Sachsenwerk Niedersedlitz Olympia 573 W/L

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Sachsenwerk Niedersedlitz Olympia 573 W/L

Beitragvon michi89 » 13. Mai 2014 20:47

Gentlemen,

ich war heute mal auf unseren Dachboden und habe was rausgeholt, was ich schon lange wiederbeleben wollte ;D .

DSCF4608.JPG


Es ist ein Sachsenwerk Niedersedlitz Olympia 573 W/L.Den Dreck habe ich schon rausgeholt und das Radio läuft auch (zumindest UKW, ohne Antenne). Das magische Auge funktioniert auch.

Allerdings habe ich ein paar Fragen:

Zum Strom:
Das Radio ist Umschaltbar zwischen 220V, 240V, 110V und 127V. Zur Zeit steht es auf 220V. Solltre ich es besser auf 240V stellen?

Zur Antenne:
DSCF4610.JPG

Das Radio läuft wie gesagt auch ohne Antenne (UKW), aber nicht besonders gut. Mein Vater hat hinten mal eine Drahtschleife ins Gehäuse gebaut (mit DDR-Antennenkabel, der Anschluss aus normalen Kupferkabel). Wenn ich diese an den 240 Ohm-Anschlüssen anstecke wird der Empfang besser, der Ton aber heller. Nach ein paar Minuten mischt sich ein Pfeifen in den Ton, was immer lauter wird. Ohne Antenne passiert das nicht. Kann ich mir als Antenne eine normale Drahtschleife legen und direkt an der Radiobuchse an beiden Steckkontakten einen 140 Ohm-Widerstand einbauen oder wie funktioniert das mit dem Widerstandswert der Antenne?
Und für was sind die anderen beiden Anschlüsse (also Antenne und Erde). Wie bekomme ich denn mit überschaubaren Aufwand einen guten Empfang hin? Es gibt ja fertige Antennen für ganz wenig Geld (sowas z. B.: http://www.amazon.de/240-300-Wurfantenn ... B001JK94IE ), etwas zeitgemäßes oder einen Eigenbau fände ich aber schöner.

Zu den Eingangsanschlüssen:
DSCF4611.JPG

Kann ich an das Radio "moderne Geräte", z. B. MP3-Player oder den PC über den Klinkenausgang mit einem Adapter anschließen?
Für einen Plattenspieler oder Tonband habe ich ja diese 3-poligen Anschlüsse. Für diese alten Buchsen wird es wohl keine passenden Adapter geben. Allerdings könnte ich ja in den Tonbandanschluss einfach 3 Drähte passender Stärke reinstecken und mir den Adapter selber basteln. Was müsste ich denn da auf welchen Anschluss legen?
Im Gerät rumbasteln will ich nicht, da drinnen alles noch original ist. Den Umweg über einen FM-Transmitter will ic auch niht gehen, wenn es auch auf direktem Weg geht.

Danke für eure Hilfe :) .
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Re: Sachsenwerk Niedersedlitz Olympia 573 W/L

Beitragvon es-heizer » 13. Mai 2014 21:01

Glückwunsch, so eins hatte ich auch mal.
Zu den Antennen kann ich dir was sagen. Das Olympia hatte als UKW-Antenne eine am Rahmen umlaufend montierte Zweidrahtleitung als Dipol (die Enden müsse verlötet sein) mit 240 Ohm. Davon muss ein Leiter in der Mitte geöffnet und ein weiters Stück Kabel dran sein. Wenn das alles noch so ist, dann ab damit in die Buchse wo 240 Ohm dransteht. Aber wirklich beide sonst funzt das nicht und klingt so wie bei dir. Allerdings sollte sich der Klang dabei nicht ändern. Vielleicht hilft einfach mal alle Röhren ziehen und wieder reinstecken. War zumindest bei mir damals so. Leicht korrodierte Kontakte.
Die anderen beiden Antennenanschlüsse sind für LW MW u. KW. Die Erde kann man, muss man aber nicht, an die Wasserleitung o.ä. anschließen, da wo Antenne dran steht kann ein Stück Draht von rund 1m Länge rein. Dann schaltest Du auf MW suchst dir einen Sender und testest mal wie gut was zu hören ist. Durch Verlängern oder verkürzen des Drahtes kann man dann die Empfangsleistung verbessern. LW u. KW sind da nicht ganz so empfindlich.
Den Tonausgang hab ich nie benutzt, daher kann ich leider nichts dazu sagen. Den Trafo würde ich auf 240V stellen um die Röhren zu schonen. Früher hat unser Netz nicht mal 220V geleistet, aber jetzt liegt deutlich mehr an.
Viel Spass beim Probieren. :wink:
Gruß Rolf

