Probleme beim Einbau der Wellendichtringe

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Probleme beim Einbau der Wellendichtringe

Beitragvon Neuaufbauer » 4. Januar 2015 11:46

Frohes Neues Jahr !!!

Habe ein Problemchen:


Ich restauriere im Keller gerade einen MZ TS 250/1 5-Gang Motor.
Gab gestern jedoch Probleme. Die Kurbelwelle (linke Gehäusehälfte) ließ sich mit Hitze-Kälte-Verfahren leicht einsetzen.
Doch nach Einbau ließ sie sich im Gehäuse nur sehr schwer drehen. (rechte Gehäusehälfte ist noch nicht drauf, Motor noch offen)
Ich dachte schon, das Lager ist hinüber und anstatt des Innenrings dreht sich nun das ganze Lager im Gehäuse (Albtraum).
Deshalb habe ich links nochmals von außen den Hakensprengring und die Ölleitscheibe entfernt. Uns siehe da: Die Kurbelwelle dreht butterweich.
Habe dann die neue Ölleitscheibe, die eigentlich für die andere Seite vorgesehen war, eingesetzt, Hakensprengring rein: selbes Problem: Kurbelwelle blockiert.
Wahrscheinlich ist das Lager beim Einbau der Kurbelwelle, der ich noch einen ganz kleinen Schlag gegeben habe, zu weit nach außen gewandert.
Jedenfalls habe ich die Ölleitschleibe dann etwas abgeschliffen und wieder eingesetzt, jetzt läuft es butterweich.
Allerdings ist mir der Hakensprengring beim Wiedereinbau von außen von der Sprengringzange geflogen und hat sich absolut dämlich und verbogen
in dem Bereich verkantet, wo der Wellendichtring Platz nehmen soll. Habe das Ding wieder rausgenommen, einen neuen Sprengring eingesetzt.
Nur leider hat die Aktion im Bereich der Dichtfläche des Gehäuses, wo der WEDI reinkommt, Riefen und Kratzer hinterlassen.

Soll ich den Wellendichtring trotzdem einfach normal einbauen?

Oder sollte ich zusätzlich die Gehäusefläche dort vor dem Einbaur mit etwas Motordichtmasse einstreichen?

Habe keine Lust auf Nebenluft bei einem frisch regenerierten Motor...

Freue mich auf eure Expertise

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Re: Probleme beim Einbau der Wellendichtringe

Beitragvon Dorni » 4. Januar 2015 17:20

Kannst du davon ein Bild machen? Ich sage mal, glättest sonst vorsichtig mit feinem Schleifleinen und gut ists. Bei der Montage des Sprengrings und der Ölleitscheibe denke aber daran, die Öffnung und der Körnerpunkt müssen nach aussen und zur Ölbohrung zeigen.

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Re: Probleme beim Einbau der Wellendichtringe

Beitragvon --Lenhard-- » 4. Januar 2015 20:40

Ich hatte mal ein ganz ähnliches Problem bei einem S51-Motor. Dort lief die KW auch nach dem Einsetzen der Ölleitscheibe und des Sprengringes schwer. Bei mir lag es aber daran, dass der neue Sprengring, den ich verwendet habe, wenige Zehntel dicker (oder stärker? :gruebel: ) war, als der alte. Das hab ich auch nur per Zufall bemerkt, da ich davon ausgegangen bin, dass doch in so einem Regenerationssatz eines renomierten Händlers die Sicherungsteile passen sollten...

Jedenfalls lief sie weich, nachdem ich alles mit dem alten Sprengring zusammengesetzt habe! :ja:

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Re: Probleme beim Einbau der Wellendichtringe

Beitragvon Dorni » 4. Januar 2015 21:09

Beim Threadersteller hat einfach nur das Freischlagen nach der Montage gefehlt.

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Re: Probleme beim Einbau der Wellendichtringe

Beitragvon voodoomaster » 4. Januar 2015 21:35

er schrieb aber, das nur eine gehäusehälfte montiert sei, da sollte noch nix blockieren.
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Re: Probleme beim Einbau der Wellendichtringe

Beitragvon Dorni » 4. Januar 2015 21:38

oh, habsch überlesen. Dann passte das Loch in der Ölleitscheibe net oder er hat die mit der Wölbung nach innen eingesetzt. Dann schleifts am Innenring.

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Re: Probleme beim Einbau der Wellendichtringe

Beitragvon ETZploited » 4. Januar 2015 23:21

Zum Glätten von Aufwerfungen im Alu ist ein Dreikantschaber das prädestinierte Werkzeug.
(Beispiel eBay 281547978481)

Es wird nicht von Schaden sein, nach dem Einsetzen des WDR und vor der Montage des Drahtsicherungsrings etwas Motordichtmasse zu verwenden, wenn die Ledierung über einen größeren Anteil der Tiefe des WDR-Sitzes vorliegt.

Die Dichtmasse auf den Gehäusesitz aufzutragen wird weniger erfolgsversprechend sein, die wird beim Einsetzen des Dichtrings eher weggeschoben.
Viele Grüße,
Arne


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Re: Probleme beim Einbau der Wellendichtringe

Beitragvon Neuaufbauer » 5. Januar 2015 22:35

Vielen Dank für euren Rat.

