Drehbank zugelaufen

Alles rund und über die Ausstattung zum Schrauben.

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Drehbank zugelaufen

Beitragvon smrsurfer » 17. März 2016 21:07

Hallo,
mir ist Gestern eine Drehbank nach langer Suche eine Drehbank zugelaufen.
Der Hersteller ist Kosmos aus Stuttgart der Motor ist von Bauknecht, leider habe ich zu der Drehbank noch nichts weiter im Netz gefunden.
Was ich weis das Kosmos in den 20 -30er Jahren kleine Drehbänke gebaut hat. Interessant wäre was für ein Modell meine ist.

Nutzen möchte ich sie für einfache Dreharbeiten. Da ich aber blutiger Anfänger bin :oops: , werde ich mir erst mal ein Buch kaufen und dann die ersten Schritte tun sowie Zubehör kaufen.

drehbank.jpg


drehbank (2).jpg
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Re: Drehbank zugelaufen

Beitragvon derschonwieder » 17. März 2016 21:29

für was ein buch kaufen? vor allem was für eins? ich habs auch learning by doing gemacht. langsam rantasten. standartsatz drehmeissel kaufen, bißchen kunststoff und alu und feuer frei! wichtig ist das nix ausgeschlagen ist, drehfutter fest und die elektrik in ordnung ist. kontrolliere ob spitze im reitstock und mitte des futters fluchten. hatte da probleme mit meiner primitvdrehbank.

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Re: Drehbank zugelaufen

Beitragvon smrsurfer » 17. März 2016 21:36

Ausgeschlagen ist nichts, es muss nur alles gefettet werden. Ich hab ein Buch gefunden Drehen für Anfänger der zweite Band soll gut sein für den Anfang und nachdem ich mich Jahrelangen mit dem erlernen des Lesen geplagt habe nutze ichs auch...

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Re: Drehbank zugelaufen

Beitragvon Klaus P. » 17. März 2016 21:39

Schönes Spielzeug,

die Maschine gehört auf einen stabilen Tisch geschraubt.
Die Drehzahl scheint stufenlos zu regulieren sein.
Die Maschine ist eher für kleinere Teile zum Nacharbeiten gedacht, oder für Modellbauer.
Auf dem Kasten ist eine Tabelle, mach mal ein gutes Foto davon.

@ derschon - - - - -,
gibs genug, sogar bei OBI für die Proxon, auch ein Tischgerät.
Aber viel haben ja den Löffel bekommen.

Gruß Klaus

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Re: Drehbank zugelaufen

Beitragvon ets_g » 17. März 2016 21:41

ui ui ui, hoffentlich kann man damit noch einigermassen arbeiten..so rostig wie die führungen sind. hast du noch andere spannbacken dazu?

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Re: Drehbank zugelaufen

Beitragvon smrsurfer » 17. März 2016 22:02

Was auf den Bildern ist ist alles. Die Führung ist nur oberflächlich Anglaufen und da es nur geklemmt ist ist es denke ich ok. Futter werde ich Warscheinlich mal ein neues Kaufen.

@Klaus
Ich möchte sie auf einen Stahlschrank montieren, das Gehäuse ist aus Guss und sie ist auch so schon elendig schwer. Auf dem Deckel sind Gewinde Maße. Also der Kern höhe der Steigungen usw. Ich denke für den Anfang und für meine Sachen wird sie reichen, wenn ich größere bzw schwierige Sachen habe muss ich eh wieder Betteln gehen.

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Re: Drehbank zugelaufen

Beitragvon martze » 17. März 2016 22:11

Besser als nichts. Ich habe die Qualität meiner Drehbank erheblich durch ein Schnellwechsel Stahlhalter und Meißel mit Platten verbessert. Der Vorteil der Schnellwechselhalter ist nicht unbedingt das schnelle wechseln des Drehstahles sondern aus meiner Sicht vor allem, dass man damit den Meißel besser zur Mitte des Futters ausrichten kann. Lästiges unterlegen mit Stahlblechen entfällt.

