Tag 4 – RuhetagIn der Nacht hatte es ein fürchterliches Gewitter gegeben, es regnete in Strömen, Donner grollten und zahlreiche Blitze erhellten den Himmel.
Selbst Günter, der seit Tagen sein Schlafdomizil auf dem Balkon aufgeschlagen hatte, zog sich in die sicheren vier Wände zurück.
Morgens beim Frühstück beschlossen wir spontan, einen Ruhe- und Schraubertag einzulegen. Die Wettervorhersage war zu unbeständig und so kam uns ein entspannter Tag hier im Haus ganz gut gelegen.
Thomas reparierte seine BMW, die seit Nürnberg mit einer Warnanzeige auf einen Defekt am Rücklicht hinwies, wechselte dann die hinteren Beläge an seiner Enduro, Helmut versuchte seinen hohen Ölverbrauch an der Yamaha in den Griff zu bekommen, indem er die Ölpumpe justierte und ich habe die Teillastnadel an meiner ETZ etwas tiefer gehängt, weil das Moped zu fett lief.
Mittags dann ein kleines Schläfchen,
, einkaufen und am Abend gab es gegrillten Lachs mit Rosmarinkartoffeln und Salat. Wie gesagt, ein entspannter Tag, der nicht zuletzt auch Helmut´s Rippen gut tat.
Tag 5 – ab in den Nebel der SeealpenDer heutige Tag begann früher als die vergangenen. Das mag wohl daran gelegen haben, dass wir gestern so maximalentspannt waren…
Thomas führte uns heute in den Nebel der Seealpen. Der Wetterumschwung hatte sich bemerkbar gemacht und so saßen schon in geringer Höhe dichte Nebelschwaden fest, die eine Fernsicht schlichtweg unmöglich machten.
Ist auch mal spannend zu sehen oder besser nicht so recht zu sehen, wohin der Weg vor uns eigentlich hinführte.
Helmut hatte der gestrige Ruhetag gut getan und seine Schmerzen hatten ein erträgliches Maß angenommen. Zumindest konnte er wieder dabei sein. Die heutigen Wege waren überwiegend aus Grobschotter und sich in teilweise tiefen Schlaglöchern auflösender Asphalt. Durch den vielen Regen waren immer wieder Schlammpfützen zu umfahren oder, wenn es nicht anders ging, zu durchqueren. Helmut, dessen Textilklamotten bisher irgendwie einen Lotuseffekt aufwiesen, während wir alle die Spuren der vergangenen Tage an uns trugen, bekam von einem entgegenkommenden Endurofahrer eine kleine Schlammdusche. Danach war auch sein Outfit dem unsrigen angepasst...
Diesmal haben wir es vermieden die Weggabel zu nehmen, nach der im letzten Jahr Thomas und Güsi eine unangenehme Begegnung mit den Hirtenhunden hatten. Thomas wird immer noch ganz hektisch, wenn er davon berichtet, wie einer der Hunde ihn in den Fuß gebissen hatte. Naja, Territorialgrenzen sollte man eben nicht überschreiten…
Vorsichtshalber hatte Helmut diesmal sogar Pfefferspray einstecken. Ob das im Ernstfall den gewünschten Erfolg gebracht hätte? Ich weiß ja auch nicht so recht.
An einer Bergstraße, bereits auf französischem Gebiet, trafen wir auf eine kleine Motorradgruppe, die mit 6 Royal Enfields Himalayan unterwegs waren. Schöne Maschinen, ca. 180 kg schwer, die allerdings in den Serpetinen nicht schnell genug für unsere kleinen HuFus waren. Nach kurzem Blickkontakt zogen wir vorbei und hinterließen als Dank eine kräftige blauen Wolke. Später trafen wir die Jungs dann oben am Pass im Cafe´. Ganz interessiert erkundigten sie sich nach unseren Mopeds und wir ernteten viele anerkennende Blicke und Kommentare. Naja, ganz so viele MZ sind hier ja auch nicht anzutreffen und so kommt es immer wieder vor, dass uns neugierige Blicke verfolgen oder aus vorbeifahrenden Autos auch schon mal ein anerkennender ´Daumen nach oben´ gezeigt wird.
Zufrieden mit dem Tag erreichten wir am späten Nachmittag nach 120 km wieder unsere Unterkunft. Wieder einmal haben die HuFus bewiesen, was in ihnen steckt. Trotz teilweise schweren Passagen absolvieren die Maschinen brav ihren Dienst. Wie kommt es eigentlich, dass manch einer behauptet MZs seien unzuverlässig?
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MZ ES 150/1 Trophy (Bj.'70), MZ ES 250/2 'Trophy de Luxe' Gespann (Bj.'70), MZ ETZ 150 Enduroumbau (Bj.´86), BMW K 75s (Bj.'86), Honda XBR (Bj.´ 85)