ich habe die letzten Monate mein Motorrad (unter Anderem) komplett neu verkabelt und bin die Tage fertig geworden.
Auf zu einer kurzen Proberunde, ging doch nach 300m die Ladekontrollleuchte an? Schnell zurück zur Garage und Fehlersuche...








Dann nochmal eine H4-Birne direkt an die Batterie geklemmt und währenddessen Spannung gemessen: 7...3...1...0,irgendwas Volt!
Mit einem bis 20A abgesicherten Messgerät Kurzschlussstrom der Batterie gemessen: Kurzzeitig 14A, dann Absinken bis auf unter 1A.
Die Leerlaufspannung beträgt nach wie vor 12,4V.
Ich gehe deshalb davon aus, dass diese Batterie defekt ist.
Frage: Was für eine Art von Defekt liegt an der Batterie vor und wie kommt sowas zustande?
Zur Batterie:
Die Batterie ist eine 12V/6Ah AGM-Batterie, Bauform CTX7L-BS, also mit Schraubanschluss, ca. 3 Jahre alt, wenig gefahren in der Zeit, letztmalig im Oktober eine längere Strecke. Über den Winter frostfrei gelagert, mehrfach mittels Ladegerät(en) geladen, weil für Funktionsprüfungen im Zuge des Umbaus genutzt. Eigentlich waren seit Einbau dieser Batterie meine Sorgen, die mir vorher eine kleine 4Ah-Batterie mit 4,8mm-Faston-Anschlüssen gemacht hatte vorbei (diese vertrug offenbar die bisweilen hohen Ströme nicht). Und jetzt ganz plötzlich dieser merkwürdige Ausfall...
Was mit der Batterie im Vorfeld so alles gemacht wurde:
Laden mit 3 verschiedenen Ladegeräten:
A) Handelsübliches Batterieladegerät für Motorräder. Klein, billig, doof... aber es war zum Zeitpunkt nix anderes da.
B) Victron 12/7... das ist eigentlich mein Ladegerät für den Bus (Versorgungs- und Starterbatterie). Macht 14,4V Ladeschlussspannung, 13,8V float, 13,2V Erhaltungsladespannung. Ladestrom max. 7A, im Niedrigstrommodus 2A ... eigentlich sollten das aber Maximalwerte und das Ladegerät intelligent sein. Verwendung nur aus Verlegenheit, weil nix anderes da war...
C) Modellbauladegerät im Pb-Modus, Delta-U-Abschaltung auf 10mV/Zelle eingestellt, I=0,6A, Ladeschlussspannung (gerätebedingt) leider nur 14,0V... beim letzten Laden vor dem Ausfall wurden mit diesem Gerät 3,5Ah nachgeladen und das hatte mich schon ein wenig stutzig gemacht, denn meine Erfahrung mit dem Gerät sagt mir, dass dort teils auch höhere Werte angezeigt werden, als die zu ladende Batterie Nennkapazität hat.
Fehler, die mir beim Basteln unterlaufen sind:
- Massekabel vom Hauptgleichrichter vergessen (Signalisierung durch Lothar's LKL-Schaltung funktionierte!)
- DF-Sicherung falsch gesteckt (entspricht Unterbrechung DF-Leitung)
- am Regler die Anschlüsse für Masse und den temperaturabhängigen Widerstand (der auf der anderen Seite auch an Masse hängt) vertauscht
Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass diese Fehler mit dem Batterietod zusammenhängen.
Noch eine Kuriosität:
Die zum Zeitpunkt des Ausfalls eingebaute H4-Birne (Narva!) hat zwischen allen 3 Kontakten Durchgang!
Also Masse gegen Abblendlicht, Masse gegen Fernlicht und auch Abblend- gegen Fernlicht!
Spannung zwischen Masse und Abblendlicht: Abblendlicht leuchtet.
Spannung zwischen Masse und Fernlicht: Fernlicht leuchtet.
Spannung zwischen Abblend- und Fernlicht: Licht leuchtet... ich weiß aber nicht, welches.
Sehr merkwürdig, hab ich auch noch nicht gehabt.
Auch hier kann ich mir aber nicht vorstellen, dass das ursächlich sein sollte.
Schließlich haben wir die gesamte Elektrik nochmal ohne Motor, aber mit einer Autobatterie getestet - und da funktioniert alles wie gewünscht. Wie zuvor auch mit der jetzt ausgefallenen Batterie alles funktioniert hat - auch mit Motor. Ladespannung lag hierbei bei gefühlten 0°C irgendwo bei 14,4V maximal - so wie der Regler das eben regeln soll.
Die einzige mir halbwegs plausible Erklärung für irgendeine Schädigung wäre, dass das dicke Ladegerät mit zu viel Strom geladen hat. Aber so richtig glaube ich daran auch nicht, da ich denke, dass das Ladegerät intelligent sein sollte und der Strom sich so oder so einstellt.
Ich möchte einerseits gerne vermeiden, dass es gleich wieder passiert, andererseits gerne verstehen, was überhaupt mit der Batterie passiert ist.
Gruß
Wolle