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Re: Drehbank zugelaufen

Beitragvon ets_g » 17. März 2016 22:45

ah, verstehe. dann hat man also in längsrichtung nur den verstellweg des oberschlittens. dann mag es gehen wenn es festgeklemmt ist..
keine angst, die dreherei ist kein hexenwerk (die gelernten dreher mögen mir verzeihen) was man für unser hobby benötigt, kann man sich leicht selbst beibringen. einfach ein bißchen experimentieren welche zustellung die maschine schafft, bei welcher drehzahl etc. dann wird das schon. kauf dir am anfang nicht zu viele drehstähle, geht arg ins geld und meißtens benutzt man sowieso nur 1 oder 2. ich würde mir für den anfang einen möglichst spitzen meißel mit wsp kaufen und den rest dann nach bedarf. oder ein günstiges set, dann aber an ersatz wsp denken, gerade am anfang ruiniert man die (erfahrung) schnell.

nimm kein fett zum schmieren, da bleiben die späne hängen und alles geht wieder schwer. ich nehm jetzt so ein keramiköl, das ist äußerst dünnflüssig und mit dem keramikzeug zusätzlich reibungsmindernd und verharzt nicht. ist eigentlich für gewehre gedacht.

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Re: Drehbank zugelaufen

Beitragvon Egon Damm » 17. März 2016 22:50

schönes Teil. Messe mal das Dreibackenfutter außen und schraube es ab. Den Gewindedurchmesser messen.
Ich habe noch ein Futter mit Innen und Außenbacken abzugeben welches an deine Maschine passt.

Ja, aller Anfang ist schwer.....habe ich selbst erleben müssen und der kostet auch. Stahlhaltersatz mit Wendeplatten
finde ich gut. Wendeplatten brauchste für Alu, Stahl und Edelstahl. Dazu noch eine Bohrstange für die gleiche Größe
der Wendeschneidplatten um einmal eine Hülse/Buchse drehen zu können. Dann brauchst du noch Zentrierbohrer
und eine mitlaufende Körnerspitze. Am Angang verlissen die Wendeschneidplatten wie Butter, weil die Drehzahl nicht
stimmte oder ich zuviel zugestellt habe.

Und schon sind die ersten 200 € ausgegeben. Alles in allen habe ich ca. 1000 € für Drehbankwerkzeug ausgegeben.
Drehen........na ja, ein Foristi drei Dörfer weiter hat mir da mal so einiges gezeigt und erklärt. Können kann ich es
so la la. Und wenn die ersten drei Versuche auf Maß was zu drehen fehlschlagen, habe ich keine Probleme. Dafür räume ich die
Schrottkübel von einer Dreher/Fräserbude regenmäßig aus und horte was die Schrottkübel hergeben.

Also mache das Teil schön sauber, Oele das Bett, zentriere den Reitstock, beseitige dann das Spiel vom Support
und Reitstock.

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Re: Drehbank zugelaufen

Beitragvon ektäw » 17. März 2016 22:51

Hallo,

kleiner Tip von mir, beim Drehen den Drehmeißel etwas oberhalb aus der Mitte führen. Es gibt auch Fachleute, die drehen unterhalb
der Mitte. Der Nachteil, das Drehteil läuft dann gerne auf.
Freundliche Grüße
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Gerade denkt man, alles war erst gestern.
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Re: Drehbank zugelaufen

Beitragvon Egon Damm » 17. März 2016 23:06

ektäw hat geschrieben:Hallo,

kleiner Tip von mir, beim Drehen den Drehmeißel etwas oberhalb aus der Mitte führen. Es gibt auch Fachleute, die drehen unterhalb
der Mitte. Der Nachteil, das Drehteil läuft dann gerne auf.


stimmt....kann Bruch geben, und die Wendeschneidplatte mus gedreht werden.

Die Kosmos hat aber keine Zug und Leitspindel für den automatischen Längszug/Planzugvortrieb. Da ist präzise Handarbeit
an den Kurbeln gefragt.

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Re: Drehbank zugelaufen

Beitragvon ets_g » 17. März 2016 23:37

für den bruch brauch man aber keine leitspindel.. das bekommt man auch gut mit der kurbel hin. wenn ich daran denke wie oft mir das passiert ist.. der sinn einer zugspindel hat sich mir allerdings noch nie richtig erschlossen bzw.für welchen einsatzzweck man sowas brauch.

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Re: Drehbank zugelaufen

Beitragvon Maddin1 » 17. März 2016 23:55

Darf man mal fragen was du bezahlt hast?

Ich habe letztens für meine MD65 280€ bezahlt, ink guten 2kg Drehstählen. Meine hat 65mm Spitzenhähe über Bett, 300mm Stitzenlänge, automatischem Längsvorschub und 80mm Dreibackenfutter.
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Re: Drehbank zugelaufen

Beitragvon Feuereisen » 18. März 2016 01:12

ets_g hat geschrieben: der sinn einer zugspindel hat sich mir allerdings noch nie richtig erschlossen bzw.für welchen einsatzzweck man sowas brauch.

