Bei dieser Drehe würde ich WSP (Wendeschneidplatten) höchstens für Kunststoffe und Buntmetalle nehmen.
Die Schlittenführung ist nicht sehr stabil. An Stahlbearbeitung brauchste garnicht zu denken.
Ein Irrglaube vieler Anfänger ist, daß man bei leistungsschwächeren Maschinen dann halt weniger Schnitttiefe und Vorschub wählt. Dem sind nicht nur Grenzen nach oben, sondern auch nach unten gesetzt. stellt man zu wenig zu, dann schneidet der Stahl nicht mehr ins Material, sondern schleift nur noch drüber und glüht aus.
WSP brauchen eine stabile Führung. Ansonsten würde das Werkzeug zu stark aufschwingen in der Führung und die WSP brechen. WSP sind sehr bruchempfindlich.
Ich denke du wirst bei der Führung nichtmal bei Alu und auch kaum bei den Buntmetallen eine schöne Oberfläche hinbekommen. Handgeführt ohne autom. Vorschub schon garnicht.
Bei der Führung würde ich mich nicht allzuweit vom Futter entferne. also keine langen schlanken Teile drehen.
Kunststoffbuchen kannste damit drehen und vielleicht einen Schleifsupport ranbasteln, aber alles trotzdem wenig präzise.
Die Maschine zu versteifen indem man Motorkasten und Spindelstockseite auf einen Stahlschrank schraubt wird nicht reichen. Die müsste schon auf einen massiven Träger geschraubt werden und trotzdem würde das nicht ausreichen die weiche Führung deutlich zu verbessern.
Schau mit der Maschine ob dir die Dreherei überhaupt zusagt, lerne ein paar Grundfertigkeiten und dann verkaufe sie schnell weiter. Oder restauriere sie und nehme sie als Anfang für deine Sammlung von Werkzeugmaschinen. Das Hobby Werkzeugmaschinen vom Schrott zu ziehen, sie zu restaurieren und zu sammeln, aber nix damit zu fertigen, gibt es ja auch schon.
Ich würde da nix weiter investieren, wenn du nicht weißt wo die Reise zukünftig hingeht.
Meine Meinung, für 150Euro hat der Verkäufer ein gutes Geschäft gemacht.
Gruß Tino
-- Hinzugefügt: 18. März 2016 15:08 --hiha hat geschrieben:Die Empfehlung, Hartmetall höher einzustellen, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, da gerade zu hoch eingestellte HM-Schneidplatten beim Plandrehen am Ende drücken und sofort ausbrechen.
Vielleicht macht man das ja so, wenn man ein weiches Maschinenbett hat und zierliche Schneidplattenhalter. Die Schneidspitze wird dann durch den Schneiddruck zur Mitte gedrückt.
