Tachoreperatur MZ ES 250/1

Alles, was oben nicht passt.

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Tachoreperatur MZ ES 250/1

Beitragvon Jaysoc » 7. September 2013 13:19

Hallo an alle MZ-Bastler
hat von euch schon mal jemand den Tacho einer ES 250/1 repariert? Ich habe damit angefangen und bin auf mehrere komische Dinge gestoßen, so dass ich denke, dass jemand den Tacho mal geöffnet haben muss und ihn verpfuscht hat. Und ich hoffe jemand von euch hat schon mal einen Tacho offen gehabt und kann mir helfen.
Als erstes ist die Tachonadel umgeknickt... diese ist aus Alu, nicht auf Plaste und knickt nicht einfach mal so weg... :?
Als zweites ist in der Seite des Tachoeinsatzes(in dem sich das Kilometerzählwerk befindet) eine Gewindebohrung. In diese ist nichts eingeschraubt... fehlt da ein inrgendein Teil?
DSC00205.JPG



Als drittes beruht ja die Funktion des Tachos auf dem Wirbelstromprinzip. Das bedeutet der Magnet unten im Tachogehäuse müsste ja die selbe Drehzahl wie die Eingangswelle haben und dazu müsste er mit dieser formschlüssig verbunden sein... in meinem Tache liegt da einfach eine Magnetscheibe mit seiner sechseckigen Ausfräsung drin und die Welle besitzt eine Art Rändelung... Damit sich mir das ganze erschließt müsste doch dort ein sechseckiger Mitnehmer aufgesetzt sein. Bin ich da richtig mit meiner Annahme??
DSC00209.JPG



So als viertes damit ein Tacho funktioniert sitzt über der Magnetscheibe eine Scheibe aus Alu, die die Tachonadel über eine Welle antreibt. Nun weiß ich nicht ob es eine durchgehende Welle sein sollte(von Aluscheibe bis bis Tachonadel gehend). Oder ob es zwei Wellen sind und die eine nimmt die andere auf irgendeine Weise mitnimmt. Aber ich glaube die Welle ist gebrochen wie man auf dem nächsten Bild sieht.
DSC00214.JPG



Grüße
Matze
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Re: Tachoreperatur MZ ES 250/1

Beitragvon Martin H. » 7. September 2013 20:03

Wir haben ein Forumsmitglied, der wohl schon so manchen Tacho gemacht hat: viewtopic.php?p=1148106#p1148106
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Re: Tachoreperatur MZ ES 250/1

Beitragvon TeEs » 8. September 2013 20:04

Jaysoc hat geschrieben:Ich habe damit angefangen und bin auf mehrere komische Dinge gestoßen, so dass ich denke, dass jemand den Tacho mal geöffnet haben muss und ihn verpfuscht hat. Und ich hoffe jemand von euch hat schon mal einen Tacho offen gehabt und kann mir helfen.

Hast du das Innenleben so vorgefunden, wie auf den Bildern zu sehen? Wenn ja, erzähl mal was zur Vorgeschichte.


Jaysoc hat geschrieben:Als erstes ist die Tachonadel umgeknickt... diese ist aus Alu, nicht auf Plaste und knickt nicht einfach mal so weg... :?

Da hat jemand mit völlig unbrauchbarem Werkzeug vresucht die Nadel abzuziehen und musste dann doch aufgeben. Dazu braucht man einen speziellen Abdrücker. Erstrecht, wenn die Nadel so fest sitzt wie hier. Dabei ging auch die Welle kaputt.


Jaysoc hat geschrieben:Als zweites ist in der Seite des Tachoeinsatzes(in dem sich das Kilometerzählwerk befindet) eine Gewindebohrung. In diese ist nichts eingeschraubt... fehlt da ein inrgendein Teil?

Wenn auf der anderen Seite eine Schnecke herausschaut nicht.


Jaysoc hat geschrieben:Als drittes beruht ja die Funktion des Tachos auf dem Wirbelstromprinzip. Das bedeutet der Magnet unten im Tachogehäuse müsste ja die selbe Drehzahl wie die Eingangswelle haben und dazu müsste er mit dieser formschlüssig verbunden sein...

Soweit richtig. Magnet und Welle sind üblicherweise miteinander verbunden. Es fehlt aber kein Teil. Das fehlende ist Kunststoff.


Jaysoc hat geschrieben:Aber ich glaube die Welle ist gebrochen wie man auf dem nächsten Bild sieht.

So ist es.
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Re: Tachoreperatur MZ ES 250/1

Beitragvon Jaysoc » 9. September 2013 08:19

TeEs hat geschrieben:Hast du das Innenleben so vorgefunden, wie auf den Bildern zu sehen? Wenn ja, erzähl mal was zur Vorgeschichte.

Ja ich habe alles so vorgefunden wie es ist. Zur Vorgeschichte: Ich habe die ES vor zwei Jahren als Bastlerobjekt gekauft und fahrtüchtig gemacht. Der Tacho ging schon da nicht also habe ich ihn eingelagert und einen anderen gebrauchten eingebaut. Dieser gebrauchte fängt jetzt auch an langsam kaputt zu gehen (die Tachonadel pendelt hin und her).


TeEs hat geschrieben:Es fehlt aber kein Teil. Das fehlende ist Kunststoff.

Also war die Magnetscheibe durch Kunststoff mit der Welle vergossen oder?


Und jetzt mal insgesamt ist der Tacho total verpfuscht und nur mit großem Aufwand zu reparieren... da werde ich wohl ne ganze weile dran sitzen.

