Nachdem wir vor der Rückfahrt aus Lehesten noch gut eine Stunde über einer defekten Zündanlage gehangen haben, kann ich jetzt Lothar (bei Interesse) endlich eine defekte Zündspule zur Verfügung stellen...

Der Fehler (am ETZ-Gespann von Ollipa/Michael)) zeigte sich dubios:
Zündfunke an der Kerze vorhanden, Kerze feucht nach einigen Kickversuchen, Zündzeitpunkt passte, Kompression vorhanden...
Hm....

Erst nach dem Anfassen der Zündspule (sie war heiß) kamen wir auf die Ursache: vermutlich Zündspule defekt. Nach dem Austausch mit meiner 12V-Spule aus der TS war nach zweimal kicken die Freude groß - ETZ läuft.

Nun habe ich mir daheim die defekte Spule und zwei weitere aus meinem Fundus zur Brust genommen.
(siehe Bild unten von links nach rechts)
1. Die defekte (vermutlich Nachbau-Zündspule)
2. Eine Originale (Aufschrift DDR/RDA)
3. Eine mit russischen Aufdruck
Könnte man den Defekt der Spule messtechnisch erfassen ?
Ergebnis:
Nein, die Werte aller Zündspulen streuen recht stark (siehe Bild gaanz unten). Die reine Widerstandsmessung von Primär- und Sekundärwicklung zeigen keine Auffälligkeiten zwischen den beiden heilen und der defekten Spule. Die Hauptinduktivität ist stark frequenzabhängig, Werte mit handelsüblichen L-Messgeräten, die bei 1 kHz messen zeigen im Extremfall 100% weniger an als meine Messungen bei 100 Hz (die Arbeitsfrequenz im Möp liegt etwa zwischen 17 Hz und 100 Hz).
Einzig der Test mit einer Funkenstrecke (siehe auch Lothars Kompendium) offenbart den Fehler:
Während bei den intakten Spulen der Kontaktabstand auf über 2mm vergrößert werden kann, ohne das der Zündfunke ausbleibt ist bei der defekten Spule schon bei unter 1 mm Schluß - aber natürlich funkt sie (mit nicht erkennbarer, verminderter Energie) bei 0,4mm noch einwandfrei...

Gruß Harald