mir ist in den letzten Tagen eine Idee durch den Kopf gegangen und ich wollte hören, was ihr davon haltet.
Beim ETZ 125/150 Motor ist mir aufgefallen, dass das rechte Kurbelwellenlager recht schnell Ermüdungserscheinungen zeigt,
und zwar schneller als alle anderen Komponenten des Motors/Getriebes. Das zwingt einen, den Motor vorzeitig zu regenerieren,
oder aber es ruiniert den Lagersitz. Das ist nicht wirklich verwunderlich, denn die Kurbelwelle wird auf der linken Seite
von zwei Rillenkugellagern 6204 (20x47x14mm)und rechts von einem einzigen Rillenkugellager 6304 (20x52x15) gelagert.
Meine Idee war nun, die Rillenkugellager durch Zylinderrollenlager der Bauart NU und NJ zu ersetzen, da deren Wälzkörper eine
viel größere Kontaktfläche besitzen und bei gleicher Belastung eine deutlich höhere Lebensdauer aufweisen sollten.
Dabei dachte ich an folgende Anordnung:

Also rechts ein Lager NJ 304 mit der Borde nach innen, links an der Kurbelwelle ein Lager NJ 204 wiederrum mit der Borde nach innen,
und links daneben noch ein Lager NU 204.
Durch die Anordnung der inneren beiden Lager als Stützlagerung könnten Axialkräfte in beide Richtungen aufgenommen werden, welche bei dem Motor ja nur durch die Wärmedehnung auftreten sollten(keine Schrägverzahnung am Primärtrieb). Die Außenringe der Lager werden einmal beim vollständigen Erwärmen des Motors in die richtige Position gedrückt und verbleiben danach an dieser Stelle und rutschen nicht bei jeder Erwärmung erneut im Lagersitz hin und her, das sollte den Lagersitz schonen. Die Lager sind teilbar und die Rollen können sich 0,8mm (NU204) bzw. 1,0mm (NJ304 & NJ204) aus der Mittellage entfernen.
Andererseits sorgt die innenliegende Borde dafür, dass die Außenringe nicht die Kurbelwelle berühren, die richtige Position ist also gewährleistet.
Die De- und Montage wäre auch deutlich einfacher und würde vor allem die Lagersitze schonen.
Bei der Montage würde man zunächst alle Lagerinnenringe auf die Kurbelwelle aufschrumpfen. Anschließend beide Außenringe der linken Lager im Gehäuse montieren und müsste dann die Kurbelwelle nurnoch reinstecken, ohne Erwärmung. Rechts müsste man nurnoch den Außenring im Gehäuse einbringen. Der Vorteil liegt darin, dass die Montage der Ringe einzeln erfolgt und ein Lager nicht gleichzeitig in Stahl und Aluminium montiert werden muss.
Selbes gilt für die Demontage. Beim Entfernen des rechten Gehäusedeckels würde der Außenring im Gehäuse verbleiben und diesen damit nicht verschleißen. Aus der linken Gehäusehälfte ließe sich die Kurbelwelle wieder ohne Erwärmung herausziehen.
Das macht in meinen Augen sinn, denn die Lager werden sicherlich mehrere Motorleben zu gebrauchen sein und
bei der Demontage werden sie nicht belastet, bzw. unbrauchbar.
Sicher mag jetzt der ein oder andere sagen, dass die ganze Aktion "Perlen vor die Säue" sei, aber mir ist es wichtiger,
dass das Motorgehäuse möglichst lange hält, denn dieses kann man nicht so leicht ersetzen wie ein paar Lager.
Außerdem ärgert es mich, wenn ein Motor, der eigentlich noch tadellos funktioniert, nur wegen einem einzigen Lager
regeneriert werden muss. Ideal wäre natürlich, wenn alle Bauteile des Motors gleichmäßig verschleißen würden.
Der Preis für die Lager läge bei etwa 15...20€ pro Stück im regulären Handel.
Zu klären wäre noch, ob die Zylinderrollenlager auch eine C4 Toleranz benötigen und welchen Werkstoff man am klügsten für die Käfige auswählt.
Da werde ich mich in der nächsten Zeit mal schlau machen.
So, jetzt seid ihr dran. Für Anregungen/Kritik bin ich offen, daher schreibe ich das ganze ja hier. Aber bitte nur Beiträge von Fachkundigen.
Viele Grüße,
Pirazzi