Hallo liebe MZ-Freunde!
Vorstellung:
ich möchte mich kurz vorstellen, da ich neu im MZ-Forum bin.
Bin der Stefan (25), komme aus Thüringen und fahre nun schon seit fünf Jahren (ca. 10.000km) meine rote solo MZ ETZ 250 "de luxe" Bj.1985 mit MZ-Scheibenbremse und normaler Mischungsschmierung. Das ganze lief bisher, abgesehen von einigen Kleinigkeiten, auch alles relativ problemlos.
Hintergrund:
Leider hat es mich dann im Sommer auf einer einwöchigen Tour durch Österreich/Italien (ca. 1.600km) hart erwischt.
Bereits auf den ersten Tagesetappen unserer Tour stellten meine Freunde und Mitfahrer (ebenfalls mit MZ ETZ 250 und MZ ES 250/2 unterwegs) fest, dass meine Emme wohl etwas stärker qualmt als alle anderen. Mir persönlich ist das nicht wirklich aufgefallen. Dem ganzen haben wir dann nicht weiter Beachtung geschenkt und sind einfach weiter gefahren und haben es als "normal" hingenommen. Auf dem Heimweg, nach stundenlanger Fahrt auf Bundesstraßen, im 5.Gang bei konstanten 100 bis 110km/h, hat sich nach einiger Zeit ein lautes rasseln vom Getriebe her bemerkbar gemacht. An der nächstmöglichen Stelle habe ich sofort angehalten. Dabei stellte ich außerdem fest das sich, beim Versuch wieder runter in den Leerlauf zu schalten, kein Gang mehr schalten ließ. Eine Kontrolle des Ölstandes an der Kontrollschraube verriet mir dann gleich das so gut wie kein Getriebeöl mehr vorhanden war. Im Vorfeld der Tour wurde jedoch von mir das Getriebeöl (900cm³) komplett erneuert. Dies tat ich weil ich übrigens noch meine Kupplung überholt habe. Unsere erste gemeinsame Diagnose vor Ort war das wohl der getriebeseitige Kurbellwellendichtring defekt ist und das ganze Getriebeöl mit verbrannt wurde, was auch ein Hinweis auf den starken Auspuffqualm seien könnte. Sowie das durch das fehlende Getriebeöl selbiges heiß gelaufen ist und einen Lagerschaden(Rasselgeräusche) verursacht hat. Auf jeden Fall war die Weiterfahrt damit unmöglich. Aber Dank ADAC-Plus Mitgliedschaft bin ich am selben Tag noch in meinem 300km entfernten Heimatort inkl. Motorrad angekommen.
Fehlerbeschreibung:
Nun ist das ganze schon drei Monate her. Mittlerweile habe ich meinen Motor ausgebaut und in seine Einzelteile zerlegt und mir erhofft schlüssige Gründe für den Getriebeschaden zu finden. Jedoch brauche ich dazu einmal den Rat erfahrener MZ-Schrauber.
1.Der getriebeseitige Kurbelwellendichtring hat oben zwei Blasen aufgeworfen jedoch kein Loch o.ä. aufzuweisen. Reicht das bereits aus um im Betrieb Undichtigkeiten zu verursachen?
2. Abtriebszahnrad für 2., 3. und 5. Gang, Antriebszahnrad 5.Gang sowie nebenliegende Schaltgabel sind infolge mangelnden Schmierfilms und zu großer Temperatur blau angelaufen und somit meines Erachtens unbrauchbar geworden. Diese Teile haben auch eine sehr rauhe Oberfläche im Gegensatz zu allen anderen Getriebeteilen welche noch leicht ölig sind. Außerdem sitzen die Zahnräder für 2. und 3.Gang auf der Abtriebswelle sehr locker womit ich mir die Rasselgeräusche erkläre.
Weiterhin weist die die Abtriebswelle an der Verzahnung des Kettenritzels eine rötlich-goldene Verfärbung auf.
Ist das überhaupt noch so zulässig oder sollte man diese auch gleich vorsorglich ersetzen?
Meine Frage ist nun ob ich alle genannten Zahnräder einzeln wechseln kann oder gleich die ganzen Räderpaare tauschen sollte?
Kann mir ggf. jemand einen guten Ersatzteilhändler empfehlen der auch über diese Teile (in guter Qualität!) verfügt?
Wäre es vielleicht sogar sinnvoller mein Getriebe gegen ein vollständig "neues" eingefahrenes Getriebe auszutauschen?
Hat eventuell jemand noch eines herumliegen und möchte es loswerden?
Nun freue ich mich auf eure Antworten.
MfG Stefan