Soweit ich weiß, war die Vorgabe von MZ, die Dichtringe so einzusetzen, dass die Dichtlippe dorthin zeigt, wo mehr Öl ist. Das heißt, dass bei dem linken Dichtring die Dichtlippe ins Getriebe zeigt, beim rechten zur Kurbelwelle. Der rechte Dichtring dichtet das Kurbelhaus dann ab, obwohl die Dichtlippe zur Kurbelwelle zeigt. Im Kurbelgehäuse sollte sich mehr Öl befinden als außerhalb dort, wo die Lichtmaschine sitzt.

Insofern hätte Dein Kollege "zur Hälfte" recht.
Soweit ich weiß, war die Vorgabe von Simson, die Dichtringe so einzusetzen, dass die Dichtlippen zur Kurbelwelle zeigen. Das kenne ich auch von anderen Motoren so. So habe ich z.B. bei meinen Mopeds die Dichtringe so eingesetzt. Hat bis jetzt beim kilometerältesten Fahrzeug 10tkm ohne Probleme gehalten.
Auch wenn die Vorgabe von MZ eine andere war, ist die Argumentation Deines Kollegen schon deshalb nicht schlecht, weil ich sie in Literatur und Fachzeitschriften so auch schon gelesen habe und, zugegeben, nachvollziehbar ist.
Ich glaube, dass dieses Thema hier im Forum auch schon kontrovers diskutiert worden ist.
Zweiraedrig: Adler MB 250 BJ 54 (Großbaustelle), NSU Quickly Bj 55 (restauriert), Miele K52/2 Bj 59 (restauriert), MZ RT 125/3 Bj 59 (Patina-restauriert), MZ ES 175/0 Bj 1960, IWL Berlin Bj 62 (Patina-restauriert), MZ ES 150 Bj 64 (in Warteschleife)