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Re: Sachsenwerk Niedersedlitz Olympia 573 W/L

Beitragvon michi89 » 13. Mai 2014 21:12

es-heizer hat geschrieben:Glückwunsch, so eins hatte ich auch mal.
Zu den Antennen kann ich dir was sagen. Das Olympia hatte als UKW-Antenne eine am Rahmen umlaufend montierte Zweidrahtleitung als Dipol (die Enden müsse verlötet sein) mit 240 Ohm. Davon muss ein Leiter in der Mitte geöffnet und ein weiters Stück Kabel dran sein. Wenn das alles noch so ist, dann ab damit in die Buchse wo 240 Ohm dransteht. Aber wirklich beide sonst funzt das nicht und klingt so wie bei dir. Allerdings sollte sich der Klang dabei nicht ändern. Vielleicht hilft einfach mal alle Röhren ziehen und wieder reinstecken. War zumindest bei mir damals so. Leicht korrodierte Kontakte.
Die anderen beiden Antennenanschlüsse sind für LW MW u. KW. Die Erde kann man, muss man aber nicht, an die Wasserleitung o.ä. anschließen, da wo Antenne dran steht kann ein Stück Draht von rund 1m Länge rein. Dann schaltest Du auf MW suchst dir einen Sender und testest mal wie gut was zu hören ist. Durch Verlängern oder verkürzen des Drahtes kann man dann die Empfangsleistung verbessern. LW u. KW sind da nicht ganz so empfindlich.
Den Tonausgang hab ich nie benutzt, daher kann ich leider nichts dazu sagen. Den Trafo würde ich auf 240V stellen um die Röhren zu schonen. Früher hat unser Netz nicht mal 220V geleistet, aber jetzt liegt deutlich mehr an.
Viel Spass beim Probieren. :wink:


Die Drahtschlaufe ist noch drin, scheint dann also orignal zu sein. Ich hab die originale Drahtschlaufe mit normaler, dicker Kupferlitze verlängert, da ein Kabelbruch drin war. Die Schluafe an sich ist alles das originale Kabel, nur den Anschlussdraht habe ih ersetzt. Liegen die Empfangsprobleme darin, dass ich zum ersetzen des Anschlusskabels normale Kupferlitze und kein Antennenkabel enommen habe oder ist das egal?

Die Röhren scheine alle gut zu sein und auch im Sitz nicht angegammelt, denn ohne Antenne ist das Rauschen konstant. Trotzdem werde ich mal alle Röhren ziehen und wieder reinstecken,m schaden kanns ja nicht.

Auf 240V stelle ich auch noch, wäre ja schade, wenn ich die Röhre kaputtmache :) .

Kan noch jemand was zu den Eingängen hinten dran sagen?
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Re: Sachsenwerk Niedersedlitz Olympia 573 W/L

Beitragvon kt1040 » 14. Mai 2014 05:43

Das Pfeifen kommt nach meinem Wissen nicht von der Antenne, sondern daher, dass Deine Röhren mit steigender Temperatur besser werden und dann irgendwann die 19kHz Stereo Pilotton durchkommen, die normalerweise der Steroedekoder braucht um das Signal auf rechts und links zu verteilen. Als diese Radios gebaut wurden, gab es Stereo so noch nicht. Neuere Radios haben extra einen Filter drin, der die 19kHz eliminiert. Bei meinem alten Röhrenradio habe ich das Thema auch.
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Re: Sachsenwerk Niedersedlitz Olympia 573 W/L

Beitragvon Ralle » 14. Mai 2014 06:34

Offtopic:
Technisch kann ich nichts beitragen, aber als "Neudresdner" bin ich mal so frei und habe Überschriften und Einganspost korrigiert
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Re: Sachsenwerk Niedersedlitz Olympia 573 W/L

Beitragvon daniel_f » 14. Mai 2014 09:12

Bei solch alten Radios sollte man vorsorglich alle alten Elektrolytkondensatoren und auch die alten Papierkondensatoren (hier wahrscheinlich Glasröhren mit Teer vergossen) tauschen, da die meist nicht mehr so dolle sind (wenn nicht gar richtig defekt). Wenn die endgültig in die ewigen Jagdgründe gehen, nehmen sie unter Umständen noch andere Bauteile mit...
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Re: Sachsenwerk Niedersedlitz Olympia 573 W/L

Beitragvon Shikamaru » 14. Mai 2014 11:11

Für diese Antennenanschlüsse gab es einmal Adapter auf Koaxialkabel. Meine von den Eltern abgeschnorrte braun 308S hat diesen auch nötig, der ist von April 1980. Eventuell findet man das noch irgendwo.

