RT125 qualmt, ruckelt und patscht ERLEDIGT MIT ANLEITUNG

Motor, Antrieb, Vergaser, Getriebe.

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RT125 qualmt, ruckelt und patscht ERLEDIGT MIT ANLEITUNG

Beitragvon Lievia » 23. August 2013 09:31

Hallo,

ich habe mir von einem älteren Herren eine RT 125-3 gekauft. Er hatte sie 2001 neu aufgebaut. Kolben/Zylinder = 150 ccm. Hauptdüse kann ich nicht mehr erkennen. Kann aber schon größer sein als drauf steht, da er die Düse immer mit so einem kleinen Bohrer "sauber" gemacht hat. Zündkerzenfarbe: rehbraun - nach langer Fahrt mit 80 auf der Landstraße. Kein Stadtverkehr.

Problem:

Beim Kauf qualmte Das Motorrad sehr. Ich habe es auf das fette Gemisch vom Vorbesitzer geschoben.Er meinte lieber mehr Öl rein als zu wenig. Mit dem Fahren ließ das Qualmen immer mehr nach. Bei gleichem Kraftstoff. Gut der Auspuff brennt sich frei und sie wird mal richtig warm. Auf gerader Strecke wurde es immer besser aber im Stadtverkehr ging es garnicht. Alles blau.

Vermutung Simmerring. Ölstand überprüft = zu wenig Öl drinnen, obwohl beim Kauf nachgefüllt.

Test: Neues Benzin angemischt (1:30) und Getriebeöl aufgefüllt. Nächsten Tag zur Arbeit und sie qualmte wieder wie verrückt.

Reparatur:

Kupplungsdeckel abgeschraubt - Primärkette kaputt (Hülsen lösten sich auf). Ich habe das Lager aus dem Motor gezogen und dann den Simmerring dahinter rausgenommen. Auf diesem Stand noch TGL... und hatte gegenüber dem neuen Simmerring einen 0,6 mm größeren Durchmesser (innen). Also verschlissen.

Der Simmerring dahinter saß in einer Art dicken Aluscheibe. Diese lag einfach nur lose da drinnen.

Aufbau vom Primärritzel zur Kurbelwelle: Lager 6303-C3 > Simmerring in Aluscheibe > ein speziell geformtes Blech (sieht aus wie ein X mit einem Loch in der Mitte) > zweites Kurbelwellenlager und weiter konnte ich nicht gucken

Wie dichtet nun der Simmerring außen ab. Er sitzt in dieser Aluscheibe und da ist außen keine Abdichtung. Das Öl kann also außen zwischen Motorgehäuse und Aluscheibe durchwandern. Fehlt da etwas? Beim Zusammenbau habe ich daraufe geachtet, dass das äußere KW-Lager diese Aluscheibe gegen das innere KW-Lager drückt (inklusive X-Blech).

Ich habe den Motor nicht gespalten. Nur Lager raus und Simmerring gewechselt.

Ergebnis: Sie qualmt weniger. Ölverlust besteht weiterhin jedoch geringer und der Qualm im Stadtverkehr stört weiterhin. Gerade an Ampeln. Wenn ich losfahre, halten die Autos großen Abstand hinter mir.

Wie sieht das Ganze auf der anderen Seite aus? Laut Explosionszeichungen wird das rechte KW-Lager (Lichtmaschine) vom Gemisch geschmiert und dort kein Motorenöl hinkommt. Stimmt das? Ich weiß, dass es bei Simson (Habicht) Ölbohrungen gab und der Simmerring somit zwischen Kurbelwelle und KW-Lager Lichtmaschine sitzt. Hier sitzt er außen, oder?

Das Öl wird definitiv verbrannt. Einen Ölverlust nach außen kann ich ausschließen.

----------------------------------

Beim Beschleunigen im vierten Gang ab 3/4 Gasstellung, kommt es zum ruckeln und patschen. Ich habe schon gelesen, dass eventuelle ein Kabel bei der Lichtmaschine eingeklemmt sein kann. Ich werde dies noch prüfen (lockere Kabel). Ich will erstmal das Ölproblem in den Griff bekommen. Vielleicht hängt das auch damit zusammen.
Zuletzt geändert von Lievia am 30. August 2013 08:50, insgesamt 3-mal geändert.