Ölleitscheibe war korrekt mit Wölbung nach außen eingesetzt.
Kann natürlich sein, dass Nachbau Sprengring und Ölleitscheibe nicht die korrekten Maße haben - möglich ist das.
Leider ist mir kein Vergleich mehr möglich, da ich diese Altteile nach der Demontage entsorgt hatte.
Mit dem Abschaben tue ich mir ehrlich gesagt schwer. Nachher habe ich mir damit aus einem kleinen Problem selbst ein viel größeres gemacht...
Ich denke, ich werde Motordichtmasse nehmen und hoffen, dass sie sich in der Vertiefung der Rille verfängt und nicht weggeschoben wird.

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Re: Probleme beim Einbau der Wellendichtringe

Beitragvon r4v3n » 5. Januar 2015 22:42

hallo,
ist mir auch mal passiert. ich hab die "scharfen riefen" vorsichtig plan geschliffen, dass der dichtring beim einbauen an der stelle nicht kaputt geht. ist auch ohne dichtmasse dicht geworden, muss aber nicht.

grüße

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Re: Probleme beim Einbau der Wellendichtringe

Beitragvon Dorni » 5. Januar 2015 22:46

Neuaufbauer hat geschrieben:Vielen Dank für euren Rat.

Ölleitscheibe war korrekt mit Wölbung nach außen eingesetzt.
Kann natürlich sein, dass Nachbau Sprengring und Ölleitscheibe nicht die korrekten Maße haben - möglich ist das.
....


Ja aber mal ehrlich - wenn die Kurbelwelle nur in einer Seite steckt - wie soll da was klemmen? Das Lager hat dann ja nach oben sowas von Luft - da kann nichts klemmen. Ausser eben das die Ölleitscheibe verkehrtherum drin steckt. Oder du hast Lager mit C8 Luft verbaut. Dann schleifts auch.

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Re: Probleme beim Einbau der Wellendichtringe

Beitragvon r4v3n » 5. Januar 2015 22:51

er hat der kurbelwelle noch einen kleinen "Schlag" beim Einbauen gegeben. Da wird wohl alles ein wenig zu weit nach links gekommen sein und nach Einbau der neuen Ölleitscheibe hats geklemmt, da diese auch nicht so maßhaltig ist. Im Prinzip wirst du recht gehabt haben, das warm machen und "freischlagen" hat gefehlt.

btw.: die kurbelwelle haut man nicht !

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Re: Probleme beim Einbau der Wellendichtringe

Beitragvon Klaus P. » 5. Januar 2015 23:27

Bla bla.
die KW bzw das Lager kann nur irgendwo an liegen,
es liegt an an der Ölleitscheibe mit dem Außenring und die (Ö-leitsch.)auf dem Sprengring.

Die KW fällt vom Eigengewicht bis auf die Ö-leitsch., wenn die Montage sachgemäß durchgeführt wurde.
Tiefer gehts nicht, auch mit einem Hammer nicht.

Und die Ö-leitsch. kann auch noch so dick o. dünn sein, das spielt bisher NOCH keine Rolle.

Das macht sich erst bei der Montage (Auflage) der 2. Gehäusehälfte bemerkbar.
Bzw., wenn das Lager, und die Ö-leitsch. eingelegt ist
und der rechte Sprengring nicht rein geht.

Es gibt Ö-leitsch. die sind zu dick, soll ist 0,5 mm + 0,06

Gruß Klaus
Zuletzt geändert von Klaus P. am 5. Januar 2015 23:48, insgesamt 3-mal geändert.

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Re: Probleme beim Einbau der Wellendichtringe

Beitragvon ETZploited » 5. Januar 2015 23:29

Neuaufbauer hat geschrieben:Leider ist mir kein Vergleich mehr möglich, da ich diese Altteile nach der Demontage entsorgt hatte.

Mach das bitte zukünftig nie wieder - behalt die Altteile wenigstens zum Vergleich mit den Neuteilen. Die Nachbauölleitbleche sollen dicker sein als die Originalen, das könnte zur Verspannung der KuWe bei montiertem Motor führen.


Neuaufbauer hat geschrieben:Mit dem Abschaben tue ich mir ehrlich gesagt schwer. Nachher habe ich mir damit aus einem kleinen Problem selbst ein viel größeres gemacht...

Ist nur ne Empfehlung, der du natürlich nach Gutdünken nachkommen kannst. Man muß da aber nicht zu akademisch rangehen, es geht leicht und unkompliziert - mit schleifen/feilen kannst du mehr versauen.
Viele Grüße,
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Re: Probleme beim Einbau der Wellendichtringe

Beitragvon Neuaufbauer » 5. Januar 2015 23:59

Ich weiß auch nicht, wie da was klemmen kann, habe weder Lager mit C8 , sondern C3, noch die Ölleitscheibe falsch eingebaut.
Muss an dem leichten Schlag gelegen haben oder Nachbauteile haben falsche Maße. Egal, Kurbelwelle läuft nach leichtem Abschliff der
Ölleitscheibe jetzt butterweich. Lager ist in Ordnung. Das ist die Hauptsache. Die Riefen werde ich leicht mit 400 Nass überschleifen, damit sie den neuen WEDI beim
Einbau nicht beschädigen.

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