Für die Bilder habe ich das Gehäuse aufgemacht, der Widerstand bei der LMK (Lang/Mittel/Kurzwelle) Antenne sollte 2 Ohm mit 0.2 Ohm Toleranz sein. Bei dem UKW Teil ist ein Ferritkern mit 4 bzw. 5 Wickungen. Auf der Leiterplatte ist, so das was nützt die Nr. 33706.

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Re: Sachsenwerk Niedersedlitz Olympia 573 W/L

Beitragvon kt1040 » 14. Mai 2014 11:15

sowas gibt's immer noch zum Beispiel hier.

Bitte den Link nur als Beispiel sehen, ich bin weder Verkäufer noch verwandt/bekannt/verschägert.

Thomas
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Re: Sachsenwerk Niedersedlitz Olympia 573 W/L

Beitragvon es-heizer » 14. Mai 2014 16:07

Die eingebaute Antenne arbeitet nur korrekt, wenn Du auch das richtige Kabel nimmst, in dem Fall die Parallelleitung wie sie auch eingebaut ist. Bei einfachen losen Kupferlitzen ist der Abstand der Leiter zueinander nicht gegeben und das verhaut dir die Impedanz und damit die Empfangsleistung.
Natürlich kannst Du dir auch so einen Adapter besorgen und dein Radio ans Kabel anschließen. Nur welcher Kabelanbieter hat noch analog? :gruebel:
Gruß Rolf

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Re: Sachsenwerk Niedersedlitz Olympia 573 W/L

Beitragvon lothar » 14. Mai 2014 19:21

Die einfachste UKW-Zimmerantenne ist - wie sie esheizer schon beschrieb - ein 1,2m langes Stück Paralleldrahleitung mit einem
Wellenwiderstand von 240 Ohm (weiß nicht, ob sowas heute noch im Handel erhältlich ist). Die beiden Paralleldrähte werden
jeweils miteinander an den Enden verlötet - also kurzgeschlossen, also die beiden Drähte links zusammen und die beiden rechts zusammen.
In der Mitte wird ein(!) Draht aufgeschnitten (das Gebilde wird auch als UKW-Dipol bezeichnet), dort kommt das Antennenkabel (ebenfalls
Paralleldrahtleitung 240 Ohm) dran. Das Antennenkabel kann so lang gewählt werden, dass der UKW-Dipol an einer Stelle im Haus
positioniert wird, wo der Empfang am besten ist.

@Shikamaru: Das mag perfekt sein, was du da beschreibst, die alten Radios sind jedoch wesentlich toleranter!
Als L-M-K-Antenne eignet sich ein langer Draht (länger als 1m!), auf Impedanzen muss man dabei nicht achten.
Am Ende entscheidet das Experiment, was am besten geht.

Bei LMK-Empfang ist allerdings zu beachten, dass auf den Wellenbereichen nicht mehr viel los ist. Es gibt kaum noch
deutsch MW-Sender, KW überhaupt keine mehr. Wenn da nicht viel mehr als asiatische Sender zu hören sind, liegt das also
nicht unbedingt am Radio!

Der Anschluss von modernen Audioquellen an den Toneingang ist möglich. Allerdings sollte man sich per Schaltplan oder
Blick auf die Verdrahtung auf dem Chassis vergewissern, dass der Eingang gleichspannungsfrei ist (Kondensator im Eingang).
Manche MP3-Player nehmen das übel und verzerren den Klang. War bei meinem Olympia so der Fall
viewtopic.php?p=1189326#p1189326
Abhilfe schuf ein externer Koppelkondensator und eine Ersatzlast (Widerstand) im Anschlusskabel. Auch das wäre im Einzelfall zu testen,
u.U. funktioniert es auch auf Anhieb perfekt.

Als weiteren Tipp zur Reanimation: Die Elkos (verschraubte Elektrolytkondensatoren im Alu-Becher) mal hin- und herdrehen. Oft korrodiert
der aufsitzende Alurand und es gibt keinen Kontakt mehr. Aber Vorsicht, die Radios arbeiten teilweise mit lebensgefährlicher
Gleichspannung um die 200V! Immer dafür sorgen, dass man nicht mit gefährlicher Spannung in Berührung kommt.