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Re: RT125 qualmt, RT125 ruckelt und patscht

Beitragvon Martin H. » 23. August 2013 11:00

Du findest einige Infos unter www.miraculis.de . Dabei kannst Du Dich auch an der Reparaturanleitung der kleinen ES-Modelle orientieren, da diese der RT recht ähnlich sind.
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Re: RT125 qualmt, RT125 ruckelt und patscht

Beitragvon two-stroke » 23. August 2013 13:34

Ich fahre meine /3 im Moment wieder mit einer 85er Düse und die Teillastnadel in der 4. Kerbe (Mischung 1/33 Mineralöl), weil ich gerade einen neuen Kolbenring einfahre. Im Vergleich zur 80er und Nadel in 3. Kerbe qualmt sie im unteren und mittleren Bereich auch im warmen Zustand, was sie vorher nicht gemacht hatte.

Das sind die empfohlenen Einstellungen der /3 (Runschiebervergaser):

Hauptdüse 80 (zum Einfahren 85)
Leerlaufdüse 35
Nadeldüse 67
Teillastnadel in 3. Raste von oben

Es schadet auch nicht, den Luftfilter mal gründlich durchzuspülen. Die Hauptdüse würde ich auf jeden Fall tauschen, wenn da mit einem Bohrer "gereinigt" wurde.
Wie riechen denn die Abgase? Zweitaktöl schnuppert ganz anders als Motoröl.

Gruß Ralf

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Re: RT125 qualmt, RT125 ruckelt und patscht

Beitragvon highmichl » 23. August 2013 13:51

Hallo Lievia,

Das gleiche Problem mit dem Qualm im Stadtverkehr hatte ich auch, zwar am Berlinroller aber ist ja der gleiche Motor wie RT/3

Die Aluscheibe war bei mir ebenfalls lose und ich hab ca 100ml Öl auf 100km verbraucht

Ich hab dann meinem Motor zwar komplett zerlegt um den Fehler zu finden aber Schuld ist die lose Scheibe gewesen,

Habe diese mit Nem Kleber für Kugellagersitze eingeklebt, seit dem alles wieder sauber

Ich würde dir empfehlen die anderen Wedis auch zu tauschen

Gruß Michl

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Re: RT125 qualmt, RT125 ruckelt und patscht

Beitragvon Lievia » 23. August 2013 14:35

Vielen Dank für die Antworten.

Der Verbauch an Getriebeöl ist bei mir ähnlich. Das wird es dann wohl sein. Eine kaputte Mitteldichtung (falls eine vorhanden ist) kann ich ausschließen. Ich habe die Öleinfüllschraube mit Fitwasser abgepinselt bei laufendem Motor und ich hätte behauptet, dass sich dort Bläschen bilden müssten, wenn der Kolben Gas ins Getriebe drückt.

Bei Vollgas nach einem Kilometer kein Qualm mehr. Fahre ich langsamer blöckert sie sich langsam zu. Also gerade im unteren Drehzahlbereich.

Ich bin mal ohne Luftfilter gefahren um einen verdreckten Luftfilter auszuschließen. Dies hat keinen Unterschied gemacht.

Liegt der Simmerring auf der Lichtmaschinenseite außen oder innen vom Kurbelwellenlager? Sind dort Ölbohrungen wie bei Simson vorgesehen, so dass dort das Lager vom Getriebe geschmiert wird oder vom Gemisch?

Simmerring Kurbelwelle links sowie das Lager! sind neu :cry:

Ich würde in diesem Fall einen größeren Simmerring bestellen. Das Lager hat die Maße 17x47x14. Ich würde einen Simmerring 17x47x10 bestellen. Ich hätte Angst, dass ich die Aluscheibe nicht mehr herausbekomme, wenn ich sie einklebe.