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Re: Tachoreperatur MZ ES 250/1

Beitragvon motorang » 9. September 2013 08:52

Hi
wenn die Tachonadel pendelt kann auch die Tachowelle einen beginnenden Schaden haben. Sie bleibt bei jeder Umdrehung hängen, und wenn die Welle weiterdreht wird der Widerstand überwunden und die Welle dreht wieder - bis zur nächsten Umdrehung. Schmieren kann helfen oder schauen ob man die Welle mit weniger Biegung verlegen kann. Das wäre eine simple und leicht zu prüfende/zu behebende Ursache - einfach mal ne Ersatzwelle dranbauen. Oder beim Tacho probeweise direkt am Eingang mit einem Akkuschrauber drehen und schauen ob der Zeiger dann auch pendelt.

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Re: Tachoreperatur MZ ES 250/1

Beitragvon TeEs » 9. September 2013 09:03

Jaysoc hat geschrieben:Ja ich habe alles so vorgefunden wie es ist. Zur Vorgeschichte: Ich habe die ES vor zwei Jahren als Bastlerobjekt gekauft und fahrtüchtig gemacht. Der Tacho ging schon da nicht also habe ich ihn eingelagert und einen anderen gebrauchten eingebaut.

Dann hat man für den Verkauf einen Blender eingebaut, weil die originalen, alten ES-Tachos mittlerweile so teuer gehandelt werden, dass sie für den Gesamtpreis eines Restaurationsobjektes schon relevant sind



Jaysoc hat geschrieben:Also war die Magnetscheibe durch Kunststoff mit der Welle vergossen oder?

Vergossen, Verpresst o.Ä. Kann ich nicht sicher sagen. Ich halte es sogar für möglich, dass die Magnetwelle auf deinen Fotos gar nicht zu dem Tacho passt. Mach mal ein Foto vom Gehäuse und Ziffernblatt.


Jaysoc hat geschrieben:Und jetzt mal insgesamt ist der Tacho total verpfuscht und nur mit großem Aufwand zu reparieren...

So sieht es leider aus.


Jaysoc hat geschrieben:... da werde ich wohl ne ganze weile dran sitzen.

Ich kenne weder deine Fähigkeiten, noch deine werkzeug- und fertigungstechnischen Möglichkeiten, also fühle dich jetzt nicht auf den Schlips getreten, denn so ist es nicht gemeint!
Ich kann dir nur abraten, da weiter dran herum zu bauen. Ohne Ersatzteile, die man teilweise anfertigen muss, da kein Bezug möglich, und vor allem mit Spezialwerkzeug wie z. B. dem Zeigerabdrücker und noch ein paar anderen, wirst du das Teil sehr wahrscheinlich irreparabel hinrichten. Ganz abgesehen davon, dass du ihn am Ende wieder justieren musst. Das erfordert entweder enormen Zeitaufwand oder ein Einstellgerät.
Wenn es, wie ich denke, ein alter ES-Tacho mit Backelitgehäuse, Uhrglasscheibe und hohem Chromring ist, wäre er einfach zu schade.
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Re: Tachoreperatur MZ ES 250/1

Beitragvon Jaysoc » 9. September 2013 09:57

So ich hab einfach mal ein paar ergänzende Bilder gemacht
DSC00215.JPG


DSC00216.JPG


DSC00217.JPG

Das Tachoglas ist gewölbt, ich nehme an dass du das mit Uhrenglas meintest.

DSC00218.JPG


DSC00219.JPG



Jaaa zu meinen technischen Mitteln... Spezialwerkzeug für solche kleinteile habe ich keins aber mit überlegen und sinnvoll improvisieren hab ich bis jetzt alles reparieren können was ich mir vorgenommen habe.
Ich muss dazu sagen da die Tachonadelwelle sowieso gabrochen war hab ich sie einfach vorsichtig durchgeschnitten um die Tachonadel abzunehmen.......... ich weiß :runterdrueck:
Dann muss ich wohl einen Mitnehmer, eine Tachonadel und eine Tachonadelwelle nachfertigen... nagut das wird ein interessantes Projekt für die Semesterferien.
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Re: Tachoreperatur MZ ES 250/1

Beitragvon TeEs » 9. September 2013 10:17

Jaysoc hat geschrieben:Das Tachoglas ist gewölbt, ich nehme an dass du das mit Uhrenglas meintest.

Ja.


Jaysoc hat geschrieben:Jaaa zu meinen technischen Mitteln... Spezialwerkzeug für solche kleinteile habe ich keins aber mit überlegen und sinnvoll improvisieren hab ich bis jetzt alles reparieren können was ich mir vorgenommen habe.

Bedenke, es handelt sich um ein Messgerät, d.h. irgendwo ist Schluss mit improvisieren.


Jaysoc hat geschrieben:Ich muss dazu sagen da die Tachonadelwelle sowieso gabrochen war hab ich sie einfach vorsichtig durchgeschnitten um die Tachonadel abzunehmen.......... ich weiß :runterdrueck:

Wenn sie sowieso gebrochen war, ist ja daran erstmal nichts auszusetzen.


Jaysoc hat geschrieben:Dann muss ich wohl einen Mitnehmer, eine Tachonadel und eine Tachonadelwelle nachfertigen... nagut das wird ein interessantes Projekt für die Semesterferien.

Ich weiß nicht genau, was du mit "Mitnehmer" meinst, Zeiger kann man nachbauen, sofern man keinen Wert auf Originalität legt. Die Nadelwelle ist glashart und poliert.
Wie ich oben schon mal schrieb, bin ich mir nicht sicher, ob der Magnet überhaupt in diesen Tacho gehört. Wenn das nicht der ab Werk original mit dieser Aluglocke und der zum System gehörenden Rückstellfeder montierte ist, stehen die Chancen ein richtige Werte anzeigendes Gerät zu erhalten kleiner 10%.


Vor allem achte bitte auf Gehäuse und Ziffernblatt. Dafür gibt es keinen Ersatz.
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