weniger Beschleunigung in den unteren Gängen hätte, dafür aber die Endgeschwindigkeit im 4. Gang um ca. 7 km/h höher läge. Und somit der 5. Gang völlig vernachlässigt werden könnte.
Ok, in dem Diagramm – das sind jetzt beides die 150 ccm Motoren und kein 125er, doch annähernde Werte dürfte ich doch wohl annehmen / voraussetzen?
Wenn ich mir das Diagramm so anschaue, dann müsste ich bei der 10,5 kW-Maschine, mit dem 15er Ritzel, den Motor für einen einigermassen vernünftigen Zugkraftanschluss beim Schalten vom 4. in den 5. Gang auf schon ca. 7.500 U/min hochziehen?
(Mir geht es jetzt um die Feststellung der notwenigen Drehzahlen. Schaltpause mit inbegriffen/berücksichtigt.)
Bei der 9 kW-Maschine, mit 16er Ritzel, fahre ich aber bei einer Drehzahl von 7.000 U/min bereits 100 km/h, bei ca. 6.500 U/min noch runde 94 km/h. Und diese 94 km/h dann wohl relativ mühelos. Mit 15er Ritzel und 10,5 kW hingegen wäre ich bei ca. 6.500 U/min bei rund 100 km/h. Hab aber keine 10,5 kW.
Also könnt ich doch, mit 125 ccm und 16er Ritzel, den 5. Gang dort lassen wo er ist. Nämlich ganz weit hinten. Und mich auf den 4. Gang beschränken, dafür aber angemessen zuverlässig vorankommen, ohne die Maschine zum Teufel zu reiten?
Mir geht es nicht darum die 100 km/h und/oder mehr auf Teufel komm raus „knacken“ zu wollen. Ich möchte vielmehr, dass ich, trotz des kleineren Motors, zuverlässig und sicher im Bereich von 80 bis 95 km/h auf der Land-, Bundes- und Autostrasse gefahrlos mitschwimmen kann, ohne insbesondere LKW-Fahrer (die wenigstens LKW fahren Strich 60 auf der Bundesstrasse!) an den Rand des Wahnsinns zu treiben.
Ich möchte jetzt hier einmal fragen, ob ich mit meinen Gedanken völlig für quer liege? Ob ich astronomische Verbräuche erreichen würde? Obwohl ich eher der Ansicht bin, dass ein sich im 5. Gang bei 80-85 km/h dahin quälender Motor weitaus mehr Sprit genehmigen dürfte!
Ob ich auf Dauer den Motor „schaffen“ täte, wenn ich ständig im Bereich 6.000 U/min, 6.500 U/min, oder wenn ich echt mal 100 km/h fahren will, dann eben 7.000 U/min, unterwegs wäre? Immerhin ist es ein Zweitakter. Und die sollen bekanntermassen ja drehen …
Ausserdem bewegt sie sich dann in einem vernünftigen Bereich des Drehmoments.
Ich stelle diese Fragen hier ganz bewusst an die Leute, die von und mit 2-Taktern sicherlich weitaus mehr Ahnung haben dürften als ich. Und zuzugeben dies nicht zu wissen, da breche ich mir keinen Zacken aus der Krone. Beim Lada, insbesondere Samara, da kenn ich alles aus dem eff eff, da weiss ich oftmals nach wenigen Worten der Fehlerbeschreibung sofort und treffsicher was die Ursache ist.
Drum – Schuster bleib bei Deinen Leisten … oder schaue zur Not in die „gelben Seiten“.
Die Idee zu meinen Gedanken ist mir auch dadurch gekommen, dass ich in meinem Betrieb u. a. 2 baugleiche Transporter habe. Der eine Transporter mit „Anhängerübersetzung“, der andere Transporter mit „Überlandachse“. Beide müssen hin und wieder ein und denselben Anhänger ziehen. Bei beiden Fahrzeugen liegt der achsübersetzungsbedingte Drehzahlunterschied bei 250 U/min. Ok, das sind beides keine 2-Takter, das sind Diesel! Aber dennoch. Der mit der „Überlandachse“ muss mit dem Anhänger dran eben hauptsächlich im 5. und nicht im 6. Gang fahren, wie sein Kollege mit der Anhängerübersetzung. Die Verbrauchswerte und die erzielten Marschgeschwindigkeiten sind am Ende im Grossen und Ganzen die Selben.
So – und nun seit Ihr dran.
Sorry, dass ich soviel geschrieben habe …
Ich bin gespannt auf die Reaktionen – und mach schon mal den Hosenboden frei für die „Prügel“
Gruss, Friedel
(Verfahrensfehler hier bitte ich zu entschuldigen - ich muss mich erst in diesem Forum hier zurecht finden. Ich hab ja selber auch ein Forum - für Lada ..., aber das ist etwas anders angelegt)
MZ Typ/Baujahr, MZ Typ/Baujahr, ...