Für gleichmäßige Oberflächen auf langen Teilen z. Bsp.

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Re: Drehbank zugelaufen

Beitragvon conti » 18. März 2016 06:23

...na ja 280,- ist ja eher ein Trinkgeld,(65mmSpitzenhöhe ist aber auch etwas knapp)...Glückwunsch! Die kleineren Drehbänke( nicht zu klein...) sind gesucht, die kann man sich noch in den Keller oder Garage stellen.
Ich hatte damals Eine aus meiner ehemaligen Lehrwerkstatt an Land ziehen können und eine Ständerbohmaschiene , alles so um Bj. 35-37 noch mit Gußbett , schön schwer aber steht.

Viel Spaß Damit , kann süchtig machen :mrgreen:

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Re: Drehbank zugelaufen

Beitragvon smrsurfer » 18. März 2016 07:07

Gekostet hat das Teil 150€ und stand ein paar Orte weiter. Wenn sie nix ist wird sie wieder verkauft. Ich habe schon eine ganze Weile nach einer kleinen Drehbank geschaut war aber entweder schon weg oder der Weg zu weit obwohl ich im Umkreis von 300km geschaut habe somit bin ich erstmal zufrieden.
Das drehen kein Hexe Werk ist denke ich auch und so komplizierte Sachen werde ich auch nicht machen. Mir geht es eher um Kleinteile oder wenn ich Sachen rund laufen lassen möchte und da war es mir dann doch nicht wert 600€+ zu setzen für eine Maschiene die ich 5mal im Jahr nutze.

Was jetzt noch interessant wäre ob jemand das Modell kennt und da ein paar infos hat.

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Re: Drehbank zugelaufen

Beitragvon ektäw » 18. März 2016 09:32

Hallo Conti,

kann ich dir nur beipflichten. Habe schon als Jugendlicher solche einfache gehabt.
Die Leitspindel ist zum Gewindeschneiden. Dazu gibt es dann verschiedene Zahnräder.
Selbstverständlich auch für glatte Oberflächen.
Freundliche Grüße
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Re: Drehbank zugelaufen

Beitragvon clairenc » 18. März 2016 09:50

smrsurfer hat geschrieben:Hallo,
mir ist Gestern eine Drehbank nach langer Suche eine Drehbank zugelaufen.
Der Hersteller ist Kosmos aus Stuttgart der Motor ist von Bauknecht, leider habe ich zu der Drehbank noch nichts weiter im Netz gefunden.
Was ich weis das Kosmos in den 20 -30er Jahren kleine Drehbänke gebaut hat. Interessant wäre was für ein Modell meine ist.

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drehbank.jpg


drehbank (2).jpg

Vielleicht findest du HIER etwas

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Re: Drehbank zugelaufen

Beitragvon hiha » 18. März 2016 10:18

Hier kann ich nicht jeder Meinung beipflichten. Deshalb mein Bier:

Zugspindel ist kwasy der Vorschub, der läuft meistens über ein Getriebe im Schlosskasten, und ein Zahnrad greift in eine am Bett befestigte Zahnstange ein.
Man braucht ihn nicht unbedingt, ausser für sehr kleine und gleichmäßige Vorschübe, die man mit den Händen an der Kurbel nicht so schön fahren kann. Bei Großen Maschinen mit viel Motorleistung braucht man beim Grobzerspanen den automatischen Vorschub, weil man händisch die zur Zerspanung nötige Vorschubskraft garnicht aufbringen könnte.

Leitspindel ist ausschließlich zum Gewindeschneiden. Zwei Halbmuttern umschließen beim Einklinken eine Gewindestange, die über ein (Wechselrad-)Getriebe einen zur Hauptspindel synchronen Vorschub liefert. Nennenswerte Axialkräfte sollten über die Leitspindel nicht übertragen werden, sie treten beim Gewindedrehen auch nicht auf.