Thema Patschen:

Kabel waren auf der Lichtmaschinenseite nicht eingeklemmt. Trotzdem kam es beim Fahren in höheren Drehzahlen und Vollgas zum "Patschen". Dadurch, dass der Luftfilter ab war, konnte man etwas sehen, wie es aus dem Vergaser rauskam. (so eine helle Wolke) Immer wenn sie gepatscht hat. Ob dies nun eine Rückzündung ist, weiß ich nicht. Wer kennt diesen Effekt und wodurch kommt das?

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Re: RT125 qualmt, RT125 ruckelt und patscht

Beitragvon two-stroke » 23. August 2013 15:43

Der originale Aufbau ist:

kw.png


21 Lager
22 Ausgleichsscheibe
23 Dichkappe
24 Radialdichtring
25 Dichtung zur Dichtkappe
26 Distanzring
27 Radialdichtring
28 Scheibenfeder
29 Kettenrad
30 Federscheibe
31 Mutter

Rechts wird nur vom Gemisch geschmiert und links wird das innere Lager vom Gemisch und das äussere Lager vom Getriebeöl geschmiert. Dieses liegt mit der linken Seite "frei im Getriebeöl".

Das mit dem Patschen wundert mich etwas. Ist eigentlich ein Symptom für ein zu mageres Benzin-Luft-Gemisch. Das passt irgendwie nicht zu dem vielen Rauch. Da die Maschine 80 km/h läuft, kann die Zündung ja nicht so extrem verstellt sein.

Mal sehen, was die anderen dazu meinen.

Gruß Ralf

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Re: RT125 qualmt, RT125 ruckelt und patscht

Beitragvon Lievia » 27. August 2013 13:39

Ich habe eben folgendes gelesen:

Unter Punkt: 2.1.7 Vergaser, Filter mit Ansauggeräuschdämpfer und Kraftstoffhahn steht

... Ohne Filter ist die Vergasereinstellung zu arm und verursacht Überhitzungen. Unter Umständen kann sogar der Motor festgehen...

Das kann also die Ursache für die sehr häufigen Fehlzündungen gewesen sein. Also ein zu armes Gemisch kann dann schon stimmen.

Ich habe nun einen Simmerring 17x47x7 bestellt und auch erhalten. Zudem habe ich eine Vergaserkit gekauft mit einer 80er und 85er Hauptdüse. Ich werde erstmal die 80er probieren und die Einstellungen so vornehmen, wie im Betriebshandbuch beschrieben.

Vielen Dank erstmal.

Ich melde mich, wenn ich neue Erkenntnisse habe.

MfG Paul

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Re: RT125 qualmt, RT125 ruckelt und patscht

Beitragvon Ralle » 27. August 2013 14:08

Mich wundert ehrlich gesagt das du die linke Kurbelwellenseite neu Lagern konntest ohne den Motor zu spalten. Zum einen hast du da nur ein Lager von zweien getauscht, zum anderen ist es verwunderlich das du das äußerer Lager, die Aluscheibe und den wellendichtring so rausbekommen hast...
Kleine Anleitung, wie man das Zündschloss einer RT überprüft

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Re: RT125 qualmt, RT125 ruckelt und patscht

Beitragvon two-stroke » 27. August 2013 21:49

Was Ralle gesagt hat, wundert mich auch. Wie bekommt man ein Lager aus einem Motor, der nicht gespalten wurde?

Zu den "Reparatursätzen" von Vergasern. Ich hatte bei meinem 22er RT-Vergaser zuerst nur die Düse und den Düsenstock getauscht. Danach sprang sie nicht mehr an. Beim Zerlegen ist mir dann aufgefallen... die Nadel des Reparatursatzes hatte nicht die gleiche Länge wie das Originalteil. Also alle Teile tauschen, damit alles zusammen passt.

Gruß Ralf

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Re: RT125 qualmt, RT125 ruckelt und patscht ERLEDIGT

Beitragvon Lievia » 30. August 2013 08:47

Hallo, ich habe es geschafft. Die RT läuft jetzt wieder und ohne Probleme.