Alles lässt sich auf dem Gebiet allerdings nicht bloß mit Wackeln an den Röhren lösen. Weitergehende Überprüfungen erfordern
tiefere elektronische Kenntnisse und u.U. umfangreichere Messtechnik (HF-Generator, Oszilloskop usw.).

Gruß
Lothar
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Re: Sachsenwerk Niedersedlitz Olympia 573 W/L

Beitragvon michi89 » 5. Juni 2014 20:03

Falls es jemanden interessiert, kurz nach der Antwort von Lothar hatte das Radio ausgehaucht und keinen Ton mehr von sich gegeben (alle Röhren bis auf eine blieben kalt). Erst wollte ich selber den Fehler suchen, aber nachdem ich mir den Schaltplan organisiert hatte, bekam ich dann doch etwas Muffensausen. Ich habe aber jemanden gefunden, der mir das Radio zu einem fairen Preis reparieren konnte. Heute habe ich es wiedergeholt und der Kasten läuft und klingt super :love: :jump: :jump: .

Einen neuen, originalverpackten Stecker für den Tonbandeingang habe ich auch bekommen und mir einen Adapter auf Klinkenkabel gebastelt. Funktioniert :) .

Ich bin begeistert :) .
(Im Radio war bis letzte Woche übrigens alles original von 1957, Schuld war eine kalte Lötstelle, diverse Kondensatoren wurden aus Sicherheitsgründen getauscht)
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Re: Sachsenwerk Niedersedlitz Olympia 573 W/L

Beitragvon lothar » 5. Juni 2014 20:28

michi89 hat geschrieben: Heute habe ich es wiedergeholt und der Kasten läuft und klingt super :love: :jump: :jump: .

Schööön, ich liebe solche Reanimationen und wenn sich die Fensterchen in die technische Historie öffnen, was Schöneres kann es nicht geben ...
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Re: Sachsenwerk Niedersedlitz Olympia 573 W/L

Beitragvon daniel_f » 6. Juni 2014 08:30

Schön, daß das Radio wieder lebt. Genau wegen deines Fehlerbildes schrieb ich:

daniel_f hat geschrieben:Bei solch alten Radios sollte man vorsorglich alle alten Elektrolytkondensatoren und auch die alten Papierkondensatoren (hier wahrscheinlich Glasröhren mit Teer vergossen) tauschen, da die meist nicht mehr so dolle sind (wenn nicht gar richtig defekt). Wenn die endgültig in die ewigen Jagdgründe gehen, nehmen sie unter Umständen noch andere Bauteile mit...


Als ich jung (ca. 10Jahre) und elektronisch noch recht unbeleckt war, hab ich den Fehler der übereiligen Inbetriebnahme öfter gemacht. Man wollte ja wissen, ob das Ding, was man da auf dem Sperrmüll gefunden hatte, auch noch funktioniert. Später ist man dann schlauer :lach:

Also weiterhin viel Spaß mit dem Gerät. Mir geht immer das Herz auf, wenn ich mit einem meiner zahlreichen Dampfradios Musik hören kann.

Gruß
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Re: Sachsenwerk Niedersedlitz Olympia 573 W/L

Beitragvon michi89 » 13. Oktober 2014 17:19

Ich buddel den Thread nochmal aus, denn das Radio ist leider wieder kaputt :cry: . Das ganze hat auch eine keine Vorgeschichte: Wenn man das Radio eingeschalten hat, kam erst eine Weile nix (ist ja soweit normal) und dann der normale Ton (entweder Radio oder was halt am Tonbandeingang angeschlossen war). Nach 1...2 Minuten mischte sich ein penetrantes Pfeifen in den Ton. Das verschwand, wenn man die Höhen weggedreht hat. Nach ca. 1 Minute ist es auch von alleine verschwunden bzw. man konnte die Höhen wieder aufdrehen, ohne dass es pfietschte.

...und nu isses ganz kaputt. Wenn man das Radio einschaltet, kommt erst normal nichts. Wenn dann langsam der Ton kommen müsste, fängt es an im Lautsprecher zu knacken und nach Wunderkerzen und verschmorter Elektrik zu stinken. Die Deckel an der Rückwand und unten drunter habe ich abgenommen. Wenn ich unten reinschaue und das Radio anstecke, sehe ich durch den Sockel der Röhre "EABC80", dass in dieser ein kleines Feuerwerk ist (weiße Blitze). Die Röhre an sich schaut aber gut aus und die Heizung geht auch (zumindest glimmt sie orange).