Zu Wendeschneidplatten in so einer Maschine hab ich schon öfter meine Meinung kundgetan, hier nochmal kurz: Im Hobbybereich, wo Zeit vergleichweise billig ist, und Geld mangels bezahlte Auftragsarbeiten nicht "wieder reinkommt", sind HSS-Stähle zum Selberschleifen das Mittel der Wahl. Du brauchst einen Schleifbock mit geeigneten Schleifscheiben (Ø>175mm, Edelkorund, Körnung 46 und 80 reicht) und einen Scheibenabrichter. Du kriegst jede nur denkbare Drehoberfläche, die Du mit HM auch nicht besser (meist sogar schlechter) hinkriegst.
Lass Dir von jemandem der es kann, die Winkel am Schneidwerkzeug erklären. Hast Du diese Grundlage mal verstanden, kannst Du Dir die unmöglichsten Stähle für die aussergewöhnlichsten Situationen selber machen. Alte HSS-Drehstähle gibts gelegentlich Eimerweise für billiges Geld aus alten Werkstätten.

Zur Einstellung der Stahlhöhe: Stähle werden erstmal grundsätzlich genau auf Mitte gestellt. Das sollte man sich als Grundsatzspruch ans Brett nageln. Besonders beim Abstechen, und vor Allem beim Gewindedrehen ist das das A und O. Je dünner das Drehteil, desto wichtiger ist die Genauigkeit, bei Präzisionsdrehbänken wird die Stahlhöhe sogar mit der Messuhr eingestellt.
Von da ausgehend kann man Innendrehstähle etwas höher einstellen, wenns die Schwingungsneigung mindert. Die Empfehlung, Hartmetall höher einzustellen, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, da gerade zu hoch eingestellte HM-Schneidplatten beim Plandrehen am Ende drücken und sofort ausbrechen.

Gruß
Hans

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Re: Drehbank zugelaufen

Beitragvon MZ-Pfleger » 18. März 2016 15:04

Bei dieser Drehe würde ich WSP (Wendeschneidplatten) höchstens für Kunststoffe und Buntmetalle nehmen.
Die Schlittenführung ist nicht sehr stabil. An Stahlbearbeitung brauchste garnicht zu denken.
Ein Irrglaube vieler Anfänger ist, daß man bei leistungsschwächeren Maschinen dann halt weniger Schnitttiefe und Vorschub wählt. Dem sind nicht nur Grenzen nach oben, sondern auch nach unten gesetzt. stellt man zu wenig zu, dann schneidet der Stahl nicht mehr ins Material, sondern schleift nur noch drüber und glüht aus.
WSP brauchen eine stabile Führung. Ansonsten würde das Werkzeug zu stark aufschwingen in der Führung und die WSP brechen. WSP sind sehr bruchempfindlich.
Ich denke du wirst bei der Führung nichtmal bei Alu und auch kaum bei den Buntmetallen eine schöne Oberfläche hinbekommen. Handgeführt ohne autom. Vorschub schon garnicht.
Bei der Führung würde ich mich nicht allzuweit vom Futter entferne. also keine langen schlanken Teile drehen.
Kunststoffbuchen kannste damit drehen und vielleicht einen Schleifsupport ranbasteln, aber alles trotzdem wenig präzise.
Die Maschine zu versteifen indem man Motorkasten und Spindelstockseite auf einen Stahlschrank schraubt wird nicht reichen. Die müsste schon auf einen massiven Träger geschraubt werden und trotzdem würde das nicht ausreichen die weiche Führung deutlich zu verbessern.
Schau mit der Maschine ob dir die Dreherei überhaupt zusagt, lerne ein paar Grundfertigkeiten und dann verkaufe sie schnell weiter. Oder restauriere sie und nehme sie als Anfang für deine Sammlung von Werkzeugmaschinen. Das Hobby Werkzeugmaschinen vom Schrott zu ziehen, sie zu restaurieren und zu sammeln, aber nix damit zu fertigen, gibt es ja auch schon.
Ich würde da nix weiter investieren, wenn du nicht weißt wo die Reise zukünftig hingeht.
Meine Meinung, für 150Euro hat der Verkäufer ein gutes Geschäft gemacht.
Gruß Tino

-- Hinzugefügt: 18. März 2016 15:08 --

hiha hat geschrieben:Die Empfehlung, Hartmetall höher einzustellen, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, da gerade zu hoch eingestellte HM-Schneidplatten beim Plandrehen am Ende drücken und sofort ausbrechen.

Vielleicht macht man das ja so, wenn man ein weiches Maschinenbett hat und zierliche Schneidplattenhalter. Die Schneidspitze wird dann durch den Schneiddruck zur Mitte gedrückt.
:mrgreen:
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