Folgende Dinge habe ich gemacht:

1. Die Aluscheibe mit dem Simmerring zwischen den beiden Kurbelwellenlagern habe ich durch einen Simmerring 17x47x7 ersetzt. Dieser ging stramm in das Gehäuse und seit dem ist das lästige Qualmen weg. Großen Dank an Michl, ich hätte sonst auch den kompletten Motor zerlegt. Auf den Bildern später werdet ihr das Öl sehen können, welches sich schon hinter dem Simmerring befand.

2. Zündung eingestellt. Unterbrecher auf 0,4 mm; Zündkerze 0,6 mm; Zündzeitpunkt auf 4,5 mm vor OT. Zudem habe ich gleich mal den Kondensator gewechselt, weil dieser noch recht alt aussah.

3. Vergaser: Ich habe den Düsenstock, die Teillastnadel, die Schwimmernadel (hätte eigentlich nicht gemusst, da beide identisch) und die Hauptdüse erneuert. Zur Hauptdüse muss ich sagen, dass ich die alte Düse genommen habe und diese mit einem 1 mm Bohrer aufgebohrt habe. Ich habe den 150 ccm Zylinder und Kolben drauf und daher dachte ich mir, ein wenig mehr Kraftsstoff kann nicht schaden.

Bei der gestrigen Ausfahrt lief alles super. Sie zieht kräftig von unten bis oben durch. Und sie qualmt nicht mehr!!! Nichts! Die Kerze ist Rehbraun bzw. hat eine schöne Mischbrotfarbe. Eines mit einer schönen knusprigen Kruste außen :)

So, nun kurz zur Vorgehensweise, das Kurbelwellenlager zu ziehen, ohne den Motor zu teilen:

1. Alles auf der linken Motorhälfte demontieren.

IMG_20130828_202915.jpg


2. 8er Gewindestange besorgen und wie folgt bearbeiten:

Ich habe an die Gewindestange eine Art Kopf angefeilt. Wer eine Drehbank hat, kann das natürlich viel schöner machen. Zwei Seiten habe ich abgeflacht, damit ich die Gewindestange auch in das Lager bekomme.

IMG_20130829_084858.jpg


IMG_20130829_084908.jpg


IMG_20130829_084928.jpg


3. Käfig vom Lager mit Bohrer aufbohren und mit Zange herausziehen.

Das sieht danach so aus:

IMG_20130828_203128.jpg


4. Gewindestangen einsetzen und eine Platte mit entsprechenden Bohrungen draufschieben. Die Gewindestangen habe ich dann mit zwei gekonnterten Muttern im Lager um 90 ° verdreht, damit sie sich verkeilen. Man glaubt garnicht, was so ein Gewinde aushalten kann.


IMG_20130828_204127.jpg


5. Motorgehäuse erwärmen: Das habe ich einfach mit einem Heißluftfön gemacht.

6. Lager ziehen: Einfach nun beide Mutter anziehen und gleichmäßig das Lager ziehen. Danach sieht dass dann so aus:

IMG_20130828_204328.jpg


7. Simmerring in Aluscheibe entnehmen. Dies ging bei mir relativ problemlos mit einem Schraubenzieher. Das sieht dann so aus:

IMG_20130828_204422.jpg


8. Und jetzt nur noch den neuen Simmerring einsetzen und das Lager. Das wars.

Ich hoffe, ich konnte ein wenig helfen.

Schöne Grüße

Paul
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Zuletzt geändert von Lievia am 1. September 2013 20:34, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: RT125 qualmt, ruckelt und patscht ERLEDIGT MIT ANLEITUNG

Beitragvon two-stroke » 30. August 2013 11:27

Danke. Wieder einen unkonventionellen Trick gelernt.

