Nachdem ich meine Räder gereinigt, poliert und neu eingespeicht habe, mußten nun die neuen NQ-Reifen auf die Felgen.
Angefangen habe ich mit dem Hinterad (110/80-16 auf Felge 2,15x16). Zuerst Talkum (Babypuder) in den Reifen verteilt, dann Reifen und Felge mit Reifenmontagepaste eingeschmiert und die erste Seite des Reifens ging problemlos auf die Felge (Laufrichtung und Farbpunkt, der gehört zum Ventil, beachten!). Den Schlauch ebenfals mit Puder eingerieben und nun hätte ich mir schlanke Finger gewünscht. Irgendwie war dann der Schlauch drin. Etwas Luft drauf, damit sich der Schlauch gleichmäßig verteilt, danach habe ich das Ventil entfernt.
Nochmals Montagepaste auf Felge und Reifen und ran an die zweite Seite. Begonnen wird gegenüber von dem Ventil.
Bei 2/3 des Reifen war Schluss mit Lustig, nicht ging mehr!

Dann bin ich auch noch mit dem Montierhebel abgeruscht und hatte einen Kratzer in der frisch polierten Felge.

Jetzt war erstmal Pause angesagt. Als nächstes kamen die Montierhebel in die Kiste (ohne Felgenschoner wird das nichts).

Ich erinnerte mich an ein Bund Rührhölzer (150x25x4 mm) für Farben, die im Keller schlummerten.

Das Hinterad habe ich erstmal zur Seite gestellt und die gleiche Prozedur mit dem Vorderrad (90/90-18 auf Felge 1,85x18) begonnen.
Die Montierhebel aus Holz waren eine gute Idee. Wenn man zuviel Kraft aufwendet, fängt es an zu Knacken. Man ist gezwungen, jeden Millimeter des Reifens im Tiefbett auszunutzen. Gelegentlichen Zusammendrücken und Aufschlagen des Reifens auf die Arbeitsplatte hilft ungemein.
Und er war drauf!

Nun den Schlauch auf richtigen Sitz kontrollieren, er klemmt sich gerne am Ventil zwischen den Reifen und Felge. Etwas Luft drauf und den Reifen rundherum auf die Arbeitsplatte schlagen, bis der Kontrollrand gleichmäßig sitzt. Gegebenenfalls mehrmals Luft aufblasen und ablassen (ca. 3-3,5 bar). Zwischendurch das Ventil bei geringem Luftdruck leicht eindrücken, damit die eventuell vorhandene Luft zwischen Schlauch und Reifen/Felge entweichen kann. Zum Schluß auf 2 bar aufpumpen/ablassen. Am nächsten Tag auf den richtigen Reifendruck bringen.
Was mit dem Vorderrad geht, muß auch mit dem Hinterrad gehen.

Es geht auch, nur es ist sehr viel schwerer. Durch den breiten Reifen ist das Zusammendrücken zur Gewinnung der der nötigen Luft zum Aufziehen recht mühselig. Bei dem 110/80-16 er kommt man an die Grenzen des Machbaren.
Der Lohn der schweißtreibenden Arbeit:

PS: Eine Panne möchte ich mit den Reifen nicht haben. Ich glaube nicht, das man die von Hand wieder runterkriegt.