Nun ist die Frage (1.), ist nach 57 Jahren die Röhre kaputt gegangen, oder hat es etwas anderes dahingerafft, was die Röhre mit in den Tod gerissen hat (wobei die Röhre an sich gut aussieht)? Kann die (wahrscheinlich defekte?) Röhre mit dem Pfeifen nach dem einschalten zusammenhängen bzw. haben beide Probleme miteinander zu tun und das Pfeifen ist ein typisches Symptom? Erkennt man eine defekte Röhre daran, dass es im Inneren funkt oder wie merkt man das?

2. Ich weiß ja nicht, ob in dem Kasten noch etwas faul ist. Wenn ich die Röhre rausziehe und das Radio einschalte, kann ich durch die fehlende Röhre Schäden verursachen oder müsste der Rest normal laufen, ohne das irgendwo Schaden wird?

3. Wenn ich jetzt eine neue Röhre reinsetze und es lag nicht an der Röhre, besteht da die Gefahr, dass die neue Röhre gleich wieder zerstört wird?

Meine elektronischen Fähigkeiten halten sich in Grenzen. Eine Röhre rausziehen und eine neue reinstecken kann ich aber noch :) . Wenn es wahrscheinlich ist, dass es auf mehr als das Wechseln der Röhre hinausläuft, würde ich das Radio wieder wegschaffen (obwohl der Spaß nicht ganz billig war).

Als das Radio schonmal nicht ging (komplett alles tot) wurde eine Lötstelle nachgelötet (war der Grund) und 4 Kondensatoren in der Hochspannungsleitung getauscht. Der Rest ist original von 1956/57.

Anbei noch der Schaltplan. Ich kann auch Bilder vom Patienten machen, wenn ihr was bestimmtes sehen wollt. Danke schonmal für hoffentliche Hinweise :) .
573W-573WL.jpg
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Re: Sachsenwerk Niedersedlitz Olympia 573 W/L

Beitragvon lothar » 13. Oktober 2014 18:04

Kann schon sein, dass die EABC80 einen inneren Schluss o.ä. hat. Vor dem Auswechseln würde ich auf jeden Fall aber die
Kondensatoren und Widerstände, die nah bei der Röhre sind kontrollieren, da scheint ja was geschmort zu haben.
Das Pfeifen und Pfiepen könnte schon ein erstes Anzeichen gewesen sein, dass mit der Röhre was nicht stimmt, denn dort hängt das
Netzwerk für die Tonblende dran und da scheint es schon vorher zu Kopplungen gekommen zu sein. Die Röhre gibt es gebraucht für um die
8 EUR im Internet.
Soweit der Blick in die Glaskugel. Ohne Messungen (am besten nach Serviceschaltplan, wo auch wichtige Spannungen eingetragen sind)
wird man dem aber wohl eher nicht beikommen.

Gruß
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Re: Sachsenwerk Niedersedlitz Olympia 573 W/L

Beitragvon michi89 » 13. Oktober 2014 18:46

Hallo Lothar,

danke erstmal für das Befragen der Glaskugel und deine Meinung. Soweit man das durch den Boden sehen kann, scheint rundrum alles in Ordnung zu sein. In dem Radio sind grüne Widerstände verbaut (recht dick im Vergleich zu heutigen Widerständen, Wert steht als Zahl drauf). Einer hat einen schwarzen Fleck, sieht aber nicht verbrannt aus und greift sich auch nicht so an (ich denke eher, dass das Farbe ist).

Ich kenne einen alten Radioladen, der auch alle Unterlagen dazu hat. Den werde ich morgen mal anrufen. Messen kann ich leider nichts selbst.

Die Röhren gibt es auch noch neu, z. B. hier http://classic-tubeshop-kunisch.de/epag ... ng=EABC+80
und hier https://www.m-ware.de/?ActionCall=WebAc ... d=0&Params[SearchParam]=EABC+80&Params[SearchInDescription]=1&searchbtn.x=0&searchbtn.y=0

Im 2. Link sogar recht preiswert. Gibt es eigentlich zwischen verschiedenen Herstellern qualitative Unterschiede der Röhren bzw. welche Hersteller kann man denn empfehlen?
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michi89

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