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Re: RT125 qualmt, ruckelt und patscht ERLEDIGT MIT ANLEITUNG

Beitragvon tony-beloni » 30. August 2013 15:30

schön das du dir behelfen konntest.
ich sehe die lösung als aller letztes mittel.
ich kann mir die bilder nur mit Bauchschmerzen anschauen.
das Problem was ich darin sehe ist, das du bei der demontagemethode drei temperaturbereiche benötigst.
das bekommst du nie und nimmer mit einen föhn hin.
es mag sein, das du es geschaft hast das Gehäuse mehr zu weiten als den lageraußenring, aber da bleibt noch das Problem mit der Kurbelwelle und den lagerinnenring.
und jetzt kommen die buh-rufe.
du selbst hast die folge daraus erlebt.
Lievia hat geschrieben:4. Gewindestangen einsetzen und eine Platte mit entsprechenden Bohrungen draufschieben. Die Gewindestangen habe ich dann mit zwei gekonnterten Muttern im Lager um 90 ° verdreht, damit sie sich verkeilen. Man glaubt garnicht, was so ein Gewinde aushalten kann.

ich interpretiere da, das du relativ große Kräfte aufwenden musstest um das lager zu demontieren.
bei richtigen temperaturverhältnissen bräuchtest du gar keine ausdrückvorrichtung.

ich kann davon nur abraten!

ich frag jetzt auch gar nicht weiter wie du das neue lager montiert hast. ich gehe davon aus das du auch wieder ein radialrillenkugellager verwendet hast.
(bei einen NJ-lager wäre da eine fachliche Montage möglich)

dennoch wünsche ich eine lange standzeit und allzeit gute fahrt. :ja:
...........Bild.............

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Re: RT125 qualmt, ruckelt und patscht ERLEDIGT MIT ANLEITUNG

Beitragvon Lievia » 1. September 2013 20:59

Hallo und danke für die Meinung,

es ist mir klar, dass ich es nicht schaffe drei Temperaturbereiche mit einem Heißluftfön zu erzielen. Vordergründig ging es mir darum ein Lager aus dem Motor auszubauen und dies, ohne den Motor zu teilen. Ich habe für den Aus- und Einbau inklusive Bau der "Ausziehvorrichtung" ca. 2,5 h benötigt.
Ich muss darauf hinweisen, dass es spezielles Werkzeug für diese Fälle gibt aber diese kosten weit über 100 Euro. Daher der Eigenbau.
Der Satz (fett)
Lievia hat geschrieben:4. Gewindestangen einsetzen und eine Platte mit entsprechenden Bohrungen draufschieben. Die Gewindestangen habe ich dann mit zwei gekonnterten Muttern im Lager um 90 ° verdreht, damit sie sich verkeilen. Man glaubt garnicht, was so ein Gewinde aushalten kann.


ist folgendermaßen gemeint. Es war nicht schwer das Lager aus dem Gehäuse zu ziehen. Den Kraftaufwand kann ich nun schlecht abschätzen aber es ging wirklich leicht. Die Aussage, dass ein Gewinde sehr viel aushält war so gemeint, dass wenn die Gewindestange im Lager um 90 ° verdreht wird, sitzen der Innen- und der Außenring nur noch auf dem Gewinde.

Kerndurchmesser Gewindestange = 6,466 mm
Spalt zwischen Innen- und Außenring = 6,6 mm

Das meinte ich mit dem Gewinde. Es tragen wahrscheinlich nur die Flanken.

Beim Einsetzen habe ich das Gehäuse warm gemacht. Ich habe leider nicht den Innenring des Lagers erwärmt. Den Innenring habe ich mit einer Nuss auf die Welle "geschlagen". Dies ging ebenfalls leicht.

Ich habe nur eine Frage. Wie baut ihr die Kurbelwellenlager aus, selbst wenn ihr die Motoren teilt? Irgendwie muss man die Welle doch so oder so aus dem Lager drücken, oder????

Ich will noch was lernen. Eine Anleitung wäre echt super.

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Re: RT125 qualmt, ruckelt und patscht ERLEDIGT MIT ANLEITUNG

Beitragvon two-stroke » 1. September 2013 21:17

Das hier ist aus einem anderen Forum und ich weiss nicht, ob man die Bilder ohne Anmeldung sehen kann:

http://www.ddrmoped.de/forum/index.php?showtopic=13248

Dann noch das hier (PDF):

viewtopic.php?f=17&t=32767&p=555684&hilit=illustrierter#p555684

Und mit Einschränkungen (Bezieht sich nicht auf den RT-Motor, aber der Aufbau ist ähnlich)

http://www.iwl-stadtroller-berlin.de/se ... z_buch.htm

Gruß Ralf

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